Die Katastrophe, die an Berlin vorüber ging: Besonders für Kinder ist der Aquadom eine Attraktion gewesen
Nur Stunden später wäre das Bersten des Aquadoms nicht so glimpflich abgelaufen.

Peta fordert ein Mahnmal für die getöteten Fische, im Internet kursieren Witze über Sushi und gefrorenen Fisch in Berlin. Das alles können wir uns nur leisten, weil wir verdammtes Glück gehabt haben.
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Nur Stunden später wäre das Bersten des Tanks im Radisson Hotel eine unvorstellbare Tragödie geworden. Ich kann mich noch gut an einen Besuch in dem Riesen-Aquarium erinnern. Wie an vielen Tagen standen wir in einer längeren Schlange in der Lobby des Hotels. Nur Grüppchenweise kann man in die gläsernen Fahrstühle eintreten, um dann in einer zehn Minuten währenden Fahrt die Fische zu beobachten.
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Es war ein komisches Gefühl, eingeschlossen von Glas und Wasser in diesem Käfig dort zu hängen. Doch die Beklommenheit wich schnell einer gewissen Faszination. Eintauchen in die Wasserwelt, Auge in Auge mit den Fischen sein, das war ein besonderes Erlebnis.

Wenn ich mich daran erinnere, wer mit uns in der Schlange stand, dann erinnere ich vor allem Touristen und Kinder. Wer Geburtstag hat, darf das SeaLife und den AquaDom kostenlos besuchen. Schulgruppen, Kindergartenkinder, Omas und ihre Enkel kommen sonst gern zu der Attraktion in Berlin. Um zehn Uhr öffnen sich die Türen. Nur etwas mehr als vier Stunden vorher barst das Aquarium. Schleuderten Wassermassen unter massivem Druck Mobiliar bis auf die Straße.
Dass es nach jetzigen Erkenntnissen nur zwei Verletzte, gab ist ein Wunder. Berlin und seine Gäste sind der ganz großen Katstrophe entgangen.
Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, selber Mutter einer Tochter, spricht von Glück im Unglück. Nur eine Stunde später hätte der Vorfall eine furchtbare Tragödie auslösen können, so Giffey bei einem Besuch vor Ort. „Das ist eine unfassbare Zerstörung. Es sieht aus wie nach einem Tsunami. Wenn da Menschen gewesen wären, hätten wir heute zig Tote zu beklagen“, so die SPD-Politikerin. „Die Menschen hätten keine Chance gehabt.“ Hotelmitarbeiter, Menschen, die sich in der Lobby aufgehalten hätten, Touristen - sie alle haben an diesem Freitagmorgen so kurz vor Weihnachten ein kleines Wunder erlebt.