Das Wetter ist in diesem Jahr völlig chaotisch: Mal stürmt es, dann kommt der Frühling - und dann wieder doch nicht.
Das Wetter ist in diesem Jahr völlig chaotisch: Mal stürmt es, dann kommt der Frühling - und dann wieder doch nicht. Fotos: dpa/Britta Pedersen

DAS ist ein Mai-Start, wie man ihn nur selten erlebt hat: Regnerisch und stürmisch ging es an den vergangenen beiden Tagen in Deutschland zu – und an einigen Ecken fiel der Beginn des vermeintlichen Wonnemonats einfach krass aus. Auf der A1 zwischen Dortmund sorgte sogar Eisregen für einen schweren Unfall, bei dem ein Mann ums Leben kam. Auch heute und morgen soll es kühl bleiben. Aber dann könnte es sein, dass uns die Hitze erschlägt, wenn auch nur für einen Tag!

„Das ist ein verrücktes Wetter in diesem Mai. Bisher hatten wir Nachtfrost, einen Herbststurm, Gewitter und nun gibt es für einen Tag für alle im Land einen Blitzsommer und vielleicht sogar schon den ersten Hitzetag des Jahres“, kündigt Meteorologe Dominik Jung von wetter.net an. Am Wochenende, pünktlich zum Muttertag, könnten die Temperaturen auf bis zu 30 Grad klettern. „Es ist aber nur ein Eintags-Sommer. Schon am Abend ziehen Gewitter, teilweise sogar Unwetter vorüber. Nächste Woche dann oftmals wieder alte Trott.“

Wetter-Experte: Luftströmung bringt warme Luft aus der Sahara zu uns

Grund für die plötzliche Hitzewelle: Eine südwestliche Luftströmung bringt warme Höhenluft direkt aus der Sahara nach Deutschland – das gleiche Phänomen durften wir beim ersten Einbruch des Turbo-Frühlings erleben. Zugleich bedeutet das: Es wird wieder Sahara-Staub über Deutschland hängen! Der entsteht, wenn die Luft kleine Staubkörnchen aus der Wüste bis zu uns trägt. Bei Regen kann es passieren, dass sogenannter „Blutregen“ entsteht, wenn die kleinen Staubkörnchen aus der Atmosphäre gewaschen werden.

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Die warme Luft lässt das Thermometer klettern: „Am Samstag werden im Südwesten schon bis zu 20 Grad erreicht. Doch der Sonntag wird viele Menschen überraschen, zumindest die, die keinen Wetterbericht verfolgen“, heißt es in einer Mitteilung von wetter.net. „Plötzlich ist Hochsommer angesagt. Die Höchstwerte erreichen am Muttertag fast überall 20 bis 27 Grad. Am Oberrhein sind auch bis zu 30 Grad drin.“

Der aktuelle Wetterbericht von Wetter-Experte Dominik Jung.

Video: Youtube

Doch an alle, die den Sommer lieben: Die Hoffnungen sollten nicht zu groß werden. Schon in der kommenden Woche geht es dann reichlich kühl weiter. „Aber das passt ja auch, denn ab 11. Mai sind die Eisheiligen zu Gast. Da wird es nochmal richtig kalt. Obwohl man das dieses Jahr gefühlt seit Wochen von den Eisheiligen heimgesucht wird“, sagt Jung. „Es ist ja noch gar nicht richtig warm geworden. Die einzige Ausnahme bildet der kommende Sonntag. Für die restlichen Wochen im Mai sieht es weniger schön aus. Wahrscheinlich wird der gesamte Mai zu kalt enden und insgesamt auch bis zum Monatsende wechselhaft bleiben. Einen Wonnemonat werden wir in diesem Jahr nicht erleben.“

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Unklar ist auch, was all das langfristig bedeutet. Jung: „Sollte sich diese kühle Großwetterlage noch einige Wochen behaupten, könnte zumindest der Juni auch kühl starten. Diese Wetterlage wäre auf Dauer sicherlich kein Hochsommerbringer. Aber noch ist es nicht soweit. Die längerfristigen Trends gehen immerhin von einem leicht zu warmen Sommer aus. Dazu soll der Sommer auch zu trocken ausfallen. Ein dauerhafter Hitzesommer ist eher unwahrscheinlich.“