Bertelsmann-Sommerfest

Die Nacht, in der Wolfgang Kubicki zum rosaroten Party-Panther wurde

Die Bertelsmann-Sommerparty feierte am Donnerstagabend ein hoch dosiertes Comeback in Berlin. Nach fast vier Jahren Pause.

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Berlin: Annette Marberth-Kubicki, Wolfgang Kubicki und Birgit Schrowange (v.l.) kommen zur Bertelsmann-Party 2023 in die Hauptstadtrepräsentanz des Konzerns. 
Berlin: Annette Marberth-Kubicki, Wolfgang Kubicki und Birgit Schrowange (v.l.) kommen zur Bertelsmann-Party 2023 in die Hauptstadtrepräsentanz des Konzerns. Jörg Carstensen/dpa

Dunkle Wolken über Berlin, aber das konnte DIESE Festgesellschaft doch nicht einschüchtern! Die Bertelsmann-Sommerparty feierte am Donnerstagabend ein hoch dosiertes Comeback in der Hauptstadt. Nach fast vier Jahren Pause.

Mit mehr als 600 Gästen aus Medien, Politik, Wirtschaft und Kultur verwandelte sich die Kommandantur Unter den Linden 1 in einen Hochofen der Heiterkeit – vor dem Hintergrund eines durchaus ernsten Themas. Dieses Jahr stand das Fest nämlich unter dem Motto: „Boost – The Next Level“, angelehnt an die gleichnamige Wachstumsstrategie des Medienkonzerns. Und die ist bei Bertelsmann nicht ganz unumstritten.

Der Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe hatte im Vorfeld für eine Überraschung gesorgt, als er sich als „enthusiastischer“ Benutzer von ChatGPT outete. In einem Interview mit der Financial Times verkündete er, dass die künstliche Intelligenz (KI) sein eigenes Arbeitsleben erleichtere und verbessere. Natürlich warnte er auch vor den potenziellen Gefahren und betonte die Notwendigkeit, über die Möglichkeiten und Risiken der KI informiert zu bleiben.

Verona Pooth (l.) schmückt sich mit der Rapperin Katja Krasavice auf der Bertelsmann-Party 2023 in Berlin.
Verona Pooth (l.) schmückt sich mit der Rapperin Katja Krasavice auf der Bertelsmann-Party 2023 in Berlin.Jörg Carstensen/dpa

Konzernmitarbeiter diskutieren trotzdem seit Wochen, ob die KI-Begeisterung des Chefs möglicherweise Jobs kosten wird. Dazu noch all die Synergien, die weiter gehoben werden sollen. Herrje! Dem Sommerfest war dieses betriebsinterne Hintergrundrauschen allerdings schnuppe.

Die Gäste wurden auf dem roten Teppich von hübschen Dekorationen und wild knipsenden Fotografen empfangen, dazu gab’s die spektakuläre Aussicht von der Dachterrasse, die im Verlauf des Abends unter der Last der nachrückenden Gäste-Prozession buchstäblich zusammenzubrechen drohte.

Auch Angelina Jolie, Heidi Klum und Michelle Obama hingen bei Bertelsmann ab

Großformatige Porträts von Angelina Jolie, Heidi Klum, Michelle Obama, Prinz Harry und der im Mai verstorbenen Tina Turner zierten die Wände im Erdgeschoss und stellten unverstellt die Partnerschaften und Erfolge aus, die im Rahmen der „Boost“-Strategie des Konzerns gefördert wurden.

Zu den Leckerbissen des Abends gehörten Köstlichkeiten wie Protein-Cubes mit Löwenzahnpesto und schwarzem Risotto vom Venere-Korn, dazu Rindfleisch-Spezialitäten aus den entlegensten Winkeln der Welt, auch Mini-Burger vom Dry Aged Beef mit Senf-Mayonnaise-Espuma.

„Dr. Corona“ Hendrik Streeck (l.) und Ehemann Paul Zubeil zeigen sich auf dem roten Teppich der Bertelsmann-Party 2023.
„Dr. Corona“ Hendrik Streeck (l.) und Ehemann Paul Zubeil zeigen sich auf dem roten Teppich der Bertelsmann-Party 2023.Jörg Carstensen/dpa

Andere rissen sich um appetitlich aussehende Camarón-Garnelen und Black-Cherry-Bruschetta, alles ziemlich yummy, was man den gern Schlange stehenden Gourmets von ihren funkelnden Augen ablesen konnte. Und wer eine Erfrischung suchte, wurde mit Eis am Stiel heruntergekühlt, das nonchalant auf Tabletts herumgereicht wurde.

Thomas Rabe brachte den Genuss auf den Punkt: „Wir freuen uns sehr, wieder so viele Weggefährten, Geschäftspartner und Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen bei uns zu begrüßen. Solche Begegnungen sind in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen – umso willkommener ist jetzt die Gelegenheit, sich in gelöster Atmosphäre auszutauschen.“

Berlins Ex-BVG-Chefin Sigrid Nikutta nahm sich das zu Herzen und belagerte als eine der Ersten die erstbesten Fleischtöpfe. Erst in der zweiten Etage, dann in der ersten, als die zweite voller wurde und die erste leerer.

Ex-BVG-Chefin Sigrid Nikutta belagerte als eine der Ersten das Bertelsmann-Büfett

Während die Büfetts fiebrig geleert wurden, quasselte Berlins Ex-Regierender Klaus Wowereit (SPD) unbekümmert mit Wolfgang Kubicki von der FDP, später auch mit seinem Nachfolger, dem Genossen Michael Müller. Kubicki hatte sich nur Minuten vorher zum rosaroten Party-Panther gemausert, als er sich mit seiner Frau und Birgit Schrowange (beide in Pink) neckisch auf dem roten Teppich zeigte.

Eine Überraschung saß in der sympathischen Gestalt von Stefanie Kloß an einem der zahlreichen Hockertische gleich um die Ecke. Die Frontfrau der Pop-Rock-Band Silbermond sagte dem KURIER: „Wir haben gerade in Berlin gespielt, morgen spielen wir in Trier. Das heißt: Gleich geht’s schon wieder in den Nightliner.“

Und Tatsache: Um halb zehn wurde die Sängerin von ihrem smarten Manager zur schwarzen Limo gebracht. Da war Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gerade eingesegelt und die diesjährige Dschungelkönigin Djamila Rowe wanzte sich grinsend ans Asia-Büfett ran.

Lilly Becker brachte den Düsseldorfer Sportmanager Thorsten Weck mit zur Party 2023 in die Bertelsmann-Kommandantur.
Lilly Becker brachte den Düsseldorfer Sportmanager Thorsten Weck mit zur Party 2023 in die Bertelsmann-Kommandantur.Jörg Carstensen/dpa

„Bei mir läuft’s“, zwinkerte Djamila dem KURIER zu, der nicht ausdrücklich danach gefragt hatte. „Das Schöne daran, Dschungelkönigin zu sein, ist: Früher bin ich hier nie eingeladen worden, jetzt bekomme ich einen Chauffeur geschickt und darf sogar drei Leute mitbringen.“ Wer sagt’s denn!

Auf jeder Bertelsmann-Party gern gesehen

Digital-Professor Jo Groebel ließ es sich gefallen, von schönen Frauen belagert zu werden, eine davon war Grit Weiss, seine eigene. Die zwei sind ja auf jeder Bertelsmann-Party gern gesehen, ebenso Verona Pooth. Die brachte ihre beiden Männer mit, Franjo und Sohnemann Diego. Stundenlang ließ man sich knipsen, auch als alle anderen schon längst auf dem Dach herumflitzten und schwitzten.

Endlich da! Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Frau Franca Lehfeldt kommen leicht verspätet zur Party in die Bertelsmann-Kommandantur.
Endlich da! Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Frau Franca Lehfeldt kommen leicht verspätet zur Party in die Bertelsmann-Kommandantur.Weronika Peneshko/dpa

Unter den handverlesenen Gästen der beiden Gastgeber Liz Mohn und Thomas Rabe waren wie immer klingende Namen, etwa Eva Habermann, Erol Sander, Jörg Schüttauf, Isabel Edvardsson, Pinar Atalay, Regina Halmich, Reiner Calmund, Katja Krasavice, Jenny Elvers, der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), Hermann Bühlbecker, Florian Langenscheidt, Julian F. M. Stoeckel, Lilly Becker, die französische Musiker-Legende Jean-Michel Jarre und, und, und …

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Apropos: Die Rammstein-Sex-und-Rammel-Affäre war in der Kommandantur zum Glück kein großes Thema. Von der Band, die mal zu BMG Music Publishing gehörte, hatte sich Bertelsmann längst durch einen Verkauf des Verlags getrennt. Und Bertelsmann-Chef Thomas Rabe sah am Donnerstagabend auch nicht so nicht so aus, als würde ihn das nachhaltig bekümmern.

Ach ja, Stichwort: Das gesamte Fest wurde natürlich klimaneutral ausgerichtet. Aber das ist heutzutage ja schon State of the Art, oder? Sagt man doch so.