Sind die gefährlich?
Flugspektakel am Abendhimmel: DARUM macht der Junikäfer jetzt Berlin unsicher
Sie torkeln scheinbar unbeholfen durch die Luft und fliegen auch schon mal Menschen an: Junikäfer. Der Grund ist ganz einfach: Die Suche nach dem anderen Geschlecht!

Das haben Sie doch ganz sicher auch schon beobachtet: Pünktlich zur Abenddämmerung schießen sie wie auf Kommando aus dem Boden, fliegen scheinbar torkelnd durch die Luft und rempeln auch schon mal Menschen an: Junikäfer.
In diesen Tagen seien die Tiere in Berlin wieder vielerorts zu beobachten, denn es sei Paarungszeit, erklärt Jens Esser, Entomologe vom Naturschutzbund Berlin (Nabu). „In Berlin kommt der Junikäfer häufig vor. Man kann schon von einem Charaktertier sprechen“, so der Experte.
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Käfer hält Menschen für Bäume
Bäume und Büsche sind laut Esser beliebte Orte zur Paarung. Und wenn diese nicht oder kaum vorhanden seien, könne es passieren, dass die völlig ungefährlichen Käfer Menschen für Bäume halten und diese anfliegen würden. Besucher des Tempelhofer Felds etwa können das Spektakel regelmäßig beobachten.
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Die Beschreibungen ihres Fluges als „schwerfällig“ und „torkelnd“ seien menschliche Zuschreibungen, so der Entomologe. Für die Tiere hätten die Flugformen wahrscheinlich einen Sinn. „Die Gründe liegen wahrscheinlich in der Orientierung“, so Esser.

Weibchen legen Eier in den Boden
Der am häufigsten in Berlin vorkommende Junikäfer sei die Art mit dem lateinischen Namen Amphimallon solstitiale, so Esser. Er werde auch Gerippter Brachkäfer genannt. Die zweite Art in Berlin und Brandenburg heiße Amphimallon ruficorne, sei aber nur noch in einzelnen Bereichen wie etwa den Steppenrasengebieten in Oder-Nähe anzutreffen.
Nach ihren aktiven Nächten buddeln die Käfer sich laut Esser dann morgens wieder in den schützenden Boden ein, wo die Weibchen auch Eier ablegen.
Gefährlicher Japankäfer nicht nachgewiesen
Der für die Landwirtschaft und den Gartenbau extrem gefährliche Japankäfer (Popillia japonice) wurden entgegen anderslautender Befürchtungen in Brandenburg bisher nicht nachgewiesen.
Ein erstes Exemplar war im vergangenen Jahr nahe der deutschen Grenze in Baden-Württemberg aufgetaucht, teilte das Brandenburger Umweltministerium in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mit. Vorbeugende Maßnahmen gegen die Einschleppung dieser und anderer Schadinsekten seien geregelt.