East Side Gallery: Infos über die Mauer und die Mauer-Kunst aufgemöbelt
Neue Info-Stelen und Bildbeschreibungen frischen das Wissen über Mauer und MauerKunst der East Side Gallery auf

„Ihst Seit Gälleri? Kenn wa!“ Wirklich? Die Betreuer der East Side Gallery entlang der Mühlenstraße haben das Info-System der längsten Kunstausstellung der Welt aufgemöbelt, machten sie nicht nur für Touristen, sondern auch für die Berliner interessanter.
1990 hatten 118 Künstler aus 21 Ländern die sogenannte Hinterlandmauer an der Spree bemalt. Heute sind noch 107 Werke übrig, wegen des Abrisses von Mauerteilen für Bauarbeiten oder Vandalismus'.
Die neuen Angebote an der East Side Gallery erneuern das Wissen über Mauerbau, Flucht und Mauerfall
33 Jahre nach dem Mauerfall ist viel Wissen verloren gegangen, das man bei Touristen ohnehin nicht voraussetzen kann. Und die Berliner fahren nur dran vorbei. Deshalb wurden jetzt 15 reflektierende Informations-Stelen aus Spiegelglas und drei auf einer Seite rote „Mauerwinkeln“ aus gebürstetem Aluminium aufgestellt. Sie sind mit 3,60 Metern so hoch wie die Mauer selbst.

Die Stelen tragen Bilder und Texte in deutscher und englischer Sprache, stehen im Park zwischen Mauer und Spree. Die „Mauerwinkel“, den Betonteilen der Mauer nachempfunden, stehen an den Hauptzugängen zum Park. Sie liefern Basis-Informationen, die auf den Stelen vertieft werden. Einer berichtet über die Geschichte der Galerie und des Orts, einer über den Mauerbau 1961 und der dritte über Fluchtversuche durch die Spree.

Vor den Bildern der Galerie wurden auch die Infotafeln erneuert: Sie zeigen den Namen des Werks und wer es geschaffen hat, warnt gleichzeitig vor Taschendieben und Hütchenspieler-Betrug.
Außerdem gibt es auf ihnen QR-Codes: Sie leiten über das Handy auf eine neu konzipierte Online-Ausstellung mit Texten, Bild- und Videomaterial in deutscher, englischer und Leichter Sprache.
Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer: „Unsere neue Open-Air-Ausstellung bietet erstmals vor Ort ein jederzeit zugängliches Angebot mit grundlegenden Informationen zu den Kunstwerken sowie den Künstlerinnen und Künstlern von 1990 und zum Mauerort. Es geht dabei aber nicht nur um die Geschichte des Ortes als Teil des DDR-Grenzregimes bis 1989, sondern auch um Transformationsprozesse, Debatten, Nutzung und Bedeutung des Denkmals in der Stadt seit 1990.“
Führungen ergänzen das Informationsangebot an der East Side Gallery
Wer noch mehr wissen will: Es gibt thematisch unterschiedliche, gut einstündige Führungen, die über die Internetseite der Stiftung gebucht werden können. Die Teilnahme kostet 3,50 Euro pro Person. Studenten, Hartz-IV-Empfänger, Inhaber von Behindertenausweisen, Asylbewerber und berlinpass-Berechtigte zahlen 2,50. Für Gruppen unter 10 Personen gilt ein Sockelbetrag von 35,00 Euro. Für Schüler ist die Teilnahme an Führungen kostenfrei.
Treffpunkt ist jeweils das Infomobil schräg gegenüber der Tamara-Danz-Straße. Es ist dienstags und donnerstags von 10-13 Uhr geöffnet, freitags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr.
Wer sich keiner Führung anschließen will: Online kann man selber auf Entdeckungstour gehen.