Als wäre es schon immer dagewesen: Das Reinhard’s im Hotel Bristol am Kudamm, Ecke Fasanenstraße.
Als wäre es schon immer dagewesen: Das Reinhard’s im Hotel Bristol am Kudamm, Ecke Fasanenstraße. Schöning/Imago

Es ist das alte West-Berlin. Kudamm, Ecke Fasanenstraße. Das Reinhard’s sieht aus, als wäre es schon immer dagewesen. Obwohl es erst 2006 eröffnete. Doch jetzt muss der Promi-Tempel wohl schließen.

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Wie die B.Z. berichtet, haben es die knapp 70 Mitarbeiter schon vor zwei Wochen erfahren: Ende Juni macht das Reinhard’s am Kudamm für immer dicht. Die Geschäftsführung will das bis jetzt aber nicht kommentieren.

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Auch wenn das Reinhard’s erst 2006 eröffnete, ist diese Ecke schon lange ein Anlaufpunkt für’s Sehen und Gesehen werden, für Promis aus aller Welt. Schon 1952 ging es hier nach dem Krieg wieder los. Lange Zeit war das Kempinski der Hausherr, heute heißt das Hotel an der prägnanten Ecke Bristol.

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Eine Ecke, die immer auch schon Promis anzog. Starfriseur Udo Walz kam gerne her, auch Otto Rehhagel, Alfred Biolek, Natasha Ochsenknecht oder Mario Adorf. Die Krisen der letzten Jahre machten aber auch dem Reinhard’s zu schaffen. Die Schließung wegen Corona, jetzt Ukraine-Krieg und Inflation. Die Leute geben weniger Geld aus, die Tische in vielen Restaurants bleiben leerer als früher. Auch im Reinhard’s.   

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Die Chefs des Reinhard’s: Jürgen Groth (l.) und Thomas Weiand anlässlich der Eröffnung 2006.
Die Chefs des Reinhard’s: Jürgen Groth (l.) und Thomas Weiand anlässlich der Eröffnung 2006. Müller/Imago

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Das Reinhard’s ist kein Restaurant, in dem man mal husch, husch was isst. Man nimmt sich Zeit, beobachtet durch die großen Fenster die Passanten, die vorbeiflanieren, sitzt bequem auf rotsamtenen Stühlen, hier gibt es noch die klassische weiße gestärkte Tischdecke, edles Besteck.

Der Klassiker im Reinhard’s ist das Wiener Schnitzel

Ab 7 Uhr gibt es Frühstück, bis 24 Uhr warmes Essen. Das Wiener Schnitzel ist der Klassiker im Haus, kostet abends 29,50 Euro, mittags gibt es das in kleiner Ausführung für 16,50 Euro.

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Ja, mit dem Reinhard’s stirbt wieder ein kleines Stückchen altes West-Berlin. Bleibt zu hoffen, dass in die Ecke wieder ein Restaurant kommt, das an die alten Traditionen anschließen kann.