Die Szene aus dem Internet-Video, in der Passer Tempo 417 erreicht.
Die Szene aus dem Internet-Video, in der Passer Tempo 417 erreicht. Youtube

Erst ermittelte verspätet die Polizei, jetzt endlich auch die Justiz. Dem Millionär-Raser von der A2 geht es an den Kragen.

Nach einer Fahrt mit bis zu 417 Stundenkilometern über die Autobahn 2 leitet die Staatsanwaltschaft in Stendal Ermittlungen gegen den tschechischen Multi-Millionär Radim Passer (58) ein. Die Anklagebehörde ermittle, sobald alle Unterlagen eingegangen und erfasst worden seien, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Dies könne im Laufe der Woche geschehen. Der Berliner KURIER hatte zuvor darüber berichtet. Zunächst hatte die Polizei den Fall untersucht, sie hat ihre Resultate nun an die Staatsanwaltschaft übergeben.

Dem Multi-Millionär droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe

Dem Raser Radim Passer wird ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen im Sinne einer Einzelfahrt vorgeworfen. Nach dem Strafgesetzbuch ist auch ein sogenanntes Alleinrennen strafbar, wenn sich der Fahrer „mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“.

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Dem Multi-Millionär droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Der Tatbestand müsse jedoch zunächst genau geprüft werden, sagte der Sprecher der Anklagebehörde in der Stadt in Sachsen-Anhalt.

Passer hatte Anfang des Jahres ein Video ins Netz gestellt, bei dem er über die A2 zwischen Berlin und Hannover heizt. Er war dabei mit seinem Bugatti Chiron mit Tempo 417 unterwegs. Der augenscheinlich abgefilmte Tacho zeigt die Geschwindigkeit von bis zu 417 Kilometern pro Stunde an. Dieses und weitere Videos sollen bereits im Juli 2021 entstanden sein. Die Aufnahmen im Internet hatten bundesweit für Aufsehen und viele empörte Reaktionen gesorgt. Aber sie hatten auch mehr als 5 Millionen Klicks generiert.

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