Die kaputten Amtsstuben von Berlin: Die Polizei muss weiter in maroden Büros arbeiten
Dass viele Dienststellen der Polizei dringend saniert werden müssen, sieht auch die Politik schon lange. Trotzdem ist weiter Geduld gefragt, wie Barbara Slowik jetzt erklärt.

Putz fällt von Decken, Abwasserrohre brechen, Ratten kommen aus Toiletten, Heizungen und Strom fallen aus: Schon seit Jahren berichtet der KURIER immer wieder über die kaputten Berliner Polizeiwachen. Die so marode sind, dass sie Beamte auch krank machen. Längst wurden Sanierungen versprochen. Doch jetzt vertröstet die Polizeipräsidentin ihre überarbeiteten Kollegen wieder.
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Dass viele Gebäude dringend saniert werden müssen, sieht auch die Politik schon lange. Trotzdem ist weiter Geduld gefragt. Der Grund: Die als erstes geplanten Sanierungen der Berliner Schulen sind in der vergangenen Legislaturperiode noch nicht fertig geworden, daher muss die Polizei noch etwas warten, erklärt jetzt Polizeipräsidentin Barbara Slowik.

„Ein umfassendes Sanierungsprogramm wäre wünschenswert, es würde uns wirklich helfen. An und in unseren Gebäuden haben wir im Vergleich nach wie vor den höchsten Sanierungsstau im öffentlichen Dienst Berlins“, sagte Slowik. „Mir ist bewusst, dass es sich wohl noch etwas verzögern wird, weil das Programm zur Sanierung der Schulen noch nicht abgeschlossen ist.“ Damit das Problem nicht noch größer werde, müsse es aber nach und nach angegangen werden.
Bei der Berliner Polizei gibt es einen Sanierungsstau von 1,25 Mrd. Euro
Für die Polizei seien für diesen Bereich erneut 33,5 Millionen Euro in den Haushaltsentwurf eingestellt, erklärt Slowik. „Das klingt viel und hilft, ist aber bei einem Sanierungsstau von deutlich mehr als 1,25 Milliarden Euro eben nur ein kleiner Teil.“ Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte im Dezember ein umfassendes Gebäudescreening und jährlich 200 Millionen Euro für Sanierungen und Neubau gefordert.

Machbarkeitsstudie für Kriminaltechnisches Institut
Slowik zeigte sich erfreut über das neue Anti-Terror-Zentrum der Polizei und den Beschluss für eine kooperative Leitstelle von Feuerwehr und Polizei im Koalitionsvertrag. Derzeit erarbeite die Polizei zudem eine erste Machbarkeitsstudie für ein neues Kriminaltechnisches Institut, für das viel neue Technik benötigt werde.
Das klingt gut, aber die über 26.000 Beschäftigten der Berliner Polizei würden sich eher freuen, wenn sie in vernünftigen Büros arbeiten könnten.