Endlich bald in Betrieb: Der Check-in-Counter des BER.
Endlich bald in Betrieb: Der Check-in-Counter des BER. Foto: Imago Images

Eigentlich kaum zu glauben: Der BER ist fertig. Am Sonnabend wird der neue Hauptstadt-Airport feierlich eröffnet. Einige Bereiche können aber schon jetzt besichtigt werden. Zeit für einen Ausflug zum neuen Flughafen! Aber wie stellt man das an? Dieser kleine Reiseführer soll helfen.

Das Programm am Wochenende: Der S-Bahnhof, die Verteilerebene über dem Bahnhof und der Willy-Brandt-Platz vor Terminal 1 gehören zu den Bereichen, die bereits frei zugänglich sind. Die Check-in-Halle wird am Sonnabend gegen 20 Uhr fürs Publikum geöffnet, die Besucherterrasse am Sonntag. Die parallele Landung von zwei Airbus A320neo der Lufthansa und von Easyjet, die für Sonnabend gegen 14 Uhr vorgesehen ist, markiert den Start des Flugbetriebs. Die erste kommerzielle Landung ist für Sonnabend um 20.05 Uhr geplant, der erste kommerzielle Start für Sonntag, 6.45 Uhr.

Anfahrt. Mit dem Auto über die A113 zum BER. Im Parkhaus P3 kostet eine Stunde Parken drei Euro. S-Bahnen der Linien S45 und S9 fahren bereits zum Bahnhof BER Terminal 1–2, am Sonnabend rollen Regional- und Fernzüge dorthin. Einfach die Fahrplanauskunft www.vbb.de konsultieren – und sich überraschen lassen! So ist man vom Ostkreuz mit den schnellsten Zügen gerade mal 15 Minuten unterwegs, knapp halb so lange wie nach Tegel. Vom S-Bahnhof Köpenick dauern die schnellsten Fahrten 36, vom Bahnhof Alexanderplatz 27 und vom Bahnhof Lichtenberg 23 Minuten. Deutlich mehr Fahrzeit als nach Tegel müssen die Fahrgäste dagegen vom Rathaus Steglitz (43 Minuten), vom Bahnhof Pankow (ebenfalls 43 Minuten) und vom Zoo (40 Minuten) einplanen. Ein reguläres BVG- oder S-Bahn-Ticket genügt. Hauptsache, es umfasst den Tarifbereich Berlin C. Ein Fahrschein von der Innenstadt zum BER kostet 3,60 Euro. Ausnahme: Den Fahrschein für den Expressbus BER1 vom Rathaus Steglitz zum BER gibt es ab 10,30 Euro.

Der noch Menschenleere  Terminal 1 des BER. 
Foto: dpa
Der noch Menschenleere  Terminal 1 des BER. 

Essen und Trinken. Üppig ist das Angebot diesseits der Sicherheitskontrollen nicht. In der Verteilerebene über dem Flughafenbahnhof reicht man bei Kamps heiße Getränke (Kaffee 2,70 Euro), kalte Erfrischungen (Red Bull 2,80 Euro, Monster Energy 3,30 Euro), Backwaren sowie belegte Brote über den Tresen. Der Imbiss „Auf die Hand“ verspricht „Global Streetfood und feinste Hausmannskost“. Bei „Relay“ gibt es Lesestoff. Auch ein Rewe-Supermarkt befindet sich in dem Zwischengeschoss. Bitte beachten: Einzelhandel und Gastronomie werden erst am Eröffnungswochenende komplett hochgefahren, vorher kann es Lücken geben. Eine sichere Bank ist seit Jahren der Burger King, abseits der Flughafenzufahrt am Elly-Beinhorn-Ring 2a gelegen.

Übernachten. Wer es stilvoll mag, kann im Steigenberger Airport Hotel Berlin übernachten. Das Vier-Sterne-Superior-Haus mit 322 Zimmern, Lobbybar und Restaurant befindet sich am Willy-Brandt-Platz 3, direkt vor dem Terminal 1. In der Nacht zu Sonntag kostet ein Doppelzimmer mit Frühstück 162,20 Euro. Preiswerter ist der Aufenthalt im B&B Hotel Berlin Airport, zwei Kilometer entfernt und am Besten per Auto erreichbar. Ein Doppelzimmer für die Nacht zu Sonntag ist ab 60 Euro zu haben. Frühstück: 8,50 Euro. Bitte beachten: Touristische Übernachtungen sind ab Montag nicht mehr erlaubt.

Service. Müde? In der bereits geöffneten Verteilerebene gibt es Sitzgelegenheiten. Wenn das Wetter mitspielt, lohnt sich eine Pause auf dem Willy-Brandt-Platz, wo unter freiem Himmel Bänke einladen. Wird eine Toilette benötigt? In der Verteilerebene gibt es eine Sanitäranlage. Wer trotz des neuen Flughafens lieber Bahn fährt und dafür Beratung oder Fahrkarten benötigt, kann eine Einrichtung benutzen, die im Land Brandenburg inzwischen Seltenheitswert hat: Das DB-Reisezentrum, nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt, ist täglich von 7 bis 22 Uhr geöffnet.

Sehenswertes. Wie gesagt: Die Check-in-Halle ist erst von diesem Sonnabend, 20 Uhr, an zugänglich. Aber dann können alle Interessierten das Herzstück der neuen Architektur auf sich wirken lassen. Doch auch vorher gibt es einiges zu sehen. In der Verteilerebene über dem Bahnhof öffnet ebenfalls am 31. Oktober die Ausstellung „Der Raum vom Fliegen“ (täglich 9 bis 21 Uhr, Änderungen vorbehalten). Sie lädt zu einem Flug durch die Entstehung des BER und die Geschichte des Fliegens in der Region ein, mit vielen Informationen rund um BER und die Geschichte des Fliegens in Berlin und Brandenburg, wirbt die Kulturprojekte Berlin GmbH. Davor zieht die Skulptur „Der Fall Daidalos und Ikaros“, 1985 von Rolf Scholz geschaffen, die Amateurfotografen an.