Der Funkturm in den Regenbogenfarben.
Der Funkturm in den Regenbogenfarben. Messe Berlin

Jetzt bekennt Berlin richtig Farbe: Neben dem Olympiastadion wird am Mittwoch auch eines der berühmtesten Wahrzeichen der Hauptstadt, der Funkturm, während des EM-Spiels Deutschland gegen Ungarn in den Regenbogenfarben aufleuchten.

Der Grund ist das Verbot der Uefa am Anfang der Woche, dass die Münchener Allianz-Arena, wo die EM-Partie ausgetragen wird, nicht in den Regenbogenfarben aufleuchten darf, um gegen Diskriminierung und für Vielfalt zu werben. Als Protest werden bundesweit nun andere Arenen, wie das Berliner Olympiastadion in den Regenbogenfarben leuchten.

Auch der Funkturm wird bunt leuchten, teilte am Mittwochmorgen die Messe Berlin dem KURIER mit. Das Landesunternehmen ist Eigentümerin des 146,7 Meter hohen Stahlwerkturmes, der 1926 in Betrieb ging. „Damit setzt Berlin weit sichtbar ein Zeichen“, sagt eine Messe-Sprecherin. „Er wird in den Regenbogenfarben erstrahlen, wenn um 21 Uhr das EM-Spiel der Deutschen gegen Ungarn angepfiffen wird.“

Die Entscheidung fiel bei der Messe Berlin bereits am Dienstag. Ein sofortiges Anstrahlen des Turmes sei kein Problem, man bräuchte dafür auch keine Genehmigung. „Am Dienstagabend haben wir dann die richtige Programmierung des Farbenspiels getestet“, so die Sprecherin. „Denn unser Funkturm kann nicht die ganze Regenbogenfarbenpalette gleichzeitig darstellen, deshalb wird die Beleuchtung die Regenbogenfarben abwechselnd zeigen.“ Das letzte Mal leuchtete der Funkturm im Mai 2020 in den Farben des Regenbogens.

Hintergrund des Protestes ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fußball-EM in Deutschland geworden. Das Anstrahlen des Münchener Spielortes hatte die Uefa damit begründet, dass man das Zeigen der Regenbogenfarben als politisches Statement werte, was ihre Statuten verbietet.