Vandalismus in den Zügen
Endloser Kampf gegen Graffiti: Sprayer sorgen für Millionenschäden bei der Bahn
Die Zahl der Vandalismus-Fälle ist nach Angaben der Bahn leicht rückläufig, dennoch gehen die Schäden immer noch in die Millionen.

Graffiti kann Kunst sein. Oft sind es jedoch nur Schmierereien. So oder so: Rechtlich gesehen ist Sprayen in der Regel strafbar – und teuer. Graffiti-Schmierereien machen den größten Anteil von Vandalismus bei der Deutschen Bahn (DB) aus.
In knapp 24.000 von insgesamt rund 35.000 Fällen sind im vergangenen Jahr Schäden durch Graffiti festgestellt worden, teilt eine Bahn-Sprecherin mit. Ein Sechstel davon entfällt allein auf Regional- und S-Bahn-Züge in Berlin und Brandenburg.
Den bundesweiten Schaden durch Graffiti beziffert die Bahn für das Jahr 2022 mit 12,1 Millionen Euro. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Jahr davor (2021: 12,2 Millionen Euro). Der Konzern führt dies auch auf bessere Schutzmaßnahmen zurück – und Kontrollen.
Bahn kämpft mit speziellen Einsatzteams gegen Graffiti
„Unsere spezialisierten Einsatzteams arbeiten in der Vandalismus- und Graffitibekämpfung eng mit der Bundespolizei zusammen“, erklärt DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke. Von Januar bis Mai dieses Jahres sind bereits knapp 1200 Verdächtige gestellt worden – darunter mehr als 300 Sprayer auf frischer Tat. Jährlich erwischen die Sicherheitskräfte nach Angaben der Bahn mehr als 3200 Verdächtige. Ein Viertel davon sind Sprayer.
Diese werden jeweils an die Bundespolizei vor Ort übergeben. „Wir zeigen konsequent jeden Fall von Vandalismus an und sichern uns zivilrechtliche Ansprüche gegen die Schuldigen“, sagt Sicherheitschef Rischke. Die Schäden durch solche Vorfälle beziffert die Bahn insgesamt mit fast 40 Millionen Euro.
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Die Bahn versucht Schäden durch Vandalismus zu reduzieren, indem sie beispielsweise Fahrzeuge mit einem Schutzlack versieht und an Bahnhöfen Folien oder Beschichtungen anbringt. Zudem wird verstärkt Videotechnik eingesetzt, um der Bundespolizei die Identifizierung von Verdächtigen zu erleichtern.
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): Zahl der Graffiti-Fälle ging leicht zurück
Darauf setzen – neben personellen Kontrollen – auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 1,2 Millionen Euro ausgegeben, um Graffiti-Schäden zu beseitigen, erläutert ein Sprecher. 2020 sind es 1,4 Millionen Euro gewesen.
„Die Zahl und das Volumen der Graffiti-Fälle ist in den letzten Jahren rückläufig“, sagt der BVG-Sprecher. Im Zeitraum 2020 bis 2022 sind die betroffenen Flächen an U-Bahn-Wagen um rund 40 Prozent weniger geworden. Gleichwohl kommt es durch derartige Schäden immer wieder zu Ausfällen im Nahverkehr. „Wenn Scheiben oder sicherheitsrelevante Elemente wie etwa Türtaster oder Warnleuchten beschmiert sind, müssen wir die Fahrzeuge umgehend aus dem Verkehr ziehen“, sagt der Sprecher.
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Laut Bundespolizei wurden allein in Berlin 2022 knapp 3670 Fälle von Graffiti-Schmierereien registriert. In diesem Jahr sind es in der Zeit von Januar bis April etwas mehr als 1500 gewesen.