Brand in Marienfelde: Die Feuerwehr kämpfte gegen die Flammen in einer Halle, in der Holz und Kunststoffe lagern.
Brand in Marienfelde: Die Feuerwehr kämpfte gegen die Flammen in einer Halle, in der Holz und Kunststoffe lagern. Lehrke

Die Feuerwehr kämpfte seit Donnerstagnachmittag in einem Großeinsatz gegen einen Brand in einem Industriegebiet in Marienfelde – teilweise in strömendem Regen und umwabert von einer Mischung aus Rauch und dem Geruch aus der Stollwerck-Süßigkeitenproduktion ein paar hundert Meter weiter.  Am späten Donnerstagabend kam dann die Entwarnung: Der Brand konnte gelöscht werden.

In einem Werk für Verpackungsmaterial aus Kunststoff war das Feuer ausgebrochen. Eine Halle brannte laut Feuerwehr vollständig auf rund 3000 Quadratmetern. Dort lagerten Holz und Kunststoffe.

Es gab eine eine amtliche Warnung vor der Rauchwolke, die von der Sperenberger und Motzener Straße südöstlich Richtung Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld zog. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Gegen 21 Uhr wurde die Warnung aufgehoben.

Die Feuerwehr teilte ebenfalls gegen 21 Uhr mit, die Brandbekämpfung werde noch mehrere Stunden dauern. Knapp zwei Stunden später war das Feuer unter Kontrolle.

„Der Schaden kann aktuell noch nicht beziffert werden. Die Nachlöscharbeiten dauern noch an“, teilte ein Sprecher der  Feuerwehr am Freitagmorgen mit.

Das Unternehmen alpla in dem Industriegebiet an der Sperenberger Straße stellt Kunststoff-Flaschen her, unter anderem für die Marke Nivea.

Karsten Göwecke, stellvertretender Landesbranddirektor
Karsten Göwecke, stellvertretender Landesbranddirektor Lehrke

Vize-Landesbranddirektor Karsten Göwecke, der zum Brandort gefahren war, sagte dem Berliner KURIER, über 150 Einsatzkräfte kämpften mit Wasser und Löschschaum gegen den Brand. Er erklärte, der Rauch sei zum Glück steil aufgestiegen und dort, wo er sich wieder zur Erde senkte, schon sehr verdünnt gewesen. Asthmatiker oder Allergiker könnten unter ihm leiden.

Flughafenfeuerwehr schickte zwei Fahrzeuge

Eines der beiden Löschfahrzeuge der Flughafenfeuerwehr, die zur Hilfe kamen
Eines der beiden Löschfahrzeuge der Flughafenfeuerwehr, die zur Hilfe kamen Lehrke

Die Flughafenfeuerwehr schickte zwei ihrer Löschfahrzeuge, um Wasser zu liefern. Der Einsatzleiter sagte dem KURIER, es sei zwar genügend Wasser da, teilweise über lange mehrere hundert Meter per Schlauch von der Motzener Straße geliefert.

Aber es gebe nicht genug Druck. Deshalb diente jeweils eines der Fahrzeuge als Zisterne und versorgte angeschlossene Schläuche druckvoll mit Wasser, während das andere neues Wasser holte und mit dem ersten die Plätze tauschte, wenn seine Tanks leer waren.

Feuerwehr verhinderte den Übergriff der Flammen vom Lager auf die Produktion

Verletzte habe es nach nicht gegeben, wie der Vize-Landesbranddirektor sagte. Es sei den zuerst eingetroffenen Kräften gelungen, den Produktionsbereich mit dem Maschinenpark und die Verwaltung vor den Flammen in der Lagerhalle abzuschirmen.

Die Rauchwolke des Brandes in der Verpackungsfirma an der  Sperenberger Straße war im Süden Berlins kilometerweit zu sehen.
Die Rauchwolke des Brandes in der Verpackungsfirma an der  Sperenberger Straße war im Süden Berlins kilometerweit zu sehen. Morris Pudwell

Aus welchem Grund das Feuer ausgebrochen ist, war zunächst unklar. Wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann, ist ebenfalls ungewiss.

Die Motzener Straße, die aufgrund des Feuerwehreinsatzes gesperrt war, wurde für den Verkehr am Freitagmorgen wieder freigegeben.

Über 150 Feuerwehrmänner und -frauen waren im Einsatz. Sie arbeiteten mit Wasser und Löschschaum und benötigen sehr viel davon. Auch das DRK rückte an, die Polizei sperrte die Motzener Straße für den Durchgangsverkehr.
Foto: Lehrke
Über 150 Feuerwehrmänner und -frauen waren im Einsatz. Sie arbeiteten mit Wasser und Löschschaum und benötigen sehr viel davon. Auch das DRK rückte an, die Polizei sperrte die Motzener Straße für den Durchgangsverkehr.

Alpla produziert nach eigener Darstellung mit rund 22.100 Beschäftigten an 177 Standorten in 45 Ländern Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile. Die Anwendungsbereiche der Verpackungen reichten von Nahrungsmitteln über Getränke, Kosmetik, Pflegeprodukte, Haushaltsreiniger, Wasch- und Putzmittel, Arzneien und Motoröl bis hin zu Schmiermitteln. Außerdem betreibe man Recyclinganlagen für PET und HDPE in Österreich, Deutschland, Polen, Mexiko, Italien, Spanien, Rumänien und Thailand.