Drogen-Lieferservice: Koks-Brüder gestehen, wie sie kräftig abkassiert haben
Mustapha und Moussa B. sollen in 18 Monaten über 101.000 Euro verdient haben. Ihre Kuriere versorgten über 100 Kunden mit Drogen.

Bei Anruf Stoff frei Haus: Zwei Brüder betrieben einen Koks-Lieferservice – mit einem Kundenstamm von wohl über 100 Personen. Vor Gericht nun Geständnisse.
Drei Männer auf der Anklagebank: Mustapha B. (26), sein Bruder Moussa B. (24) und Daniel S. (36). Es geht um Drogengeschäfte zwischen Februar 2019 und Mitte September 2020. Wie Pizza-Boten düsten ihre Kuriere durch die Stadt. Zuverlässig, diskret. Auch Mengen-Rabatt war laut Anklage drin.
Koks-Brüder: Ihr Drogen-Lieferservice lief im Schichtbetrieb
Hunderte von Einzelverkäufen im Schichtbetrieb. Eine Kokaineinheit (0,5 Gramm) wurde in der Regel für 50 Euro verkauft. Von einer Koks-Bande geht die Anklage aus: „Die Brüder B. beschäftigten seit mindestens August 2019 drei bis fünf Ausfahrer parallel.“ Einer dieser Ausfahrer war S., dem nun Beihilfe zum bandenmäßigen Drogenhandel vorgeworfen wird.
Geständnis des ältesten Bruders: „Ich habe über 1,2 Kilo Kokain für den Verkauf besorgt.“ Er sei den Mittätern gegenüber „weisungsbefugt“ gewesen. Die U-Haft habe ihn aber zum Umdenken gebracht. Koks-Bruder Moussa B.: „Ich habe von den illegalen Geschäften gelebt, habe koordiniert.“
Sie sollen kräftig kassiert haben. Die Anklage: „Die illegal erwirtschafteten Erlöse wurden unter anderem in hochwertige Uhren und Schmuck sowie in den Kfz-Handel in Berlin investiert, ein großer Teil der Erlöse floss ins Ausland, insbesondere in den Libanon.“ Im Tatzeitraum hätten die Koks-Brüder mindestens 101.000 Euro aus Drogengeschäfte erlangt. Prozess wird fortgesetzt.