Ausstellungsleiter Sören Marotz vor den Fassadenelementen des Centrum-Warenhauses am Alex
Ausstellungsleiter Sören Marotz vor den Fassadenelementen des Centrum-Warenhauses am Alex Gerd Engelsmann

Nach dem Schaden, den das geborstene Riesen-Aquarium im DDR-Museum angerichtet hat, begann das große Aufräumen. Seit dem 1. April hat das DDR-Museum wieder regulär geöffnet. Aus dem großen Fundus, der 800.000 Stücke aus der DDR-Geschichte umfasst, präsentieren die Ausstellungsmacher 3000 in der aktuellen Schau. Darunter sind nach dem Umbau auch einige neue Exponate. Schauen Sie mal, ob Sie sich erinnern ...

1. Aluminium-Waben des Centrum-Warenhauses am Alexanderplatz

1985, Berlin. Einkaufen geht man am Alexanderplatz im Centrum-Warenhaus.
1985, Berlin. Einkaufen geht man am Alexanderplatz im Centrum-Warenhaus. imago/Frank Sorge

Die  größte Lebensmittelabteilung der Stadt, ein Sortiment, das man sonst kaum fand, und Rolltreppen hoch und runter: Das Centrum-Warenhaus in Berlin am Alexanderplatz war als Einkaufstempel in der ganzen Republik bekannt. Einprägsam war auch die wabenartige, weiße Aluminiumfassade. Nun stehen Elemente dieser Fassade gleich im Eingangsbereich des neu gestalteten DDR-Museums.

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FDJler vor dem Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz bei den X. Weltfestspielen der Jugend in Ost-Berlin im Jahr 1973
FDJler vor dem Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz bei den X. Weltfestspielen der Jugend in Ost-Berlin im Jahr 1973 imago/Gerhard Leber

Noch immer melden sich Privatleute, die Gegenstände und Erinnerungen aus der DDR-Zeit ans Museum spenden wollen. Einrichtungsgegenstände, Tagebücher, andere persönliche Gegenstände. Die Alu-Waben sind eher größere Exponate.

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Neu in der derzeitigen Ausstellung ist auch ein Gegenstand, der im DDR-Alltag oft zu sehen war. Ein Kalender mit einem historischen Datum ...

2. Werbekalender von ORWO

Kalender wie dieser ORWO-Werbekalender hingen in Büros oder in Fotogeschäften.
Kalender wie dieser ORWO-Werbekalender hingen in Büros oder in Fotogeschäften. Gerd Engelsmann

Die Ausstellungsmacher haben bei diesem Drehkalender ein ganz besonderes Datum eingetragen. Am 16. Dezember 2022 stand im DDR-Museum das Wasser. Seitdem wurde renoviert und umgebaut. Die Kalender waren in der DDR in Büros und Geschäften oft zu sehen. Mit Rädchen an der Seite ließen sich Tag und Datum einfach einstellen. Gegen den Wegwerfwahn waren Kalender dieser Art jahrelang zu gebrauchen.

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3. Berlin-Roller SR 59 im DDR-Museum

Ausstellungsleiter Sören Marotz am Berlin-Roller
Ausstellungsleiter Sören Marotz am Berlin-Roller Gerd Engelsmann

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Auch dieses Schmuckstück in Grün war bisher nicht im DDR-Museum zu sehen. Der Berlin-Roller, gebaut in Ludwigsfelde, ist komplett restauriert. Das schmucke Teil aus dem Jahr 1959 war auf den Straßen der Stadt oft zu sehen. Gern auch mit Anhänger. Der Stadtroller SR 59 war mit insgesamt fast 114.000 Exemplaren der meistgebaute große Motorroller der DDR. Das Nachfolgemodell ab 1963 hieß Troll.

Berlin-Roller SR 59 mit Anhänger. Damit konnte man mit über 80 Sachen sogar in den Urlaub an der Ostsee brausen.
Berlin-Roller SR 59 mit Anhänger. Damit konnte man mit über 80 Sachen sogar in den Urlaub an der Ostsee brausen. imago/Zoonar

4. Original Berliner Mauer-Stücke

Das gab es bisher auch nicht. Ein massives Stück der originalen Berliner Mauer ist nun im DDR-Museum zu sehen. Besucher, die keine Ahnung vom Leben in der DDR haben, erfahren so anschaulich, wie die Mauer aussah: bunt im Westen, grau und gut bewacht im Osten der Stadt.

Sechs Meter breit ist das Mauerstück im DDR-Museum, das allerdings nicht in der originalen Höhe zu sehen ist. Weil die Deckenhöhe nicht reicht, musste das Stück etwas in den Boden eingelassen werden.
Sechs Meter breit ist das Mauerstück im DDR-Museum, das allerdings nicht in der originalen Höhe zu sehen ist. Weil die Deckenhöhe nicht reicht, musste das Stück etwas in den Boden eingelassen werden. Gerd Engelsmann

5. Passkontrollkoffer – Bauchladen in der DDR

Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS-Hauptabteilung VI) in Uniformen der Grenztruppen der DDR führten die Passabfertigung mit diesen Koffern an den Grenzübergangsstellen (GÜST) durch. Die Koffer kamen vor allem bei der Überwachung an den Grenzübergängen auf den Transitautobahnen zum Einsatz, welche West-Berlin durch das Staatsgebiet der DDR hindurch mit der Bundesrepublik verbanden.

Passkontrollkoffer im DDR-Museum. Wie ein Bauchladen wurde der Koffer getragen.
Passkontrollkoffer im DDR-Museum. Wie ein Bauchladen wurde der Koffer getragen. Gerd Engelsmann

Der Hartschalenkoffer enthält zwei Stempel, zwei Lampen, einen Batteriepack und eine Dokumententasche aus Kunstleder. Er verfügt über einen verstellbaren Trageriemen aus Leder.