Verdammt lang her: Kevin Pannewitz 2018 beim Drittligisten FC Carl Zeiss Jena. 
Verdammt lang her: Kevin Pannewitz 2018 beim Drittligisten FC Carl Zeiss Jena. 
Foto: imago/Christoph Worsch

Er war das ewige Kick-Talent, und dann das: Nach Ausflügen in Reality-Fernsehshows und andauernden Gewichtsproblemen ist der ehemalige Fußballprofi Kevin Pannewitz wieder bei der Stadtreinigung in Berlin gelandet. „Ich arbeite bei der BSR Stadtreinigung als Straßenfeger. Ich verdiene 1100 und Zerquetschte netto, ich habe 1200 Stunden im Jahr, die ich arbeiten muss“, sagte der 29-Jährige in einer Instagram-Story seinen knapp 14 000 Followern am Donnerstag: „Wenn ich gut bin, kann ich übernommen werden. Wenn ich scheiße bin, dann nicht.“

Pannewitz galt beim FC Hansa Rostock in der 2. Liga einst als großes Talent und stand beim VfL Wolfsburg unter Felix Magath 2012 vor dem Sprung in die Bundesliga. Disziplinlosigkeiten und Gewichtsprobleme verhinderten jedoch auch, dass er sich durchsetzte. Der Alltag des Familienvaters sieht nun ganz anders aus als der eines Berufssportlers. „Ich stehe jeden Tag um vier Uhr auf, von Montag bis Freitag erstmal. Das ist es erstmal. Viele fragen, was ich mache, was ich tue. Bevor ich jedem einzeln antworte, hier das Video“, sagte Pannewitz in seiner orangefarbenen Arbeitskleidung.

Ex-Fußballprofi Kevin Pannewitz ist Straßenfeger bei der Berliner Stadtreinigung BSR
Ex-Fußballprofi Kevin Pannewitz ist Straßenfeger bei der Berliner Stadtreinigung BSR Instagram

Nach KURIER-Informationen ist Pannewitz erst seit wenigen Wochen bei der BSR beschäftigt und noch in der Probezeit. Er ist eine sogenannte „Bedarfskraft“ mit einer Zwei-Drittel-Arbeitszeit, was den geringen Nettolohn erklärt, von dem er spricht. „Bedarfskraft“ bedeutet, dass er zwar das Jahr über arbeitet, voll aber beispielsweise nur in der Urlaubszeit, wenn die Mannschaft ausgedünnt ist, oder wenn im Herbst wegen des Laubs viel Arbeit anfällt.

Mittelfeldspieler Pannewitz hatte es 2018 beim FC Carl Zeiss Jena zurück in die 3. Liga geschafft. Zuletzt spielte er beim FC Amed in Berlin in der 9. Liga. „Ich bin zwar fett, aber für die Kreisliga reicht es noch“, hatte er dem Magazin „11Freunde“ im vergangenen Jahr gesagt. 2020 gewann Pannewitz als Sieger der RTL-Sendung „Kampf der Realitystars“ 50.000 Euro. Um finanziell über die Runden zu kommen, hatte er schon ab 2015 bei der Stadtreinigung gearbeitet, zudem sammelte er auch mehrere Jahre lang Erfahrungen als Möbelpacker.