Fluchhafen BER: Das Chaos ist zurück! Lange Schlangen und Passagiere, die in Berlin ihre Flüge verpassen
Schlechte News für alle, die jetzt fliegen wollen: Die Betreiber des Flughafens rechnen mit 290.000 Passagieren am Wochenende.

Alle hofften, dass der Flughafen BER das Schlimmste überstanden hätte. Die Ferien mit vielen Ferienfliegern sind vorbei, die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH versprach, Abfertigung und Sicherheitskontrollen besser zu organisieren. Aber ein Großereignis in Berlin reicht, um alles wieder ins Chaos zu stürzen. Nach dem Berlin-Marathon mit Zehntausenden Läufern aus aller Welt, die alle wieder nach Hause wollen, gibt es die alten Bilder: lange Schlangen, nicht besetzte Schalter, Passagiere, die ihre Flüge verpassen.
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Der Montag war am BER in Schönefeld wieder einer dieser Tage, die Menschen, die fliegen wollen, verzweifeln lassen. Als ein Reporter der Berliner Zeitung sich vor Ort umsah, betrug die Wartezeit für die Sicherheitskontrolle laut Anzeigetafel an allen fünf Eingängen mehr als 45 Minuten – bis auf Eingang 2, der hatte gleich ganz geschlossen. Der Reporter berichtet, dass beim Check-in häufig nur zwei von acht Schaltern besetzt waren.
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Ein thailändischer Marathonläufer verpasste den Flug, weil nicht genug Schalter besetzt waren
BER-Chaos, das auch den Marathonläufer Panuwat (33) ausbremst. Der Thailänder sollte um 6.30 Uhr mit seiner Frau nach Rom fliegen. Sollte. Aber sie erreichten die Maschine nicht, obwohl sie rechtzeitig am Flughafen waren. „Ich bin in meinem Leben bestimmt schon mindestens 100-mal geflogen“, berichtet er in der Berliner Zeitung, „aber einen Flug habe ich vorher noch nie verpasst.“ Mindestens zehn anderen ging es wie ihnen: Sie verpassten den Flug, weil nicht genug Schalter besetzt gewesen seien.
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Auch Marco F. (58) schimpft in einer Schlange: „Dieser Flughafen ist eine einzige Katastrophe.“ Gerade für ältere Menschen seien die langen Anstehzeiten ein Problem, Sitzplätze gebe es bei Weitem nicht genug. „Wenn hier 300 Leute stehen und nur zwei Schalter offen sind, dann weiß man, dass man hier mindestens eine Stunde steht.“
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Und was die Betreiber des BER zu der Situation sagen, macht allen, die in den nächsten Tagen fliegen wollen, nicht gerade gute Laune. Sie sprechen davon, dass es am kommenden langen Wochenende wieder voller werden wird am BER. Als ob es momentan für die schlechte Organisation des BER viel zu voll wäre.

Die Betreiber rechneten für die Tage Freitag bis Montag mit rund 290.000 Passagieren, teilt der für den Betrieb verantwortliche Geschäftsführer Thomas Hoff Anderson mit. Allein am Montag, dem Tag der Deutschen Einheit, dürften demnach rund 75.000 Fluggäste über den Hauptstadtflughafen reisen. „Um die Reise über den BER für alle so entspannt wie möglich zu gestalten, bitten wir die Passagiere um gute Vorbereitung“, teilt Hoff Anderson mit. Fluggäste sollten weiterhin rund zweieinhalb Stunden vor Abflug am BER sein. Aus Angst, den Flieger zu verpassen, kommen viele zurzeit sogar schon vier Stunden früher.
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Flughafen BER: Die Abfertigung bleibt unerfreulich schlecht
Generell wird über Schönefeld mehr und mehr gereist. „Die aktuellen Fluggastzahlen sind erfreulich hoch. Wir sehen je nach Wochentag zwischen knapp 60.000 bis zu 80.000 Passagiere“, heißt es vom Geschäftsführer. „Das hat sicher auch damit zu tun, dass Messen wie die Innotrans und große Events wie der Berlin-Marathon wieder mit viel Publikum stattfinden.“ Während der Corona-Krise war der Flugverkehr am BER nahezu vollständig zum Erliegen gekommen.
Der BER ist und bleibt ein Fluchhafen: Die Flugzahlen sind vielleicht erfreulich hoch, aber die Organisation der Abfertigung am BER ist immer noch unerfreulich schlecht. Als ob die Betreiber aus den vergangenen Chaos-Monaten nicht gelernt hätten.
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Für das laufende Jahr rechneten die Betreiber zuletzt mit rund 17 Millionen Fluggästen – ungefähr der Hälfte des Niveaus von 2019, des letzten Vor-Corona-Jahres.