UFA-Filmnächte

Eifersuchtsdrama mit Dominique Horwitz auf der Berliner Museumsinsel

Dominique Horwitz ist ein gnadenlos guter Sänger und Schauspieler. Jetzt ist er auch noch Pate – bei den UFA-Filmnächten auf der Museumsinsel in Berlin. 

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Schauspieler Dominique Horwitz kommt zum Empfang anlässlich der Eröffnung der UFA-Filmnächte in die Bertelsmann-Kommandantur in Berlin.
Schauspieler Dominique Horwitz kommt zum Empfang anlässlich der Eröffnung der UFA-Filmnächte in die Bertelsmann-Kommandantur in Berlin.Jens Kalaene/dpa

Die UFA-Filmnächte: Stummfilme, Stars, Livemusik – alles unter freiem Himmel. Auch die 13. Ausgabe des magischen Festivals zeigt Meisterwerke der Kinogeschichte. Wieder auf der malerischen Museumsinsel, wie immer präsentiert von Bertelsmann und der UFA. Mit dabei in diesem Jahr als Pate der Veranstaltung: der Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz (66, „Stalingrad“).

Gezeigt werden vom 23. bis 25. August drei Meisterwerke des Weimarer Kinos. Den Auftakt macht das expressionistische Liebes- und Eifersuchtsdrama „Schatten“ (1923) von Arthur Robison. Es folgt die Uraufführung der digital restaurierten Kriminalkomödie „Wo ist Coletti?“ (1913) von Max Mack. Teil 2 von Fritz Langs Mammutwerk „Dr. Mabuse, der Spieler“ (1922) setzt den sehenswerten Schlusspunkt.

Die musikalische Untermalung übernehmen an den drei aufeinanderfolgenden Tagen der amerikanische Organist Cameron Carpenter, das Metropolis-Orchester Berlin und Technoproduzent Moritz von Oswald – in genau dieser Reihenfolge.

Eine Szene aus „Schatten“ (1923) von Arthur Robison.
Eine Szene aus „Schatten“ (1923) von Arthur Robison.Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Freuen darf man sich auch über den diesjährigen Paten der UFA-Filmnächte. Der Entertainer Dominique Horwitz ist ein großer Liebhaber des Stummfilmkinos und freut sich ganz besonders auf das Spektakel unter freiem Himmel.

UFA-Filmnächte mit Dominique Horwitz und viel Eifersucht

Gegenüber dem Berliner KURIER frohlockt Horwitz: „Die Kunst des Stummfilms ist es, ohne gesprochenen Text auszukommen. Die einzige Sprache, die zu uns spricht, ist die der Bilder. Erstaunlicherweise ist die Arbeit der Schauspieler gleich geblieben. Der eine wählt eine exaltierte Körpersprache, der andere eine ganz naturalistische. Regisseur und Filmgenre entscheiden über die einzusetzenden Mittel. Es ist faszinierend, zu erleben, dass sich im Grunde seitdem nichts geändert, sondern nur eben weiterentwickelt hat.“ 

Wie recht er doch hat! Auch das Eifersuchtsthema des ersten Films („Schatten“) ist nahezu zeitlos. „Liebe und Eifersucht gehören zu den großen Menschheitsthemen, die uns von Geburt an begleiten“, so Horwitz zum KURIER. „Wer Geschwister hat, kann ein Liedchen davon singen.“

Geheimnisvoll, magisch und traumhaft schön. Zahlreiche Zuschauer verfolgen die Eröffnung der UFA-Filmnächte 2023 auf der Museumsinsel in Berlin.
Geheimnisvoll, magisch und traumhaft schön. Zahlreiche Zuschauer verfolgen die Eröffnung der UFA-Filmnächte 2023 auf der Museumsinsel in Berlin.Jens Kalaene/dpa

Und weiter: „Arthur Robison ist es gelungen, mit den einfachen Mitteln der Laterna magica, die ja der Vorläufer des Films war, also mit Schatten und Licht ein spannendes Verwirrspiel aufzuziehen um eine Frau, die fremdzugehen scheint, und ihren Mann, der sich dem Eifersuchtswahn hingibt. Und was ist aktuell in Zeiten von Social Media und KI passender als eine Geschichte um Dinge, die zu sein scheinen aber in Wirklichkeit nicht sind?“

Dominique Horwitz freut sich auf die UFA-Filmnächte unter freiem Himmel

Und was macht für den Schauspieler und Sänger den besonderen Reiz der UFA-Filmnächte unter freiem Himmel aus? „Die Atmosphäre, die Bertelsmann und UFA mit ihren Filmnächten auf der Museumsinsel schaffen, mit Blick auf die Museen, die große Leinwand und die Konzertbühne, wo live zum Film musiziert wird, ist einmalig“, schwärmt Horwitz. „Es gibt kein anderes Musik- und Kinoerlebnis in so einem Setting in Berlin.“

Die filmische Vielfalt sei einfach erstaunlich, so Horwitz. „Mit ‚Schatten‘ läuft ein expressionistisches Meisterwerk, ‚Wo ist Coletti?‘  stammt noch aus der Kaiserzeit und zeigt Originalaufnahmen aus dem kaiserlichen Berlin, und von Fritz Langs ‚Dr. Mabuse‘, dem ersten Superschurken der Filmgeschichte, hat schon jeder gehört. Dazu Musik von einem Filmorchester, einem Organisten von Weltrang und einem Technopionier. Es wird an den drei Abenden von Mittwoch bis Freitag magisch, und ich freue mich sehr darauf.“

Auch die Schauspielerinnen Anna (l.) und Katharina Thalbach freuten sich auf die Eröffnung der 13. UFA-Filmnächte in Berlin.
Auch die Schauspielerinnen Anna (l.) und Katharina Thalbach freuten sich auf die Eröffnung der 13. UFA-Filmnächte in Berlin.Jens Kalaene/dpa

Bevor am Mittwochabend der erste Film startete, gab es den gewohnten Empfang in der Bertelsmann-Kommandantur Unter den Linden 1. Neben Horwitz hatten sich dort bei kühlen Getränken und Flying Dinner rund 300 Gäste versammelt.

Auf der Terrasse mit herrlichem Abendsonnen-Blick auf den Berliner Dom und das Stadtschloss tummelten sich unter anderem der Schauspieler Joachim Król, der Sänger Max Raabe (braungebrannt und in bester Urlaubslaune, wie er sagte), Regisseur Roland Suso Richter, Berlinale-Chefin Mariette Rissenbeek und der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Prof. Dr. Hermann Parzinger.

UFA-Chef Nico Hofmann sagte: „Unser Programm ist nicht nur unterhaltend, sondern mit Fritz Lang auch politisch wieder aktuell.“ Wie kein anderer sei Lang derjenige unter den Künstlern seiner Zeit gewesen, der die Nazis schon früh kommen sah.  

Tickets für die UFA-Filmnächte und alle weiteren Programminformationen finden Sie hier.