Stöbern, handeln, alte Schätze entdecken

Ein Muss für „Bares für Rares“-Fans: In Berlin startet der legendäre Pfingst-Riesenflohmarkt

Die  Trabrennbahn Karlshorst verwandelt sich für drei Tage in ein großes Trödel-Camp. Über 300 Händler kommen, bieten Raritäten aus längst vergangenen Zeiten an.

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Der Pfingst-Riesenflohmarkt  auf der Trabrennbahn Karlshorst: Bereits am Haupteingang geht das Suchen nach alten, schönen Dingen los. 2019 fand er an diesem Ort erstmals statt.
Der Pfingst-Riesenflohmarkt auf der Trabrennbahn Karlshorst: Bereits am Haupteingang geht das Suchen nach alten, schönen Dingen los. 2019 fand er an diesem Ort erstmals statt.Foto: oldthing.de

Fans der TV-Kultshow „Bares für Rares“ und Trödel-Liebhaber werden in Berlin voll auf ihre Kosten kommen. Denn nach langer Corona-Pause findet wieder zu Pfingsten der traditionelle Riesenflohmarkt auf der Trabrennbahn in Karlshorst statt. In alten Sachen stöbern, Raritäten entdecken, feilschen, bis der Handel perfekt ist: „Über 300 Händler werden anreisen und ihre Schätze aus längst vergangenen Zeiten anbieten, die garantiert die Herzen der Retro-Fans höher schlagen lassen“, verspricht Markt-Chefin Regina Pröhm (57).

Sie kommen aus Hamburg, Frankfurt/Main, Leipzig und Berlin. Auch aus Frankreich und Belgien wollen Händler zu dem großen Flohmarkt-Event nach Karlshorst anreisen. „Die Trabrennbahn wird sich von Pfingstsonnabend bis Pfingstmontag auf etwa 20.000 Quadratmetern in ein riesiges Trödel-Camp verwandeln“, sagt Pröhm. „An den Ständen können die Besucher eine Reise durch verschiedene Epochen und Kulturen erleben.“

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Stöbern an den Ständen: Vor allem DDR-Artikel aus Plaste sind bei den Besuchern sehr gefragt.
Stöbern an den Ständen: Vor allem DDR-Artikel aus Plaste sind bei den Besuchern sehr gefragt.Foto: oldthing.de

Etwa durch die DDR-Alltagsgeschichte: An mehreren Ständen werden Raritäten aus dem einstiegen Arbeiter-und-Bauern-Staat angeboten. Nicht nur Fahnen, Plakate, Briefmarken, Ansichtskarten oder Münzen: Ein Händler hat sich mit den legendären Mitropa-Kaffeekannen und -tassen angesagt, die bestimmt viele Abnehmer finden werden. Andere bieten Spielzeug aus der DDR an, darunter die beliebten Sandmann- oder Pittiplatsch-Figuren. Da werden bei vielen Besuchern Erinnerungen wach, ist sich Markt-Chefin Pröhm ganz sicher. „Besonders bei dem DDR-Plastegeschirr, das ein großer Renner ist“, sagt sie. „Sie stehen bei Liebhabern hoch im Kurs.“

Auf dem Riesenflohmarkt sind auch der Sandmann, Pittiplatsch und Plüschtiere aus der DDR im Angebot.
Auf dem Riesenflohmarkt sind auch der Sandmann, Pittiplatsch und Plüschtiere aus der DDR im Angebot.Foto: oldthing.de

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Riesenflohmarkt mit Riesenauswahl: DDR-Plastegeschirr ist der Renner

Aber auch die Nachfrage nach Stühlen, Tischen oder Lampen aus Plastik, die in den 60er- und 70er-Jahren im Westen Deutschlands sehr beliebt waren, ist bei den Trödel-Fans enorm groß. Die guten alten Stücke werden ebenfalls auf dem Flohmarkt angeboten. Dazu kommen Schränke aus der Biedermeierzeit oder Mobiliar im Bauhaus- und Jugendstil. „Sie sind bei jungen Leuten wieder sehr gefragt“, sagt Pröhm.

Da freut sich der „Bares für Rares“-Fan: Von Schränken bis Porzellan - schöne, antike Sachen findet er auf dem Pfingst-Riesenflohmarkt auf der Trabrennbahn Karlshorst. Manche Besucher kommen sogar in historischen Kostümen.
Da freut sich der „Bares für Rares“-Fan: Von Schränken bis Porzellan - schöne, antike Sachen findet er auf dem Pfingst-Riesenflohmarkt auf der Trabrennbahn Karlshorst. Manche Besucher kommen sogar in historischen Kostümen.Foto: oldthing.de

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Wer den Riesenflohmarkt besucht, wird garantiert fündig, versichert die Markt-Chefin. Etwa bei den Tontöpfen oder alten Bierkrügen, bei antiken Uhren, Skulpturen, Kerzenleuchter, Porzellan,  Schallplatten, Rockstars-Poster aus alten Bravo-Heften  – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und wer ganz schräge Sachen mag, findet auch das Passende. Etwa Gartenzwerge, die ein Händler auf dem Riesenflohmarkt anbieten will. Oder Lampen, die Bastler aus alten Nähmaschinen hergestellt haben und auf dem Markt verkaufen.

Altes muss nicht unbedingt auf den Müll. „Es findet sich für jede Sache, die jemand nicht mehr haben will, stets ein Abnehmer“, sagt Pröhm. „Das ist Nachhaltigkeit pur.“

Ungewöhnliche Schätze findet der Besucher auf dem Riesenflohmarkt wie bei „Bares für Rares“: Karussell-Pferdchen und Sessel, die aus einem Theaterfundus stammen könnten.
Ungewöhnliche Schätze findet der Besucher auf dem Riesenflohmarkt wie bei „Bares für Rares“: Karussell-Pferdchen und Sessel, die aus einem Theaterfundus stammen könnten.Foto: oldthing.de

Bis zu 30.000 Euro: Kaufsummen können höher als bei „Bares für Rares“ sein

Und das kann sich für den Verkäufer durchaus lohnen. „Für antike Münzen, religiöse Artefakte, seltene Designermöbel, rare Schallplatten, originale Reklameschilder oder Oldtimer-Motorräder gehen die größten Summen über den Tisch“, sagt Pröhm. Die Besucher blättern dafür schon Summen bis zu 30.000 Euro und manchmal auch mehr hin. „Aber bei uns gibt es auch viele Sachen für den schmalen Geldbeutel oder sogar für umsonst“, sagt die Markt-Chefin. „So wie der Eintritt für Besucher des Riesenflohmarktes, der gratis ist.“

Suchen und schöne Dinge finden: An so manchen Ständen sind wahre Schätze zu entdecken.
Suchen und schöne Dinge finden: An so manchen Ständen sind wahre Schätze zu entdecken.Foto: oldthing.de

Neben den alten, schönen Dingen an den Trödelständen bieten Händler auch Schmackhaftes für das leibliche Wohl an. Internationale Küche wird den Nostalgie-Fans sogar geboten. Ein jamaikanischer Imbiss bietet etwa eingelegtes Hähnchenfleisch an. Dazu gibt es am Pfingstsonnabend noch ein kleines Konzert mit der Jazz-Band  „Five o‘ Clock Quartett Berlin“.

Markt-Chefin Regine Pröhm (57)
Markt-Chefin Regine Pröhm (57)Sabine Gudath

Der Riesenflohmarkt findet vom 4. bis 6. Juni jeweils von 9 bis 17 Uhr statt. Mit den Öffis kommt man bequem mit der S-Bahn-Linie S 3, oder mit den Straßenbahnlinien M17, 21, 27, 37 und mit den Bus-Linien 296, 396 an. Vom S-Bahnhof Karlshorst aus kommt man nach etwa 100 Metern zum Eingangsportal der Trabrennbahn, wo die ersten Stände die Besucher empfangen.