Feuerwehr und Kassenärzte machen mit Aufklärung gegen 112-Notruf-Missbrauch mobil
Kampagne von Berliner Feuerwehr und Kassenärztlicher Vereinigung soll den Berliner einprägen: 116117 bei Krankheit, wenn die Praxen geschlossen sind, 112 nur, wenn es um Leben und Tod geht.

Die durch unzählige sinnlose Rettungswagen-Alarme gepeinigte Berliner Feuerwehr hat umgeschaltet, weil ihre Klagen nicht gehört werden. Statt über 112-Anrufe wegen Lappalien wie dem inzwischen berühmten „eingewachsenen Zehennagel“ zu schimpfen, was offenkundig nicht hilft, versucht sie es jetzt gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin bei Twitter und Facebook mit Aufklärung.
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Dabei setzen Feuerwehr und KV auf ständige Wiederholung, damit sich die Berliner die wichtigen Telefonnummern auch merken.
116117 ist die Nummer des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts, die man anruft, wenn man krank wird und die Arztpraxen geschlossen sind.
112 ist die Nummer des Feuerwehr-Rettungsdiensts, die angerufen werden muss, wenn ein Leben in Gefahr ist.
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In dem Überblick ergänzt sind der Giftnotruf der Charité 030 19240, die Telefonseelsorge 0800 111 0 111 und Silbernetz für einsame alte Menschen 0800 470 80 90.
Ständige Wiederholung der Nummern und ihres Zwecks sollen helfen, dass Rettungswagen seltener sinnlos fahren
Und damit sich das auch jeder merkt, wird es mit kleinen Geschichten immer wiederholt – Beispielen aus der wahren Welt der Retter, die sich an den Kopf fassen, aus welchen Gründen sie gerufen werden.
Die Frauen und Männer auf den Rettungswagen der Feuerwehr und der angeschlossenen Dienste von DRK, Johannitern, Maltesern und Bundeswehr helfen ja gerne, gerade bei schweren Herzerkrankungen. Bei diesem Herzschmerz anderer Art jedoch nicht:
Übrigens auch nicht bei einem leeren Kühlschrank. Da ruft man den Pizzadienst ...
Es gibt auch Hinweise zur Selbsthilfe von der KV und der Feuerwehr
Es bleibt nicht nur bei diesen Hinweisen, sondern es gibt auch Tipps, wie man sich selber vorbereiten sollte, um bei kleinen Verletzungen oder nicht bedrohlichen Krankheiten nicht hilflos zu sein:
Das Befolgen der Regeln für den Anruf bei 116117 oder 112 ist aktuell noch wichtiger geworden: Die KV hat die Vermittlung von Krankentransporten eingestellt. Die Kassen zahlen für die Arbeit nicht, wenn die KV-Leitstelle die privaten Krankentransportfirmen durchtelefonieren muss und die Schichtmitarbeiter in der Leitstelle sich währenddessen nicht um die Beratung der Anrufer kümmern kann. Dreimal darf man raten, wer diese Transporte (17.000 pro Jahr) jetzt auch noch übernehmen muss.