Falsche Polizisten eingelocht: Sie haben Berliner Rentnern eine Million Euro abgeschwatzt
Polizei und Staatsanwaltschaft suchen noch Hintermänner und Komplizen. Die Beute ist längst im Ausland.

Pressefoto Wagner
Drei 19-Jährige, die als falsche Polizisten alte Berliner um ihr Vermögen gebracht haben sollen – insgesamt über eine Million Euro –, wurden jetzt in Untersuchungshaft gesteckt.
Kripo und Staatsanwaltschaft Berlin waren dem Trio auf die Spur gekommen, die von der gefälschten Telefonnummer (030)000110 aus bei Rentnern angerufen und sich als Mitarbeiter des Raubdezernates ausgegeben haben. Anschließend warnten sie vor Einbrüchen und äußerten, dass sowohl Wertgegenstände als auch Bargeld und Kontobestände in Gefahr seien.
Etliche ältere Berlinerinnen und Berliner, die unter anderem wegen der 110-Notrufnummer am Ende der auf ihren Telefon-Displays gezeigten Nummer an die Echtheit der Polizisten geglaubt hatten, übergaben ihre Wertsachen und Geld an weitere Bandenmitglieder, die als Abholer fungierten und die Beute ins Ausland schafften. Bislang beträgt der recherchierte Gesamtschaden über eine Million Euro.
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Im Rahmen eines Polizeieinsatzes wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft auch zwei Wohnungen in Marienfelde und Neukölln durchsucht, wobei Beweismittel beschlagnahmt werden konnten. Deren Auswertung sowie die Ermittlungen wegen banden- und gewerbsmäßigen Trickbetruges dauern an, um eventueller Komplizen und Hintermänner habhaft zu werden.
Was tun gegen falsche Polizisten?
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei: Echte Polizisten kommen nie zu jemandem nach Hause, um Geld- oder Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, abzuholen oder nach den Verstecken zu fragen und sich diese zeigen zu lassen.
Grundsätzlich solle man weder Wertgegenstände oder größere Geldbeträge zu Hause aufbewahren. Gerade Alte sollten nie fremde Personen in ihre Wohnung lassen, im Zweifel Nachbarn, Angehörige oder Hausmeister hinzubitten oder gleich den Notruf 110 anrufen.
Sollte jemand vor der Tür stehen, der sich als Polizist vorstellt, muss man sich den Dienstausweis zeigen lassen. Wie die aussehen, kann man im Internet sehen. Dort finden sich auch Hinweise, wie man sich vor falschen Polizisten schützt.