Freiluftgottesdienst zu Christi Himmelfahrt von der Philippuskirchgemeinde Lohmen in Heeselicht bei Stolpen in Sachsen im Jahr 2016.  
Freiluftgottesdienst zu Christi Himmelfahrt von der Philippuskirchgemeinde Lohmen in Heeselicht bei Stolpen in Sachsen im Jahr 2016.   Rainer Oettel/epd

Christi Himmelfahrt ist fester Teil des christlichen Festkalenders. Doch was wird an diesem Tag eigentlich begangen. Und warum wird er auch Vatertag genannt?

Der Feiertag Christi Himmelfahrt wird seit dem vierten Jahrhundert immer 40 Tage nach Ostern begangen, in diesem Jahr am 18. Mai. Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und dem Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament.

Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger „aufgehoben“ wurde: „Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“. Dies ist auch ein bevorzugtes Motiv in der bildenden Kunst.

Himmelfahrt wird nicht verstanden als wirkliche Reise

Himmelfahrt wird allerdings in der Theologie kaum noch wörtlich als wirkliche Reise verstanden. Der Himmel ist danach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Wenn es im Glaubensbekenntnis heißt „aufgefahren in den Himmel“, bedeutet dies nach christlichem Verständnis, dass der auferstandene Christus „bei Gott ist“.

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Himmelfahrt wird so auch als Symbol der Wandlung und spirituellen Entwicklung der Persönlichkeit gedeutet. Theologen verweisen zur Erläuterung auf den englischen Sprachraum, wo es für das deutsche Wort Himmel zwei Begriffe gibt: „sky“ (profan) und „heaven“ (religiös). Der Tag wird in den Kirchen traditionell mit Gottesdiensten in Pfarrgärten, im Wald und auf Bergen gefeiert.

Ein Pferde-Planwagen mit feiernden Männern an Bord ist auf einer Straße im brandenburgischen Schildow an Christi Himmelfahrt unterwegs.&nbsp;
Ein Pferde-Planwagen mit feiernden Männern an Bord ist auf einer Straße im brandenburgischen Schildow an Christi Himmelfahrt unterwegs.  Paul Zinken/dpa

Auch Vatertag oder Herrentag genannt

Das Fest fällt stets auf einen Donnerstag und ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. An dem Termin wird auch Vatertag, in Ostdeutschland auch Herrentag genannt, gefeiert. Die heutige Form des Vatertag-Feierns kam laut Wikipedia  Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin und Umgebung auf. Die Rituale wurden vermutlich aus wirtschaftlichen Interessen von Brauereiunternehmern ins Leben gerufen

Auch heute gehen vielerorts fröhliche Gruppen trinkfreudiger Männer auf Wanderungen, Fahrradtouren oder Kremserfahrten. Immer häufiger werden diese Ausflüge aber auch ganz in Familie zelebriert.