Dreiste Abzocke in der Havel-Therme: Berliner sollen im Brandenburger Spaßbad mehr zahlen als andere
Weil die Energiepreise durch die Decke gehen, sollen Auswärtige mehr blechen.

Die Havel-Therme in Brandenburg wirbt auf ihrer Homepage mit Kurzurlaub wie am Mittelmeer. Dort heißt es: „Entspannen Sie auf höchstem Niveau inmitten maurisch-andalusisch inspirierter Architektur und Einrichtung. Genießen Sie bei uns einen erholsamen Kurzurlaub für Körper & Seele.“ Gerade in der kälteren Jahreszeit ist das Spaßbad in Werder darum auch bei Berlinern sehr beliebt. Umso erstaunlicher ist es, dass die jetzt draufzahlen sollen.
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Eine drastische Preiserhöhung haben die Betreiber der Havel-Therme angekündigt. 4,50 Euro kostete bisher die Tageskarte (drei Stunden: 2,70 Euro) unter der Woche. Doch weil die Energiepreise durch die Decke gehen, gibt es ab Sonnabend neue Preise. Und die haben es in sich. Besonders Auswärtige müssen mehr blechen, wenn sie Becken, Sprungturm, Rutschen und Wildwasserfluss benutzen wollen. Schuld daran ist auch die Stadt Werder.
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Für die Havel-Therme führt die Stadt nämlich gemeinsam mit der Havel Therme GmbH einen sogenannten Werder-Bäder-Pass ein. Heißt: Einwohnern der Stadt Werder und Gästekarteninhabern wird er einen vergünstigten Eintrittspreis in den Sport- und Familienbereich der Therme ermöglichen. Der Betreibervertrag solle entsprechend geändert werden, beschlossen die Stadtverordneten jetzt.
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Berliner sollen in der Havel-Therme 22,50 Euro zahlen, das ist das Fünffache
Zur Begründung heißt es: „Vor dem Hintergrund der Energiekrise hatte die Havel Therme GmbH gegenüber der Stadt nachvollziehbar dargelegt, dass Preisanpassungen unvermeidbar sein werden. Im Thermen- und Saunabereich und an den Wochenenden ist der Betreiber in der Preisgestaltung frei. Die günstigen Eintrittspreise an den Wochentagen im Sport- und Familienbereich wurden mit dem Betreiber aber vertraglich festgelegt, hier sind Preisanpassungen nur mit Zustimmung der Stadtverordneten möglich.“
In dem Zusammenhang sei die Idee eines Bäder-Passes „zur kommunalen Daseinsfürsorge und zur Gesundheitsförderung für Werderaner und Kurbeitrags-Gäste entwickelt“ worden. Hintergrund sei auch die Finanzierung der Therme allein aus städtischen Haushaltsmitteln.
Die Berliner BZ schreibt, dass der erste Plan des Betreibers eine Fast-Verdoppelung für Werderaner auf 9,50 Euro vorsah. Berliner sollten 22,50 Euro zahlen, also das Fünffache. Auswärtige machen allerdings 70 Prozent der Besucher aus. Und so lehnte das Rathaus die Preise zunächst ab.
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Jetzt wollen die Stadtverordneten noch einmal beraten und dann abschließend entscheiden. Ziemlich dreist: Die Öffentlichkeit darf nicht dabei sein.