Clan-Mitglied gesteht vor Gericht
Der Müllmann-Gangster, der ordentlich einsackte
Muhamed R. raubte mit Komplizen 648.500 Euro aus einem Geldtransporter am Kudamm.

Die Räuber waren wie Müllmänner gekleidet und sackten auf Berlins berühmtester Einkaufsstraße 648.500 Euro ein. Nun steht ein Clan-Mitglied vor Gericht.
Der massige Mann hinter Panzerglas: Muhamed R. (31). Er war einer der Männer, die am 19. Februar einen Geldtransporter überfielen. R. gestand nun: „Ich habe mich von einem Bekannten überreden lassen, er stellte mir 100.000 Euro in Aussicht.“ Sie hätten eine Million Euro erwartet. „Drei Tage nach der Tat brachte mir der Bekannte 70.000 Euro, 15.000 Euro davon behielt er ein, weil ich Schulden hatte.“
Ein Coup, der präzise geplant war. R.: „Wir trafen uns zu fünft auf einem Parkplatz, zwei der Männer waren mir unbekannt.“ Sie tarnten sich als Müllmänner. Am Auto ein gefälschtes Kennzeichen. Sie fuhren zum Kurfürstendamm. In ihrem Visier: Ein Geldtransporter an einer Volksbankfiliale.
Die Anklage: „Sie warteten auf den Beginn des Belieferungsvorgangs der Bank mit Bargeld.“ Der Clan-Mann nun: „Ich bin zum Beifahrer, dann ging alles ganz schnell.“ Er habe Pfefferspray gegen einen Mann eingesetzt – „obwohl er sich nicht gewehrt hatte“. Sie seien dann in einem silberfarbenen Audi geflohen. Den Wagen fackelten sie kurz darauf ab.
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Todesangst bei den drei überfallenen Geldtransporteuren. Zwei der Vermummten sollen mit gezogener Waffe auf die Sicherheitsleute zugestürmt sein. Karsten S. (60): „Diese Bilder bekommt man nicht mehr aus dem Kopf.“ Er habe gedacht: „Mach jetzt nur nichts Falsches.“ 15 Geldkassetten stopften die Täter in einen großen Sack und entkamen damit.
Der Clan-Mann verriet sich durch DNA am Pullover eines Opfers: „Ich fasste mir ins Gesicht, weil meine Nase lief – das war wegen Kokain.“ Seine Beteiligung schiebt er auf Drogen-Konsum: „Bis zu vier Gramm Koks am Tag habe ich genommen.“ Seine Schulden hätten sich auf 40.000 Euro summiert. Zwei Tage vor dem Überfall habe ihm ein Bekannter angeboten, bei einem Coup mitzumachen.
Ein Jammer-Geständnis. Nach Zögern habe er sich darauf eingelassen – das war 16 Tage nach einer Entlassung aus der U-Haft. Sieben Monate saß er, weil er mit einem Porsche-Carrera gerast war. Ein Polizist musste beiseite springen. Mit dem Urteil – ein Jahr Gefängnis wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und verbotenen Kraftfahrzeugrennens – kam er auf zunächst frei. Die restlichen Monate sollte er später absitzen.
Muhamad R.: „Ich hatte mir viel vorgenommen für die Zeit nach der U-Haft.“ Er habe weg von Alkohol und Drogen kommen wollen. „Aber es lief nicht so.“ Stress habe es mit seiner Frau gegeben. Nach wenigen Tagen habe er seinen Lebenswandel mit Alkohol und Kokain fortgesetzt.
Sein Ziel nun: „Ich strebe eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt des Maßregelvollzugs an.“ Nach einem Deal im Prozess stehen ihm sechseinhalb bis siebeneinhalb Jahre Gefängnis bevor. Fortsetzung: Montag.