Organspendeausweis
800 Berliner auf der Warteliste fürs Leben
Mehr als 800 Berliner warten auf eine Organspende. Deutschlandweit sind es 11.000 Menschen.

In Berlin warten nach offiziellen Zahlen derzeit mehr als 800 Menschen auf eine Organspende. Auf den Wartelisten der Berliner Transplantationszentren werden allein 652 Berlinerinnen und Berliner geführt, die eine Niere als Spenderorgan benötigen.
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Mit weitem Abstand folgen Leber (67), Herz (45), Bauchspeicheldrüse (41) und Lunge (24), wie sich aus der Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ergibt. Nicht erfasst ist, wie viele Berlinerinnen und Berliner auf Wartelisten in anderen Bundesländern stehen.
1000 Menschen warten vergeblich auf rettendes Organ
Etwa 11.000 Menschen in Deutschland warten auf ein gespendetes Organ. Mehr als 1000 von ihnen sterben jedes Jahr, weil es nicht möglich war, ihnen rechtzeitig zu helfen.
In den Jahren 2019 bis 2022 sind 92 Berlinerinnen und Berliner gestorben, die auf einer Warteliste in Berlin standen, aber vergeblich auf ein Spenderorgan gewartet hatten. Die Zahl der Organspenden ist in Berlin zuletzt zurückgegangen.
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Sie lag nach den Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) im Jahr 2018 bei 48, in den Jahren darauf bei 55, 52 und 49 sowie im vergangenen Jahr bei 43. In der Statistik jeweils nicht berücksichtigt sind Lebendspenden, sondern nur sogenannte postmortale von verstorbenen Spenderinnen und Spendern.
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Umfragen zufolge steigt aber der Anteil der Menschen, die zu einer Organspende bereit sind. In einer Erhebung der Barmer-Krankenkasse gaben 39 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie „bestimmt“ zur Organspende nach ihrem Tod bereit seien. Im Vorjahr hatten sich demnach nur 34 Prozent so geäußert.
Um auf das Thema aufmerksam zu machen, hat ein Verein eine Idee, die unter die Haut geht. Statt eines Ausweises im Portemonnaie kann man seine Bereitschaft zur Organspende nun auch auf der Haut tragen: Als Tattoo, das die Zustimmung zur Organspende symbolisiert. „In der Einverständniserklärung, die man vor dem Stechen eines Tattoos im Studio ohnehin unterschreiben muss, ist ein Passus integriert, dass das Tattoo bedeutet, dass man Organe spenden möchte“, sagte Anna Barbara Sum von den Initiatoren. Ein Exemplar verbleibe mit Datum und Unterschrift beim Tätowierer, „ein zweites liegt dann zu Hause und gilt wie der Organspendeausweis selbst“.
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Die Idee für das „OPT.INK“ genannte Organspende-Tattoo hatte der Verein „Junge Helden“, der sich seit 20 Jahren um Aufklärung besonders bei jungen Menschen bemüht.

Nicht nur nach dem Ableben kann man Organe spenden. Auch Lebendspenden können Leben rette. Sie kommen etwa bei Niere oder Leber in Betracht. Bei der Leberlebendspende wird zum Beispiel ein Teilstück der Leber transplantiert. Das übrige Leberstück verbleibt im Körper der Spenderin oder des Spenders und wächst nach der Spende nahezu wieder auf die Ausgangsgröße an. Das entnommene Leberteilstück wird auf die Empfängerin oder den Empfänger übertragen und übernimmt die Aufgaben der erkrankten Leber.
Welche Organe kann man bei Organtransplantation spenden
In Deutschland ist streng geregelt, welche Organe nach dem Tod des Spenders transplantiert werden können. Dazu zählen Niere, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm. Auch eine Gewebespende, bei der etwa die Hornhaut des Auges, Gefäße oder Herzklappen transplantiert werden sind möglich.
In vielen anderen europäischen Ländern gilt bereits die Widerspruchsregel, wonach jeder ein potenzieller Spender ist, der einer Organ-Entnahme nach seinem Ableben nicht ausdrücklich widerspricht. In Deutschland kann der Wunsch, Organspender zu werden oder eben nicht aktiv im Organspendeausweis mitgeteilt werden.