Ein Mann bekommt eine Corona-Impfung.
Ein Mann bekommt eine Corona-Impfung. Foto: Pool AFP/Hannibal Hanschke

Die Impfungen gegen das Coronavirus haben am Donnerstag auch in ersten Berliner Arztpraxen begonnen. Das teilte die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) mit. Rund 100 Praxen seien für ein Pilotprojekt ausgewählt worden. Sie laden eigene Patienten ein, die an einer chronischen Erkrankung leiden. Genutzt wird das Präparat von Astrazeneca. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte am Mittwoch getwittert, Berlin starte mit 150 Praxen zu dem angekündigten Projekt. „Für die Erstimpfungen stellen wir die 37.500 abgeforderten Impfdosen bereit.“

Wegen des begrenzten Impfstoffs kann laut KV nur eine bestimmte Zahl von Praxen beauftragt und beliefert werden. Allein in den vergangenen 24 Stunden hätten sich mehr als 350 Praxen bei einer Abfrage registrieren lassen. Sobald genug Impfstoff vorhanden sei, würden weitere Praxen schrittweise eingebunden. Es sei bedauerlich, dass zweieinhalb Monate nach dem Impfstart Ende Dezember noch immer nicht ausreichend Impfstoff verfügbar sei, um eine allgemeine Versorgung zu starten. „Viele Menschen müssen so schnell wie möglich geimpft werden, und das schaffen wir nur in den Praxen.“

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Die Namen der beauftragten Arztpraxen werden nicht bekannt gemacht, weil sie in eigener Regie die eigenen Patienten einladen werden. Dabei müssen sich die Praxen  an die Priorisierungsvorgaben laut Corona-Impfverordnung halten. In diesem Fall sind dies ausschließlich chronisch Erkrankte. Eine Unterscheidung zwischen gesetzlich und privat versicherten Patienten gibt es dabei nicht.  

Flächendeckende Impfung in Arztpraxen ab dem zweiten Quartal geplant

60 der aktuell ausgewählten Praxen sind Hausarztpraxen, die übrigen Praxen für Diabetiker und Krebskranke. „Wie viele Impfungen es pro Praxis und Tag sein werden, hängt vorrangig von den gelieferten Impfstoffmengen ab“, so die KV.

Die Erfahrungen der nächsten Wochen mit speziellen Impf-Sprechstunden, dem Impfen bei Hausbesuchen und der Aufklärung der Patienten sollen für den breiten Impf-Einsatz ausgewertet werden.

Die KV Berlin bittet darum, dass die Patienten nicht wegen einer Covid-19-Schutzimpfung auf ihre Praxen zugehen, um nach Impfterminen zu fragen. Denn weder gibt es ausreichend Impfstoff noch eine bundesweite Regelung, ab wann flächendeckend in den Praxen geimpft werden soll oder eine Freigabe, dass sich jeder in einer Praxis impfen lassen kann, der es will.

Ab dem zweiten Quartal soll flächendeckend in Arztpraxen geimpft werden. Derzeit gibt es laut Senat in Berlin pro Tag 9000 Impfungen in den Impfzentren und von mobilen Teams. Bis zu 20.000 Impfungen seien aktuell am Tag möglich. Nach der Ankündigung des Bundes soll die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen im zweiten Quartal deutlich steigen.