Bessere Luft
Diesel-Fahrverbote in Berlin fallen teilweise
Auf acht Berliner Straßenabschnitten waren Stinker-Diesel seit November 2019 tabu – der Umwelt und der Gesundheit wegen, wie es hieß. Laut Umweltverwaltung hat das tatsächlich etwas gebracht. Und das hat nun Konsequenzen.

imago/Martin Bäuml Fotodesign
Nach eineinhalb Jahren fallen in Berlin die ersten Diesel-Fahrverbote: Weil sich die Luftqualität verbessert hat, will die Umweltverwaltung die Durchfahrtsbeschränkungen für Diesel- Fahrzeuge zunächst für vier von acht Straßenabschnitten aufheben.
Dabei handelt es sich um die Brückenstraße, die Friedrichstraße, die Reinhardtstraße und die Stromstraße - allesamt in Mitte. Auf diesen Abschnitten seien die Stickstoffdioxid-Werte im Vorjahr auf 20 bis 29 Mikrogramm je Kubikmeter gesunken und damit unter 30, teilte Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) am Dienstag mit.
Tempo 30 bleibt
Die Aufhebung der Durchfahrtverbote werde noch in dieser Woche angeordnet, zuständig für die Umsetzung sei das Bezirksamt Mitte. Das ebenfalls 2019 festgelegte Tempolimit 30 bleibt demnach bestehen.
An der Hermannstraße und der Silbersteinstraße in Neukölln sowie der Leipziger Straße und der Straße Alt Moabit in Mitte bleibt die Durchfahrt für ältere Diesel-Autos und -Lastwagen bis einschließlich Abgasnorm Euro 5 vorerst untersagt – mit Ausnahmen etwa für Anwohner oder Lieferverkehr. Denn hier lagen die NO2-Werte im Vorjahr mit 32 bis 38 Mikrogramm noch etwas höher.
Die Entwicklung werde weiter beobachtet, so Günther. „In der zweiten Jahreshälfte ist erneut zu bewerten, ob die Durchfahrtverbote weiter bestehen bleiben müssen.“
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Laut Umweltverwaltung war die Berliner Luft 2020 so sauber wie seit Jahrzehnten nicht: Beim Reizgas NO2, das nicht ausschließlich, aber vor allem von Dieselautos ausgestoßen wird, wurde demnach erstmals in der ganzen Stadt der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter eingehalten.
Reduzierter Verkehr durch Lockdown
Als Ursachen benannte die Umweltverwaltung den höheren Anteil von Diesel-Neufahrzeugen mit Euro-Norm 6, die Nachrüstung von BVG-Bussen und BSR-Müllfahrzeugen und die steigende Zahl von Elektrofahrzeugen, gerade bei den Bussen. Einen Anteil von minus ein bis zwei Mikrogramm NO2 hätte die Corona-Pandemie mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 und der daraus folgenden Reduzierung der Verkehrsbelastung.
Aber auch lokale Maßnahmen wie Diesel-Fahrverbote und Tempo 30 wirkten, so Günther. Laut den Daten der Umweltverwaltung war der NO2-Rückgang just in den zusammen 2,9 Kilometer langen Straßenabschnitten am stärksten, auf denen die Maßnahmen seit November 2019 greifen. Der mittlere Rückgang der Stickstoffdioxid-Belastung betrage hier 23 Prozent – im Vergleich zu minus 15 Prozent auf Straßen ohne solche Maßnahmen.
Wie die Umweltverwaltung ergänzte, ging 2020 auch die Belastung mit Feinstaub weiter zurück. Sie liege nun im fünften Jahr in Folge deutlich unter den Grenzwerten.