Noch mehr in Brandenburg
Ertrunken! So viele Badetote gab es dieses Jahr schon in Berlin
Wie tragisch! In diesem Jahr sind bereits einige Berliner beim Baden in Seen und Co. ums Leben gekommen. Das zeigt eine aktuelle Statistik auf.

Der Sommer war heiß, die Berliner sind reihenweise in die erfrischenden Freibäder, Seen und Flüsse der Hauptstadt geflüchtet. Doch die Gewässer sind nicht ganz ungefährlich, wie eine aktuelle Statistik wieder zeigt: In Berlin sind in diesem Jahr über zehn Menschen ertrunken.
14 Badetote in Berlin – fast nur Männer
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat am Mittwoch die aktuellen Zahlen für 2023 veröffentlicht – und die sind ernüchternd: Im laufenden Jahr sind in Berlin bisher 14 Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen! Auffällig ist: 13 der 14 Verunglückten waren männlich. Nur eine Frau ertrank. Immerhin zeigen die Zahlen eine positive Entwicklung: Es sind zwei Badetote weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
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Schaut man sich die Berlin-Statistik an, fällt auf: Die meisten tödlichen Unglücke ereigneten sich in Seen, dort sind sieben Menschen ertrunken. In Flüssen verunglückten fünf Menschen, in Kanälen zwei. In Berlins Schwimm- und Freibädern kam dieses Jahr niemand ums Leben. Die meisten Todesfälle ereigneten sich dieses Jahr – trotz des vielen Regens – im August. Im Vorjahr war der Juni der Monat mit den meisten Badetoten.

In Brandenburg gab es noch mehr Badetote
Hier sieht es noch heftiger aus: Bei Badeunfällen in Brandenburg sind im laufenden Jahr bereits 19 Menschen ums Leben gekommen. Auch hier waren die meisten Ertrunkenen männlich, lediglich vier Frauen kamen ums Leben. Sechs Verunglückte waren über 70 Jahre alt. Sechs weitere zwischen 6 und 25 Jahren. Kleiner Trost: Wenigstens ist die Zahl der Badetoten in Brandenburg nicht gestiegen. Es waren genauso viele wie zum gleichen Zeitpunkt im Jahr davor.
Auch in Brandenburg gab es die meisten tödlichen Unglücke in Seen – 14 Menschen sind dort ums Leben gekommen. In Flüssen starben bisher drei Menschen, eine Person kam im Schwimmbad ums Leben. Die meisten Todesfälle gab es hier in diesem Jahr im Juli. Im verregneten August ging die Zahl der Badetoten im Vergleich zum Vorjahr hingegen von sechs auf zwei zurück.
Bundesweit gab es über 260 Ertrunkene
Wie sieht es im restlichen Land aus? In ganz Deutschland hat die DLRG in diesem Jahr bislang 263 Todesfälle im Wasser verzeichnet. Knapp drei Viertel der Unfälle (194) ereigneten sich seit Beginn der Badesaison Anfang Mai. Auch bundesweit zeigt sich ein positiver Trend: Im Vorjahr waren bis zu diesem Zeitpunkt 41 Personen mehr ertrunken.
Während in anderen Gewässerarten die Zahlen geringer ausfielen, kamen in Flüssen und Kanälen mit 107 Personen sogar sechs Menschen mehr ums Leben. In Seen und Teichen (120) ertranken 30 Personen weniger als im Vorjahreszeitraum. In Schwimmbädern (6) ereigneten sich bisher sechs und in den Meeren (14) zwei Unfälle mit Todesfolge weniger.
Das Bundesland mit den meisten Badetoten ist in diesem Jahr bislang Bayern mit 50 Fällen. In Nordrhein-Westfalen sind 2023 schon 36 Menschen ertrunken, in Baden-Württemberg waren es 30.

In diesem Berliner See ertrinken viele
Wenn man sich die Zahlen so anschaut, stellt sich natürlich die Frage: Wo ist es besonders gefährlich? Statistisch gesehen ertrinken in keinem anderen See in Berlin so viele Menschen wie im Weißen See in Pankow – dieses Jahr gab es hier laut DLRG bereits vier Badetote (Stand 16. August). Von 2004 bis 2023 sind hier sogar schon 14 Menschen ertrunken.
Platz zwei der gefährlichsten Seen belegt der Schlachtensee in Steglitz-Zehlendorf mit acht Ertrunkenen in den letzten neun Jahren. Im Flughafensee in Reinickendorf waren es im gleichen Zeitraum sieben Tote. Im Müggelsee in Treptow-Köpenick kamen sechs Menschen ums Leben.

Warum ertrinken Menschen? Maßnahmen und Tipps
Doch wieso kommt es immer wieder zu Badetoten? Michael Neiße von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Berlin sagt, dass immer wieder die gleichen Dinge zu solchen Unfällen führen können: „Da ist eine Vorerkrankung, da ist eine Strömung, die besonders kalt war, der hat sich irgendwo erschreckt, weil ihn was berührt hat oder er hat die Schwimmstrecke unterschätzt“, zählt der Experte häufige Gründe fürs Ertrinken auf.
Weiter führt der DLRG aus: Bei jungen Erwachsenen sind Unglücke des Öfteren auf leichtsinniges und übermütiges Verhalten zurückzuführen, Alkohol und andere Drogen sind dabei häufiger mit im Spiel. Zudem konnten viele Opfer nur schlecht oder gar nicht schwimmen. Bei älteren Menschen sind oft gesundheitliche Probleme ursächlich.
Welche Tipps hat der DLRG? Zum einen sollte man unbedingt auf der Hand liegende Regeln beachten: Wie nicht betrunken ins Wasser zu gehen und an unbekannten oder flachen Stellen keinen Kopfsprung zu machen. Außerdem rät der Experte: Gerade an heißen Tagen sollte man sich langsam an das kalte Seewasser gewöhnen! „Das Gefährliche ist, dass der Kreislauf darauf nicht vorbereitet ist, dass man sich selber erschreckt und unter Wasser versucht einzuatmen […] und Wasser in der Lunge ist meist gar nicht gut“, erklärt Neiße.
Ein weiteres Problem, das vielen nicht bekannt ist: Ertrinken geht meistens leise vonstatten! „Das ist eine Reaktion gerade von Kindern, die ertrinken leise, weil die in eine Art Schockstarre geraten und sich nicht bemerkbar machen.“ Generell sollte man Kinder – selbst wenn sie das Seepferdchen-Abzeichen haben – nie aus den Augen lassen.