Die Coronazahlen in Berlin und Deutschland steigen weiter an. Hier ein Blick auf die neusten Zahlen vom Robert Koch-Institut.
Die Coronazahlen in Berlin und Deutschland steigen weiter an. Hier ein Blick auf die neusten Zahlen vom Robert Koch-Institut. Imago/Wölk

Den Rekord, den keiner will, bleibt weiterhin fest in Berliner Hand. Die Corona-Inzidenz in der Hauptstadt hat weiter den höchsten Wert aller Bundesländer. In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich rechnerisch rund 1846 von 100.000 Menschen. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonnabend hervor. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei rund 1127. Deutschlandweit auf Platz 1 liegt inzwischen der Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit einem Wert von 2922,1, dicht gefolgt von Neukölln mit 2806,8.

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12.762 neue Corona-Infektionen wurden in Berlin registriert. Die Gesamtzahl lag bei knapp 524.563. Neun weitere Todesfälle kamen dazu, so dass bislang 4107 Tote im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gezählt wurden.

Auch in Brandenburg bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin auf hohem Niveau: Nach 5964 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche landesweit auf 1308,1, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Das war ein leichter Anstieg gegenüber dem Vortag mit 1291,5 und deutlich mehr als vor einer Woche, als eine Inzidenz von 1023,9 registriert wurde. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie mit Covid-19 gestorben sind, stieg um zwei auf genau 5000.

In Brandenburg ist die Landeshauptstadt Potsdam am stärksten betroffen

Der höchste Inzidenz-Wert wurde aktuell in der Landeshauptstadt Potsdam mit 1808,8 errechnet. Am günstigsten ist die Lage demnach im Landkreis Elbe-Elster mit 442,2.

In nahezu allen Landkreisen und kreisfreien Städten Brandenburgs gelten wegen hoher Corona-Inzidenzen und mehr Intensivpatienten schärfere Corona-Regeln mit Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte. Die Kreise Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz behalten diese Beschränkungen für Nicht-Geimpfte trotz zwischendurch gesunkener Inzidenzen bei.

Die Lage in den Krankenhäusern blieb nach den Zahlen stabil: Der Anteil der Intensivbetten mit Covid-Patienten in den Kliniken betrug mit Stand Freitag landesweit 11,3 Prozent und damit etwas weniger als am Vortag (11,7 Prozent). Die Schwelle, bei der die Warnampel auf rot springt, liegt bei 20 Prozent. Derzeit liegen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 470 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus, davon 84 auf Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 3,36 nach 3,87 am Vortag. Hier wird der rote Bereich ab dem Wert 6 erreicht.

„Die Fallzahlen steigen weiter massiv an, aber tatsächlich steigen sie bei weitem nicht so heftig, wie es unter Omikron möglich wäre“, erklärt der RKI-Chef. Das liege auch daran, dass „sich die allermeisten Menschen verantwortungsvoll“ an die Pandemie-Regeln hielten. „Wir gewinnen tatsächlich mit jedem Tag Zeit, an dem sich viele weitere Menschen impfen lassen können und auch eine Auffrischungsimpfung nehmen“, sagte Wieler. Dadurch werde auch die Anzahl der schweren Krankheitsverläufe reduziert. „Das ist genau das wichtige und richtige Ziel.“

In den vergangenen sieben Tagen haben sich in Deutschland rund 937.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert

Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass Deutschland „auf einen Höhepunkt“ der Pandemie zusteuere. In den vergangenen sieben Tagen hätten sich rund 937.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das entspreche einem Prozent der Bevölkerung, erklärt Wieler. Jeder dritte PCR-Test sei positiv ausgefallen. „Ich hatte ja schon gesagt, dass wir mit Omikron in eine neue Phase der Pandemie eintreten.“

In dieser Phase sei die reine Fallzahl nicht mehr das entscheidende Kriterium, betonte Wieler. „Wir müssen jetzt in erster Linie auf die Krankheitslast und die Krankheitsschwere schauen.“ Denn das Ziel bleibe, „schwere Verläufe zu verringern und die Arbeitsfähigkeit von Kliniken, aber natürlich auch von anderen kritischen Infrastrukturen aufrecht zu erhalten“. Auch die Zahl der Menschen, die wegen Omikron im Krankenhaus behandelt werden müssten, steige wieder.