Eine Spritze für den Bahnhofstunnel: SO soll jetzt das U2-Chaos am Alex beseitigt werden
Mit einem speziellen Verfahren soll das unterirdische U-Bahnbauwerk wieder gerichtet werden, das durch einen Wolkenkratzer-Bau vor Monaten abgesackt war.

Seit Monaten läuft es bei U-Bahn der Linie 2 nicht mehr am Alexanderplatz normal. Ein geplanter Hochhausbau in der Nähe hat die Züge aus dem Takt gebracht. Der Pendelverkehr raubt den Passagieren die letzten Nerven. Ein Ende ist bisher noch nicht abzusehen. Doch nun naht Rettung. Mit einer speziellen Impfung soll der Bahnhofsbau wieder in die richtige Lage gebracht werden, berichtet der RBB.
Im Oktober schlugen die Sensoren am U2-Bahnhofstunnel Alarm. Das Bauwerk war durch die Bauarbeiten am nahen Wolkenkratzer „Covivio-Turm“ aus seiner normalen Position abgesackt. Die Folge: Der Zugbetrieb der BVG-Linie U2 läuft dort nur noch eingleisig. Zwischen Klosterstraße und Senefelder Platz tingelt eine Bahn hin und her – und zwar nur alle 15 Minuten! Das soll, wie der KURIER berichtete, bis August dauern.
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Schäden am U2-Tunnel am Alex schlimmer als gedacht
Offenbar sind die Schäden am Tunnel schlimmer als gedacht. Laut den aktuellen Behördenunterlagen, die dem RBB vorliegen, haben die Stützwände, die die Baugrube des Wolkenkratzers absichern sollen, dem Druck des Grundwassers nicht standgehalten und wurden um mehr als fünf Zentimeter eingedrückt. So stark, dass daraufhin der ebenfalls im Grundwasser liegende Bahnhofstunnel der U2 direkt daneben auf einer Seite um fast vier Zentimeter abgerutscht ist. Laut den Unterlagen soll dies schon zu Wassereinbrüchen im Tunnel geführt haben.
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U2-Chaos am Alex: Ein spezielles Verfahren soll nun den Tunnel absichern und wieder anheben
Am Montag werden sich laut des Berichtes Vertreter von BVG, dem französischen Wolkenkratzer-Bauherrn Covivio, dem Bezirk Mitte und des Senats treffen. Bei dem Gespräch geht es um ein sehr spezielles Verfahren, mit dem man nun die Baugrube und den U-Bahnhoftunnel absichern könnte.

Das Verfahren sei aufwendig, heißt es. Laut RBB-Bericht sollen zunächst Stahl-Anker die Baugrube stabilisieren. Danach will Covivio sogenannte Injektionslanzen von der Grube aus durch die Wand unter den Bahnhof einbringen und eine spezielle Emulsion einspritzen, um den Grund unter dem Bahnhof härter zu machen. Danach wird mit den Lanzen eine weitere Zement-Emulsion direkt unter den Bahnhofstunnel gespritzt, um den Tunnel um knapp vier Zentimeter anzuheben.
Klappt alles wie erhofft und geplant, können dann im August die U2-Züge am Alex wieder nach Fahrplan rollen. Wie viel das alles kosten und wer vor allem das bezahlen wird, ist noch unklar. Auf jedem Fall werden es so einige Millionen Euro werden, heißt es.