Eine M2 Drohne der kalifornischen Firma Matternet hebt in Berlin ab. 
Eine M2 Drohne der kalifornischen Firma Matternet hebt in Berlin ab.  Foto: Labor Berlin

Berlin - Manchmal muss es schnell gehen. Wo heute eine Laborprobe im Berliner Feierabendverkehr versackt und daher erst später zur Untersuchung im Labor anlandet, als gut für Patienten und Diagnose wäre, sollen in Zukunft Drohnen in die Luft gehen und Staus und Hindernisse auf direkter Luftlinie einfach überfliegen.

Labor Berlin, ein Gemeinschaftsunternehmen von  Charité und Vivantes, will ab 2021 Laborproben  von allen zwölf Krankenhausstandorten  per Drohne an das Labor in Mitte liefern.

Die ersten Tests mit den autonomen Fluggeräten haben Anfang dieser Woche begonnen. Vom Charité Campus Benjamin Franklin und dem Corona-Behandlungszentrum der Vivantes in der Jafféstraße sollen zukünftig Proben per Drohne zum Zentrallabor von Labor Berlin am Charité Campus Virchow-Klinikum transportiert werden, um diese dort schnellstmöglich zu bearbeiten.

US-Firma bietet seit 2917 Drohnenflüge in der Schweiz an

Dazu arbeiten die Kliniken mit der Schweizer Firma Matternet zusammen, die bereits seit 2017 solche Transporte per Drohne  durchführt. Am Uniklinikum in Zürich etwa legt die Drohe den Weg von der Klinik zum Labor, das zweieinhalb Kilometer entfernt ist in vier Minuten zurück. Das ist nach Angeben von Matternet zweimal so schnell und umweltfreundlicher als der Transport per Lieferwagen. Die M2 Drohne der Firma aus Kalifornien kann Lasten von zwei Kilogranne und vier Litern über eine Distanz von bis zu 20 Kilometern transportieren.

Ziel von Labor Berlin ist es, ab 2021 den Transport von medizinischen Proben durch ein Drohen-Netzwerk zu ermöglichen.

Notfallproben in 30 Minuten 

„Wir können schon jetzt Dank effizienter Prozesse sehr schnelle Befunde liefern. Für Notfallproben liegt unsere Bearbeitungszeit im Labor unter 30 Minuten“, sagt die Geschäftsführerin Nina Beikert. Das Nadelöhr sei aber, gerade in einer Stadt wie Berlin, der Transport. „Je länger die Probe zu uns braucht, desto länger warten die Patienten auf ihre Laborergebnisse.“