Therapiehunde im Einsatz
Dr. Wuff lässt bitten! Diese drei Hunde sind die süßesten Ärzte aus Berlin und Brandenburg
Ella, Lewis-Oskar und Maja arbeiten in verschiedenen Kliniken der Sana-Gruppe. Lewis-Oskar war sogar Deutschlands erster Therapiehund mit Festanstellung.

Am Sana-Klinikum in Berlin-Lichtenberg begann vor sieben Jahren der erste deutsche Klinik-Hund mit Festanstellung seinen Dienst – doch Lewis-Oskar, der inzwischen unzähligen Patienten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, ist längst nicht mehr allein. Inzwischen heißt es in immer mehr Kliniken: Dr. Wuff bittet zur Sprechstunde! Im Hof des Krankenhauses trafen sich jetzt Brandenburgs Klinik-Hunde mit allen, die es werden wollen, beim ersten „Sana Dog Day“.
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Im Rahmen von Vorträgen erklärten Experten etwa, was es braucht, um ein Therapiehund zu werden – mit dabei unter anderem: Tiertrainerin Carola Schulze, die auch an der Ausbildung von Lewis-Oskar beteiligt war. Als Dr. Eric Hilf, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, mit seiner Idee zu ihr kam, habe sie selbst erst einmal lernen müssen, was alles an einem solchen Projekt hängt. „Denn einen Hund in einer Klinik gab es da noch nicht“, sagt die 55-Jährige. „Es müssen aber so viele Dinge beachtet werden – beispielsweise das Thema Hygiene.“
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Die Arbeit habe sich gelohnt: Der Hund hilft heute dabei, Patienten zu mobilisieren, ist manchmal auch einfach Seelentröster. „Lewis-Oskar bringt so viel Freude, Empathie und Herz in die Klinik“, schwärmt sie. „Und er hilft den Patienten. Viele haben Schmerzen und Kummer, da bringt der Kontakt mit dem Hund Erleichterung.“ Auch an anderen Einrichtungen gibt es inzwischen Hunde: Der KURIER stellt das tierische Trio der Sana-Kliniken vor.

Therapiehund Lewis-Oskar war Deutschlands erster „Dr. Wuff“!
Als Lewis-Oskar (7) seinen Dienst begann, war das eine Sensation: Schon als Jungtier begann Herrchen Dr. Eric Hilf, Chefarzt der Geriatrie im Lichtenberger Sana-Klinikum, mit seinem Schützling die Ausbildung zum Therapiehund – und weil Lewis-Oskar ihm jeden Tag ins Krankenhaus folgte, war er der erste Klinik-Hund in Festanstellung. „Wenn man neue Therapiemethoden sucht, kann man modernere OP-Säle einrichten“, sagte Hilf damals dem KURIER. „Aber gerade in der Altersmedizin bauen wir auch viel auf den Kontakt zwischen medizinischem Personal und Patienten.“
Die Corona-Pandemie habe das Leben von Lewis-Oskar aber durcheinandergebracht. „Wir mussten mit der tiergestützten Therapie eine Pause einlegen, weil das Virus auch den Alltag in der Klinik veränderte – und anfänglich nicht klar war, wie es sich überträgt“, sagt Hilf dem KURIER.
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Erst jetzt solle wieder begonnen werden, den Border Collie kontinuierlich einzusetzen – und an manche Dinge, etwa den Geruch von Desinfektionsmitteln, musste sich Lewis-Oskar erst neu gewöhnen. Und doch ist Hilf zuversichtlich: „Lewis-Oskar ist auch ein Türöffner für das Thema der tiergestürzten Therapie geworden.“ In immer mehr Kliniken werde das Potenzial erkannt – und das ist für Hilf, der das Projekt startete, „wie Weihnachten und Geburtstag zusammen“, sagt er.

Therapiehündin Ella kam in der Corona-Pandemie zu ihrem Job
Ella ist noch recht neu im Job als Klinik-Hündin – doch schon jetzt schafft sie es, vielen Patienten im Klinikum Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen die Therapie zu erleichtern. Frauchen Yvonne Erler (38) ist dort Leiterin der Abteilung Physiotherapie, holte die Labrador-Hündin während der Corona-Zeit zu sich.
„Ich wollte mir einen Hund zulegen – und musste darüber nachdenken, wie sich das mit dem Arbeitsalltag vereinbaren lässt“, sagte sie dem KURIER. „Also beschloss ich, das mit der Therapiehunde-Ausbildung zu kombinieren.“ Als alle Anträge gestellt und genehmigt waren, holte sie die Hündin von einer Züchterin. „Damals war Ella zwölf Wochen alt, also noch richtig klein.“
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Schon früh wurde sie an den Klinik-Alltag, an Räume, Mitarbeiter und Gerüche gewöhnt. 2022 startete die Ausbildung zur Therapiehündin. Heute ist Ella in verschiedenen Bereichen im Einsatz: Sie hilft dabei, Patienten zu beruhigen, wird bei Bewegungs-Übungen eingesetzt, aber auch in der Palliativmedizin. Und nicht nur den Patienten tut die Hündin gut: „Wir haben Mitarbeiter, die ihre Angst vor Hunden abbauen konnten“, sagt Erler.

Maja ist am Klinikum in Sommerfeld als Therapiehund im Einsatz
Seit 2022 ist Golden Retriever-Hündin Maja am Sana-Klinikum Sommerfeld im Einsatz – und das freut nicht nur die Patienten, sondern auch Herrchen Martin-Uwe Beyer (39). Er ist am Klinikum der leitende psychologische Psychotherapeut – und schon länger Hunde-Papa. „Meine Frau hat Maja mit in die Beziehung gebracht – sie war es auch, die davon träumte, therapeutisch mit ihr zu arbeiten“, sagt er.
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Gesagt, getan: Maja war mit Herrchen und Frauchen damals schon in einem Klinik-Verbund in Hessen tätig, doch als Beyer nach Berlin zog und sich in Sommerfeld bewarb, musste auch die Hündin mit. Und: Maja macht auch hier einen hervorragenden Job. „Sie hilft Hüft-Patienten bei der Mobilisierung, dient aber auch als Unterstützung in der Psychotherapie“, sagt Beyer. „Man kann wochenlang mit Patienten sprechen, viele Dinge werden mit der Zeit vergessen. Aber an eine Begegnung mit Maja erinnern sich viele noch lange danach.“ Und auch so ist Maja im Klinik-Alltag der Star. „Den Therapeuten kennt nicht jeder – aber sie kennen alle“, sagt Beyer und lacht.