Rauchsäule ist kilometerweit zu sehen

Flammen im Früchte-Paradies: Karls Erdbeerhof in Elstal brennt

Das Feuer brach in einer Werkstatt aus und griff auf benachbarte Gebäude über. Auch ein Stall soll abgebrannt sein.

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Eine Besucherin von Karls Erdbeerhof filmte das Feuer vom Parkplatz aus.
Eine Besucherin von Karls Erdbeerhof filmte das Feuer vom Parkplatz aus.lila_puschel_dogs_cats/Instagram

200 Besucher waren gerade da und viele filmen das dramatische Geschehen: Auf Karls Erdbeerhof, einem beliebten Freizeitpark vor den Toren der Stadt brach am Vormittag ein Feuer aus. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen.

Gerade jetzt ist Hochsaison auf dem Gelände des Freizeitparks in Elstal bei Wustermark (Landkreis Havelland). Auch viele Berliner kommen hierher, um frische Erdbeeren zu kaufen und sich mit ihren Familien auf dem Freizeitgelände zu amüsieren.

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Rund 200 Besucher des Hofs beobachteten das Feuer vom Parkplatz aus. Die riesige Rauchsäule, die Flammen, die durch die Gebäudedächer brachen. RBB24 berichtete zuerst, dass das Feuer in einem Verkaufsraum ausgebrochen sei und dann auf einen benachbarten Stall übergegriffen haben könnte.

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Das Feuer brach in der Werkstatt von Karls Erdbeerhof aus

Inzwischen präzisierte die Polizei die Angaben. Laut derer soll das Feuer in einer Werkstatt begonnen haben. Sicher ist: Mehrere Gebäude gingen in Flammen auf. Der Park wurde von den Beamten geräumt und Zufahrtswege zu dem Erlebnispark wurden gesperrt.

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Robert Dahl (52), Chef von Karls Erlebnishof, machte sich sofort auf den Weg von Rostock nach Elstal. „Am nördlichen Rand vom Erlebnisdorf gibt es ein Bauernhof-Gebäude mit einem Stall, der brennt. Da sind Schweine, Ziegen und Meerschweinchen drin, die aber alle gerettet werden konnten“, sagte er. Zu den Ursachen könne er aber noch nichts sagen, erklärt er in der Märkischen Allgemeinen. „Dank der Feuerwehr ist das Feuer aber zum Glück nicht auf das Hauptgebäude übergegangen.“

Ein dpa-Fotograf fotografierte das Feuer mit einer Drohne von oben.
Ein dpa-Fotograf fotografierte das Feuer mit einer Drohne von oben.Christian Pörschmann/dpa

Kreisbrandmeister Lothar Schneider bestätigte, dass ein Übergreifen des Feuers auf das Haupthaus verhindert werden konnte. Es soll auch laut ihm seinen Ursprung in der Werkstatt haben, auch benachbarte Gebäude, ein großer Verkaufsstand und eine Rutsche gingen in Flammen auf. Grund für die explosionsartige Ausbreitung: In der Werkstatt lagerten viele brennbare Flüssigkeiten, die Gebäude stehen sehr dicht beieinander und sind teilweise aus Holz gebaut.

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Nach Angaben der Feuerwehr stand eine Fläche von rund 400 Quadratmetern in Flammen. Die Brandschneise sei etwa 10 Meter breit und 40 Meter lang gewesen. Ein Sprecher der Feuerwehr schätzte den Sachschaden auf eine „sechsstellige Summe“. Zum Glück: Die Tiere des Parks blieben unverletzt. Sie konnten aus einem brennenden Stall gerettet werden.

Um 10.58 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert

Um 10.58 Uhr wurde die Feuerwehr laut Märkischer Allgemeine alarmiert. Feuerwehren aus Wustermark, Priort, Brieselang und Nauen kämpften mit rund 100 Einsatzkräften gemeinsam gegen das Feuer, um das Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Die Polizei sperrte  die Ab- und Zufahrt zur B5.

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Bei dem Brand sind neun Menschen verletzt worden, die mit Rauchgasvergiftungen in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden, ein Feuerwehrmann bekam schwere Kreislaufprobleme. Die Brandursache ist noch unbekannt.

Um 12.25 Uhr meldete die Feuerwehr, dass der Brand unter Kontrolle ist. „Ich sehe jedenfalls keine große Rauchentwicklung mehr“, sagte die Feuerwehrsprecherin nach ihrem Eintreffen am Brandort.

Ein Blick in den abgebrannten Teil von Karls Erdbeerhof
Ein Blick in den abgebrannten Teil von Karls ErdbeerhofChristian Pörschmann/dpa

Geschäftsführer Robert Dahl sagte, er wolle den Park schnell wieder öffnen. Er gehe davon aus, dass dies bereits am Mittwoch wieder möglich sei. Er lobte die Zusammenarbeit der Mitarbeiter und Rettungskräfte. So sei der Schaden vergleichsweise gering geblieben, sagte er.

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Entstanden aus einem Erdbeer-Anbaubetrieb sind Karls Erlebnis-Dörfer im Norden und Osten Deutschlands inzwischen zu Freizeitparks für Familien auf dem Lande gewachsen. Dort gibt es neben Produkten rund um die Erdbeeren Fahrgeschäfte wie die „Erdbeer-Raupenbahn“ oder Karussells wie den „Erdbeerhüpfer“ oder eine Traktorbahn.

Nach Angaben des Unternehmens gibt es bereits sieben Standorte mit unterschiedlichen Angeboten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Hinzu kommen zwei Manufaktur-Geschäfte in Berlin. Vier weitere Standorte in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen und Niedersachsen seien im Aufbau.