Ganoven-Chat entschlüsselt
Drogenhandel und Auftragsmord: US-Bundespolizei FBI lässt vier Brandenburger Internetkriminelle auffliegen
Insgesamt wurden fast 140 Haftbefehle vollstreckt, über 2800 Kilogramm Drogen sichergestellt und über 50 Schusswaffen aus dem Verkehr gezogen.

Die US-Bundespolizeibehörde FBI ermittelt selten gegen deutsche Kriminelle. Für vier Brandenburger Online-Gangster kam es allerdings anders. Eine aufwendige FBI-Ermittlung ließ die Großganoven auffliegen.
Im Rahmen einer internationalen Polizeiaktion gegen die organisierte Kriminalität sind auch in Brandenburg vier Verfahren eingeleitet worden. Dabei seien Daten aus einem vom US-amerikanischen FBI im Frühjahr 2021 entschlüsselten Chat des Kryptohandy-Anbieters Anom genutzt worden. Das teilte der Sprecher des Polizeipräsidiums, Torsten Herbst, am Dienstag auf Anfrage mit.
Bereits im vorigen September war ein Verdächtiger bei Durchsuchungen in fünf Objekten in Haft genommen worden. Dabei wurden in einem Gewerbegebiet in Bernau (Barnim) 115 Kilogramm Marihuana sichergestellt. In der Folge sei ein weiterer Beschuldigter festgenommen worden, berichtete Herbst. Beide Männer hätten sich im Prozess vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) geständig gezeigt und seien zu jeweils viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
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US-Bundespolizei FBI entschlüsselte Dateien der Brandenburger
Bei zwei weiteren Beschuldigten seien vor der Festnahme Daten des Kryptodienst-Anbieters Encrochat ausgewertet worden. Einer der beiden Männer sei vom Landgericht Cottbus bereits zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Dabei seien vom Gericht auch Erkenntnisse aus der Auswertung der Plattform Anom berücksichtigt worden, sagte Herbst. Bei dem zweiten Beschuldigten liefen die Ermittlungen noch.
Wie das Bundeskriminalamt am Dienstag berichtete, sind nach der Auswertung der Chats des Kryptohandy-Anbieters Anom in Deutschland fast 140 Haftbefehle vollstreckt, über 2800 Kilogramm Drogen sichergestellt und über 50 Schusswaffen aus dem Verkehr gezogen worden. Zudem sei Vermögen im Wert von über 1,8 Millionen Euro vorläufig gesichert worden.
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Bei den Straftaten handelt es sich laut Mitteilung etwa um Drogen- und Waffenhandel, aber auch um Auftragsmord. In den Chats sei offen über die Planung und Durchführung der Taten kommuniziert worden.