Es wird über Silvester diskutiert
Feuerwerks-Experten warnen: DARUM sind Böllerverbote gefährlich! Jetzt greift der Pyro-Verband die Behörden an
In den vergangenen Jahren dürften keine Feuerwerkskörper verkauft werden- und das hatte laut Bundesverband Pyrotechnik Folgen.

Noch sechs Wochen, dann rutscht die ganze Welt in ein hoffentlich besseres Jahr 2023 – und schon seit Wochen wird diskutiert über die Nacht der Nächte: Brauchen wir in Deutschland ein Böllerverbot oder nicht? Nach zwei Silvester-Nächten ohne Feuerwerksverkauf ächzt die Pyro-Branche, freut sich darauf, endlich wieder verkaufen zu dürfen – doch Vertreter der Knall-Verbote laufen Sturm. Nun meldet sich der Bundesverband Pyrotechnik zu Wort – und warnt vor den Folgen der Verkaufsverbote.
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Denn die gefährden die Gesundheit vieler Menschen. Warum das? Ganz einfach: In den letzten Jahren war deutlich zu spüren, dass die Knallerei auch in vielen Ecken Berlins nicht weniger wurde – sondern dass sich die Feuerwerks-Fans stattdessen mit Ware aus dem Ausland eindeckten. Das kann gut gehen: Viele Produkte, etwa Feuerwerkskörper der Marken „Funke“ und „Jorge“, haben inzwischen Zulassungen für den deutschen Markt. Aber: Auch gefährliche und nicht zugelassene Feuerwerkskörper landen immer wieder in Deutschland.
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Böller-Verbote unterstützen Handel mit illegalem Feuerwerk
„Während zwei Jahren Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk ist der Handel mit illegaler Pyrotechnik zu einem lukrativen Geschäftsfeld geworden“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. „Dies belegen Zahlen des Zolls sowie Rekordfunde illegaler Pyrotechnik.“ Geprüfte und zugelassene Feuerwerkskörper seien handhabungssicher und berge keine großen Gefahren – von den illegalen Feuerwerkskörper gehe hingegen eine erhebliche Gefahr aus.
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Die Zahlen laut Verband: Rund acht Tonnen illegales Feuerwerk seien 2021 durch den Zoll sichergestellt wurden, das seien rund 60 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen. Und: Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein, denn längst nicht jeder Schmuggler wird ertappt. Kurzum: Der Handel blühte – auch und vor allem aufgrund der Verkaufsverbote – auf.

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„Mit dem illegalen Handel kommen Feuerwerkskörper an Endverbraucher, die nur für den Gebrauch durch Profis vorgesehen sind. Es ist auch Feuerwerk dabei, das gar nicht zugelassen und geprüft ist. Von diesen Feuerwerkskörpern gehen große Gefahren aus“, sagt Ingo Schubert, Vorsitzender des Bundesverband Pyrotechnik. „Statt immer wieder Verbotsforderungen von sicherem Feuerwerk auf den Tisch zu bringen, sollten sich die Behörden dringend dem Problem illegalen Handels und Einfuhr von Pyrotechnik annehmen. Dieses wurde durch die Verbote der beiden letzten Jahre verschärft. Die Verbote wirken – und zwar negativ!“
Bei zugelassenem Feuerwerk sei geregelt, dass diese Produkte keine großen Gefahren und Risiken bergen dürfen. Die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen prüft in Deutschland unter anderem die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung. Klar geregelt sind, wie viel Pulver enthalten sein darf, wie laut die Explosionen sein dürfen.
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„Nur höchstens fünf Prozent der Verletzungen, die in der Silvesternacht in Krankenhäusern behandelt werden, haben mit Feuerwerk zu tun. Der Großteil davon dürfte auf illegales Feuerwerk zurückzuführen sein. Statt immer neuer Verbotsforderungen muss das bestehende Gesetz angewendet werden, um Gefahren für Leib und Leben von Bürgerinnen und Bürgern auszuschließen“, sagt Schubert. Die Polizei - zuletzt hatte die Gewerkschaft der Polizei ein Feuerwerksverbot gefordert – solle sich auf den Kampf gegen illegales Feuerwerk konzentrieren – „und zwar bevor es beim Verbraucher ankommt“.
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Für Berlin hieß es bereits, es könne kein flächendeckendes Verbot geben – so sei es nur schwer möglich, das Gebiet innerhalb des S-Bahn-Rings zur böllerfreien Zone zu machen. Für das Sprengstoffrecht sei die Bundesregierung zuständig, erklärte Innen-Staatssekretär Torsten Akmann (SPD). Man könne deshalb nur über verschiedene Verbotszonen nachdenken, wie es sie auch in der Vergangenheit bereits gab. Nach aktuellem Stand sind in Berlin drei Verbotszonen geplant: Dabei gehe es wie in den vergangenen Jahren um den Alexanderplatz und den sogenannten Steinmetzkiez in Schöneberg nahe der Pallasstraße. Außerdem soll das Feuerwerk auch in einigen Straßen in Alt-Moabit untersagt werden.