Schwarzer Ruß ist nach einem Zimmerbrand an der Hausfassade zu sehen. Ein Zimmer des Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf ist über Nacht komplett ausgebrannt.
Schwarzer Ruß ist nach einem Zimmerbrand an der Hausfassade zu sehen. Ein Zimmer des Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf ist über Nacht komplett ausgebrannt. Foto: Fabian Sommer/dpa

Folgenschwerer Klinik-Brand im Westen Berlins! Mitten in der Nacht, als alle schliefen, entfachte sich ein Feuer in einem Zimmer des Zehlendorfer Emil-von-Behring-Krankenhauses. Für einen Patienten kam jede Hilfe zu spät, Brandbekämpfer konnten den Mann (69) nur noch tot bergen. Als weitere Patienten bei den dreistündigen Löscharbeiten in Sicherheit gebracht werden mussten, nahm das Drama seinen Lauf.

Weil sie wegen des Brandes verlegt werden musste, starb nach Polizeiangaben eine Patientin (82). Ein dritter Patient, der laut Klinik wie die Frau ebenfalls bereits im Sterben lag, war nach ersten Ermittlungen der Polizei bereits vor Ausbruch des Feuers tot. Zunächst hatte die Polizei angenommen und berichtet, auch er sei während der Verlegung gestorben.  

Drei weitere Patienten wurden durch Rauchgasvergiftungen schwer verletzt und befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung.

Insgesamt wurden bei dem Feuer-Drama sechs Menschen verletzt. Die Brandmeldeanlage hatte gegen vier Uhr morgens ordnungsgemäß ausgelöst; die Feuerwehr sei dadurch automatisch gerufen worden.

Beim Eintreffen der Retter schlugen die Flammen bereits aus einem Fenster, teilte die Feuerwehr mit. Ein Sprecher sagte dem KURIER, man sei „in der Spitze“ mit 100 Einsatzkräften tätig gewesen und gegen 7 Uhr wieder abgerückt. Die schnellen Löscharbeiten hätten ein Übergreifen der Flammen auf weitere Zimmer verhindert, hieß es. Nach Angaben der Feuerwehr wurden alle Verletzten in andere Bereiche des Krankenhauses verlegt und dort behandelt. Sie mussten nicht in andere Kliniken transportiert werden. Ein Helios-Sprecher erklärte später, der betroffene Gebäudeteil sei komplett geräumt, 70 Patienten seien verlegt worden.

Die Brandbekämpfer hatten die Flure und Zimmer im zweiten Obergeschoss aufgrund der giftigen Rauchgase am Vormittag gelüftet. Mit Messgeräten wurden die Schadstoffbelastungen in der Luft gemessen. Wann die betroffene Etage wieder nutzbar ist, sei noch unklar.

Die Brandursache ist laut Helios-Sprecher derzeit noch unklar: „Wir arbeiten eng mit der Feuerwehr und dem LKA zusammen, um die Umstände vollständig aufzuklären“, teilte er mit. Die Berliner Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ein Brandkommissariat hat am Karfreitag mit den Untersuchungen zur Brandursache begonnen.