Arm in Brandenburg

Die Zahl der Brandenburger mit Grundsicherung ist auf einem Höchststand angelangt

Die Zahl der Menschen, die in Brandenburg eine staatliche Grundsicherung erhalten, hat den höchsten Stand seit ihrer Einführung 2005 erreicht.

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Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung wurde 2005 mit den Hartz-IV-Gesetzen von der rot-grünen Bundesregierung eingeführt
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung wurde 2005 mit den Hartz-IV-Gesetzen von der rot-grünen Bundesregierung eingeführtRalf Hirschberger/dpa

Seit 2005 gab es in Brandenburg nicht mehr Menschen, die eine staatliche Grundsicherung in Anspruch nehmen mussten. Seit der Einführung vor 16 Jahren leben heute die meisten Menschen mit Hartz IV.

Leistungen im Alter und bei Erwerbsminderung erhielten im September des vergangenen Jahres insgesamt 26.185 Frauen und Männer, teilte die Linksfraktion des Bundestages unter Hinweis auf Angaben des Statistischen Bundesamtes mit. Im Jahr 2005 bezogen erst 13.517 Brandenburger eine Grundsicherung.

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Laut den Angaben bezogen im September des vergangenen Jahres 17.590 Brandenburger im Alter von 18 Jahren bis zum Rentenalter eine Grundsicherung . Das sind rund 4000 mehr als im Jahr 2005. Bei den Rentnern erhöhte sich die Zahl in diesem Zeitraum von knapp 4900 auf 8595.

Besonders viele Männer leben von Grundsicherung

Die Zahl der Leistungsempfängerinnen stieg laut Bundesstatistik in den vergangenen rund 15 Jahren von knapp 7000 auf 10.645 bis September 2021. Dagegen erhöhte sich die Zahl der Männer mit Grundsicherung in diesem Zeitraum um fast das Zweieinhalbfache – von etwa 6500 auf 15.540.

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung wurde zum 1. Januar 2005 mit den Hartz-IV-Gesetzen von der rot-grünen Bundesregierung eingeführt. Sie enthält Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts, den Kosten der Unterkunft und einem etwaigen Mehrbedarf.

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Die Vorsitzende der Linkspartei in Brandenburg, Katharina Slanina, nannte die statistischen Angaben einen „traurigen Rekord für Brandenburg“. Die Zahlen könnten in den kommenden Jahren weiter steigen, sagte sie der dpa. „Wir brauchen höhere Löhne und höhere Renten. Die Landesregierung muss beim Bund Druck machen.“ Das Rentenniveau und die Grundsicherung müssten angehoben werden, um die steigenden Preise für Energie und Lebensmittel abzufedern.