Polizei warnt

Fiese Liebesbetrüger verursachen 5,6 Millionen Euro Schaden in Berlin

Das üble Geschäft mit falschen Hoffnungen: In Berlin gibt es immer wieder Fälle von Love Scamming – Verliebte werden abgezockt.

Author - Sharone Treskow
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Love Scamming ist gefährlich: Die Täter spielen mit den Gefühlen ihrer Opfer und ziehen ihnen dann das Geld aus der Tasche.
Love Scamming ist gefährlich: Die Täter spielen mit den Gefühlen ihrer Opfer und ziehen ihnen dann das Geld aus der Tasche.Zoonar.com/Dmitrii Marchenko/imago

Es ist der Horror für alle Singles! Sie geben sich als charmante Piloten, Ärzte oder Ingenieure aus, schreiben liebevolle Nachrichten – und rauben ihren Opfern am Ende nicht nur Geld, sondern auch das Herz: Die Berliner Polizei warnt erneut vor sogenanntem Love Scamming, einer besonders perfiden Betrugsmasche im Internet.

5,6 Millionen Euro Schaden allein in Berlin

Allein im vergangenen Jahr wurden beim Landeskriminalamt Berlin 433 Fälle angezeigt, der Gesamtschaden: 5,6 Millionen Euro. Doch die Dunkelziffer liegt weit höher, denn viele Betroffene schweigen aus Scham oder Liebeskummer. „Die Täter nutzen gezielt Sehnsucht und Einsamkeit aus“, so ein Sprecher der Polizei.

Die Betrüger – meist „Romance Scammer“ genannt – bauen ihre Opfer über Wochen oder Monate gezielt auf. Sie erstellen gefälschte Profile, verwenden gestohlene Fotos und glaubwürdige Lebensläufe. Mit charmanten Nachrichten schaffen sie Vertrauen und Zuneigung. Wenn die emotionale Bindung stark genug ist, folgt der nächste Schritt: eine tragische Geschichte, eine angebliche Notlage – und schließlich die Bitte um Geld.

Oft überweisen die Opfer in der Hoffnung, zu helfen – bis sie merken, dass ihr „Traumpartner“ nie existiert hat. „Der Moment der Erkenntnis ist doppelt schmerzhaft“, sagt die Berliner Kriminalpolizei. „Die Opfer verlieren nicht nur ihr Erspartes, sondern auch ihr Vertrauen.“

Spätestens, wenn eine Online-Bekanntschaft nach Geld fragt, sollten bei allen die Alarmglocken läuten.
Spätestens, wenn eine Online-Bekanntschaft nach Geld fragt, sollten bei allen die Alarmglocken läuten.Michael Nguyen/imago

Polizei rät zur Vorsicht beim Online-Flirten

Die Polizei rät deshalb dringend zu Vorsicht bei Online-Bekanntschaften. Wer über Dating-Apps oder Messenger-Dienste kontaktiert wird, sollte skeptisch bleiben, Ungereimtheiten prüfen und Fotos über Suchmaschinen verifizieren.

Opfer sollten sich nicht schämen, Anzeige zu erstatten. Chatverläufe, E-Mails und Fotos können wichtige Beweise liefern.

(mit dpa)