So viele Kaninchen im Berliner Tierheim wie nie – dann flutete der Starkregen die Ställe ...
Bei den Tierschützern in Falkenberg warten momentan besonders viele Langohren auf ein neues Zuhause.

Auch viele Berliner schafften sich in der Corona-Zeit ein Haustier an, weil die Langeweile im Lockdown zu groß wurde – nun bekommen Tierschützer deutschlandweit langsam die Auswirkungen zu spüren. Denn: Nachdem alles wieder gelockert wurde, landen die Tiere in den Tierheimen. Auch bei den Berliner Tierschützern in Falkenberg wird das deutlich: Hier warten momentan besonders viele Kaninchen auf ein neues Zuhause!
Das Tierheim schlägt Alarm: Immer mehr Kaninchen werden ausgesetzt!
Nun schlägt das Tierheim Alarm. „Die meisten Kaninchen wurden ausgesetzt, einige wenige aus verschiedenen Gründen ordnungsgemäß von ihren Vorbesitzern abgegeben“, heißt es in einer Mitteilung. „Doch wegen fehlender geeigneter Nachfragen können derzeit nicht genug Kaninchen an neue Besitzer und Besitzerinnen vermittelt werden.“ Laut Annette Rost, Sprecherin des Tierheims, platzt das Kleintierhaus aus allen Nähten. „Wir haben derzeit 120 Kleintiere bei uns, davon über 60 Kaninchen“, sagt sie.

Für sie ist die Kaninchen-Flut eine Folge der Pandemie. Schon seit Beginn des Lockdowns warnten Tierschützer, dass dieses Phänomen drohen könnte, wenn es wieder Lockerungen gibt. „Während des Lockdowns wollte alle Welt Haustiere haben, um sich zu trösten und die Langeweile zu vertreiben“, sagt Annette Rost. „Nun ist der Lockdown vorbei, die Homeoffice-Pflicht aufgehoben und das Leben normalisiert sich wieder. Die Menschen wollen hinaus, verreisen und unabhängig sein. Da sind leider viele gerade erst angeschaffte Haustiere lästig geworden.“
Es ist nicht die einzige Flut, unter der die Tierschützer ächzen: Der Starkregen der vergangenen Woche setzte Teile des Tierheims unter Wasser. Rost: „Zu der sprichwörtlichen Kaninchenflut kam noch eine tatsächliche Flut. Das gesamte Kleintierhaus musste evakuiert werden, nur die Außengehege blieben verschont.“

Blitzschnell bastelten die Mitarbeiter Notunterkünfte, unter anderem im leerstehenden Tierheim-Café. Glücklicherweise sei keines der Tiere zu Schaden gekommen. Nun werden dringend neue, verantwortungsvolle Halter für die Langohren gesucht. Interessenten können sich unter www.tierschutz-berlin.de informieren.