Endlich: Sahara-Luft heizt uns ein! +++ So warm wird es in Berlin +++ So lange bleibt die Hitzewelle
Für Tief Nathan hat die Stunde geschlagen: Am Wochenende weht der Sommer heran.

Zu diesem Thema gibt es ein Hitze-Update: So lange heizt uns Sahara-Hoch Waltraud ein +++ Diese Höchstwerte sind für Berlin drin >>>
Hitze überall, nur nicht in Deutschland: Damit ist es bald vorbei. Heiße Luft direkt aus der Sahara strömt am kommenden Wochenende zu uns. Bis zu 40 Grad und mehr werden derzeit in Nordafrika gemessen, in Berlin und Brandenburg reicht es gerade mal für Werte um die 15 Grad. Schuld daran ist ein umfangreiches Tiefdruckgebiet über dem Nordwesten, das kühle Meeresluft zu uns schaufelt. Dazu werden laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Mittwoch weitere Schauer und Gewitter mit Böen um die 60 km/h kommen. Die Nachtwerte bleiben unter auflockerndem Himmel einstellig, und bis Freitag gibt es jeweils einen Aufguss des Vortages, wobei die Höchstwerte langsam bis auf 17 Grad klettern werden.
Jetzt lesen: Bis zu 45 Grad! Schwappt die Extremhitze jetzt nach Berlin und Brandenburg? >>>
Die Wetterwende kommt erst am Sonnabend. Aus dem Mittelmeerraum sickert nach und nach Warmluft ein, die dort allerdings schon nicht mehr so brütend heiß ist wie über dem Wüstensand. Höchstwerte zwischen 25 und 35 Grad werden derzeit in Südeuropa gemessen. Es wird noch ein paar weitere Tage dauern, bis wir in diesen Bereich steuern, aber die Richtung stimmt: Am Wochenende wird die 20-Grad-Marke fallen, und kommende Woche steuern wir 25 Grad an. Ist da noch mehr drin? Wetterexperte Dominik Jung (wetter.net) gibt sich zurückhaltend. „Ob wir an der 30-Grad-Marke kratzen, ist noch nicht sicher“. Im Vorteil ist der Südwesten und Westen Deutschlands, dort rechnet Dominik Jung auf jeden Fall mit Werten oberhalb der 25 Grad. Für Berlin und Brandenburg errechnen Wettermodelle zur Wochenmitte hin auch bereits Höchstwerte bis zu 30 Grad, doch der Trend müsste sich erst noch verstetigen.
Jetstream macht den Weg für die Saharaluft frei, aber bleibt der Frühsommer eine Eintagsfliege?
„So oder so: Es wird endlich wärmer. Das kühle Maiwetter hat ein Ende“, ordnet Diplom-Meteorologe Jung die Entwicklung ein. Allerdings: „Schlimmer als aktuell kann es für den Monat Mai auch kaum noch werden", so Jung im Rückblick auf den viel zu kühlen Monat. Ganz zum Ende bekommt der Mail also doch noch die Kurve. Der Wetterexperte bilanziert den gesamten Frühlings 2021 vom 1. März bis zum gestrigen Dienstag: „Die große Überraschung: Der Frühling ist in Deutschland bisher zu trocken!“ Trotz Schauern und Gewittern fehlen immer noch 12 Prozent, um immerhin auf das langjährige Klimamittel beim Niederschlag zu kommen. Weniger überraschend:„ Im Vergleich zum Klimamittel 1961 bis 1990 ist der Frühling in diesem Jahr um 0,5 Grad zu kalt.“ Die Sonnenscheindauer hat trotz durchwachsenem Wetter ihr Soll zu 97 Prozent erfüllt: „Also alles im Rahmen.“
Anders als in den vergangenen Jahren lässt es der Sommer dieses Jahr sehr langsam angehen, nun macht der Jetstream den Weg für die wärmeren Luftmassen frei. Die große Frage: Wie lange wird das freundliche und warme Wetter anhalten? Dominik Jung will sich da nicht genau festlegen. Bleibt der Frühsommer eine Eintagsfliege? Bis zur Wochenmitte jedenfalls scheinen Bade- und Biergartenwetter in unserer Region gesichert. Und dann? „Zum ersten Juniwochenende könnte es wieder wechselhafter werden, bliebe aber mit Höchstwerten um 20 bis 24 Grad angenehm warm“, sagt Wetterexperte Jung. Langfristprognosen hatten zuvor berechnet, dass uns ein ziemlich durchschnittlicher Juni bevorsteht, zwar zu trocken, aber nicht überdurchschnittlich warm. Die Ersten sommerlichen Juni-Tage einberechnet, könnte das heißen: enttäuschend. Aber erst einmal gilt, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der Sommer kommt auf jeden Fall, dieses Jahr nicht mit Wucht, sondern in Schüben, auf Umwegen und mit gelegentlichen Rückschlägen.