Mit Berliner Originalmauer: Das DDR-Museum öffnet an diesem Wochenende wieder
Gruppen rennen dem Museum gegenüber dem Berliner Dom die Bude ein, der April ist schon gut gebucht.

Am 16.12.2022 platzte der Aquadom im Radisson Collection Hotel. Große Mengen Salzwasser sind bei der Havarie in die Ausstellungsräume des DDR-Museums gedrungen. Das Wasser kam von unten durch die Fluchttüren und von oben durch die Decke des Museums. Nach nur dreieinhalb Monaten öffnet das privat betriebene Museum als erster Mieter nun wieder seine Türen für Besucher. Der vordere Teil des Museums wurde während der erzwungenen Schließzeit komplett umgebaut und modernisiert.
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Das ist neu im DDR-Museum
Ein neues Highlight ist ein sechs Meter breites Stück Berliner Originalmauer, welches gleich am Eingang Eindruck macht. Die bemalte Seite war die Westseite, die graue zeigte nach Osten.
Die Ausstellung im DDR-Museum will in Zukunft auch Menschen abholen, die wenig oder gar nichts über die DDR wissen. „Bisher war die Konzeption so, dass man voraussetzte, dass Besucher die DDR kennen“, sagt Ausstellunsgleiter Sören Marotz.
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Doch auch junge Menschen ohne eigene DDR-Erfahrung und Touristen aus dem Ausland finden nun in einem neuen Modul „DDR kompakt“ Antworten auf grundlegende Fragen. Auch ein Modul „Propaganda“ ist neu hinzugekommen, ebenso ein Themenkomplex zur „Deutschen Teilung“. Die bekannten „DDR-Welten“ mit Rekonstruktionen beispielhafter Einrichtungen für Wohnungen mit Küche oder Kinderzimmer, aber auch Abhörraum oder Kindergarten bleiben.
Weiter Umbau im DDR-Museum
Ein großer Tisch im Umriss der DDR veranschaulicht außerdem deren Dimensionen. Bekannte Landmarks wie der Nischel, der Karl-Marx-Kopf in Chemnitz, sorgen als kleine Figuren auf der Karte für Anknüpfungspunkte und Wiedererkennungswert. In Zukunft soll die jetzt noch weiße Fläche mit farbigen Informationen und Installationen angestrahlt werden.
Der Umbau in ein zukunftsfähiges Museum soll bis Ende des Jahres komplett abgeschlossen sein. Die Havarie zwang die Ausstellungsmacher, aus der Not eine Tugend zu machen. „Wir haben in wenigen Wochen geschafft, wofür andere Museen Monate und Jahre benötigen“, sagt Geschäftsführer Quirin Graf Adelmann.
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Besonders sämtliche bauliche Auflagen erneut erfüllen zu müssen, 16 verschiedene Gewerke zu koordinieren, Brandschutzanlagen, IT und Elektroeinrichtungen auf den neusten Stand zu bringen, sei eine Herausforderung gewesen. Bereits für die Zukunft erarbeitete Pläne mussten im Rekordtempo in die Tat umgesetzt werden.

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Wer zahlt für den Wasserschaden im DDR-Museum?
Die Versicherungsfragen sind derweil noch nicht geklärt. Die Schadenssumme von 1,5 Millionen Euro wird zunächst zu einem großen Teil aus Mitteln der Gesellschafter getragen. Umso wichtiger ist es, dass das Museum nun endlich wieder öffnet. Nach der Corona-Pandemie zählte das Museum 500.000 Besucher im Jahr. Daran will man im DDR-Museum anknüpfen.
Für einen noch besseren Zugang zu den Inhalten der Ausstellung wurden auch die Texte in der Aussstellung neu gestaltet. Screens mit den beschreibenden Texten führen in fünf Sprachen in die jeweiligen Bereiche ein und Inhalte werden künftig einfacher und informativer als bisher an die Besucher aus aller Welt vermittelt. Das Museum wird ab dem Eingang barrierefrei sein, da es einen Fahrstuhl für Rollstuhlfahrer gibt.
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Die Eintrittspreise für das DDR-Museum bleiben gleich: Erwachsene zahlen 12,50, Kinder 7 Euro. Unter sechs Jahren haben Kinder freien Eintritt.