Der klare KURIER-Kommentar
Fahrräder und Scooter ab Januar in Parklücken – das gibt Zoff im Kiez
Zum Umräumen verdammt. Der knappe Raum auf Berlins Straßen soll umverteilt werden. Wenn es dabei immer nur zu Lasten der Autofahrer geht, steigen die irgendwann entnervt aus.

Die Nutzung von umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln ist super. Rad, Roller, Bus und Bahn– ich bin Fan. Besonders vom Radfahren. Woran ich allerdings Zweifel habe, ist die Umsetzung der Verkehrswende in Berlin. Eine neue Regelung dürfte den Straßenverkehr zu einer noch explosiveren Angelegenheit machen, als er es jetzt schon ist. Krieg an der Straßenkante, Bettina Jarasch nimmt ihn in Kauf.
Lesen Sie auch: Horoskop für heute: Freitag, der 2. Dezember 2022! So wird Ihr Tag – laut Ihrem Sternzeichen >>
Ab Januar dürfen E-Tretroller, Fahrräder, Lastenräder, Leichtkrafträder und Motorräder auf Parkstreifen gratis parken. Autofahrer werden dagegen mit höherem Parkgebühren zur Kasse gebeten. Schon jetzt ist die Beziehung zwischen E-Rollernutzern, Radlern und Autofahrern, den Verkehrsteilnehmern generell, nett formuliert, angespannt. Den einen mehr Platz zuzuschanzen und die anderen zu schröpfen, ist nicht besonders diplomatisch. Bettina Jarasch als Umweltsenatorin gibt sich nicht einmal die Mühe, das irgendwie zu kaschieren. Wie lange lassen sich Autofahrer das gefallen?
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Tageshoroskop für Freitag, 22. September 2023 – für alle Sternzeichen
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Tradition aus dem Osten
Kennen Sie Sernik? Hier das geniale Rezept für den polnischen Käsekuchen
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Chef gegen Assistenten
Trainer-Zoff vorm Spiel in Kiel bei Hertha BSC: Es geht um Dardai
Lesen Sie auch: „Ältester und bester Freund“: Jan Josef Liefers nimmt Abschied von Tobias Langhoff – und spricht über die Todesursache >>

Krach, schepper, kreisch. Metall schlürft über den Beton des Fußwegs. Ist was passiert? Ich drehe mich um: Eine junge Frau rennt zur Straßenbahn. Ihren geliehenen E-Roller hat sie einfach in die Botanik gepfeffert. Passiert in Pankow. So sieht die Mobilitätswende in der Berliner Realität aus. Ich ärgere mich schwarz über achtlos hingeworfenen Roller, über Stapel-Ungetüme an Bahnhöfen, in die man sein Rad hieven soll. Gibt es denn da keine besseren Ideen? Warum werden immer noch Häuser ohne Tiefgaragen gebaut? Warum gibt es keine attraktiven Radparkhäuser? Warum um Himmels willen sind Rollerfahrer nicht in der Lage, die Teile sinnvoll abzustellen?
Lesen Sie auch: Zeit für Barbarazweige: So pflegen Sie die Glücksbringer richtig, damit sie zum Weihnachtsfest blühen >>
E-Scooter werden einfach umgeparkt
Dass Roller und auch Massenansammlungen von Rädern weg von den Bürgersteigen müssen, ist an sich ein guter Gedanke. Zu kurz gedacht ist es allerdings, die Dinger einfach an den Fahrbahnrand zu holen. Denn das Problem wird nur verlagert.
Lesen Sie auch: 40 Zentimeter Neuschnee und unter -20 Grad: Wetter-Experte spricht von Extrem-Winter!>>
Ein Autofahrer, der schon jetzt entnervt seine Runden drehen muss, bevor er einen teuren Parkplatz findet, wird schlicht aussteigen und die Roller unsanft umparken. Das Problem ist und bleibt deren Herrenlosigkeit. Menschen fühlen sich nicht verantwortlich für Dinge, die ihnen nicht gehören. Am Ende werden wir noch dankbar sein, wenn an jeder Laterne eine Kamera hängt um Verstöße jeglicher Art zu ahnden. Willkommen in der schönen neuen Welt.

Ich höre schon die wüsten Beschimpfungen der Autofahrer, die Ökomuttis, welche ihre Kinderkutschen auf der Straße parken, verdammen. Mit den Aktionen Klimaaktivisten sind Autofahrer bereits jetzt im Visier der Nervspirale. Wir gegen die wird es immer öfter heißen. Das Klima in einer Stadt, die eh schon auf dem Zahnfleisch geht, wird weiter vergiftet. Das alles weil es an Kreativität und dem Willen zum miteinander Gestalten fehlt, weil die Methode Holzhammer Alltag ist, weil die harte Hand regiert. Dann muss man sich allerdings nicht wundern, wenn auch die, die man mit so plumpen Mitteln zum Autoverzicht zwingen wollte, ebenfalls zu drastischen Mitteln greifen.