Mitten in der Hasenheide in Neukölln
Der Hindu-BER: Seit 13 Jahren wird an diesem Berliner Tempel gebaut
Der Hindu-Tempel in der Hasenheide in Neukölln soll noch in diesem Jahr eröffnet werden. Er wird einer der größten dieser Art in Europa.

An die Bauzeit vom Flughafen BER (14 Jahre) kommt dieser Tempel nicht ganz heran, viel fehlt aber nicht: Seit 13 Jahren wird in Berlin-Neukölln ein hinduistischer Tempel gebaut, schon 2019 sollte er öffnen. Nach vielen Verzögerungen ist ein Ende der Arbeiten in Sicht. Erst lag es am Geld – und dann kam auch noch Corona dazu.
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Der Hindu-Tempel an der Berliner Hasenheide wird nach über einem Jahrzehnt Bauzeit möglicherweise noch in diesem Jahr fertiggestellt. „Nach unserer Planung soll im Oktober alles ganz fertig sein“, sagt Vilwanathan Krishnamurthy, Vorstandsmitglied des Vereins Sri-Ganesha-Hindu-Tempel.
Mit einer Höhe von 18 Metern wird das Bauwerk einer der größten Hindu-Tempel in Europa
Derzeit werde noch am Feinschliff an der Außenfassade gearbeitet, sagt der 70-Jährige. Außerdem soll in der Tempelhalle eine Fußbodenheizung eingebaut werden. Mit einer Fläche von 32 mal 27 Metern und einer Turmhöhe von 18 Metern ist der Tempel einer der größten Europas.
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Der Tempel ist dem elefantenköpfigen Hindu-Gott Ganesha gewidmet. Der steht für Energie und Weisheit. „Wir haben gedacht, Deutschland braucht einen freundlichen Gott“, erklärte Krishnamurthy vor ein paar Jahren. Der Tamile kam 1975 aus dem indischen Bangalore als Gastarbeiter nach West-Berlin. Damals war er Schweißer, heute ist er in Rente und hilft Flüchtlingen.

„Wenn die Bodenheizung fertig ist, dann sind wir bereit, einen Öffnungszeitraum zu vereinbaren“, sagt Krishnamurthy. Bis jetzt ist alles für Ende Oktober geplant. Krishnamurthy betreut Bau und Planung von Beginn an seit 2005. Damals verzögerten Probleme mit Genehmigungen den Baubeginn, erst 2010 starteten die Arbeiten. Mehrmals waren Eröffnungstermine geplant, doch der Bau verzögerte sich immer wieder.
Corona bremste die Bauarbeiten aus
In den vergangenen Jahren gab es Probleme mit der Finanzierung. Der Tempelbau wird ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement finanziert. Für die restlichen Bauarbeiten seien aber Sponsoren gefunden worden, versichert Krishnamurthy.
Die filigranen Arbeiten an der Fassade und im Tempel stammen ausschließlich von indischen Tempelkünstlern. Den Eingangsbereich verzieren über 200 aufwendig hergestellte Götter-Figuren. Durch Corona sei es schwierig gewesen, Visa für die indischen Arbeiter zu erhalten, sagt Krishnamurthy.

Das Bezirksamt habe die Idee von Anfang an unterstützt und der Gemeinde einen Teil der Hasenheide für das Projekt überlassen, teilt Neuköllns Bezirksbürgermeister, Martin Hikel (SPD), mit. „Der neue Tempel wird weit über Neukölln hinaus Strahlkraft haben“, sagt Hikel. Außerdem sei er ein Bekenntnis zur religiösen und kulturellen Vielfalt Neuköllns.
Krishnamurthy hofft auf eine Fertigstellung vor dem hinduistischen Lichterfest Diwali. Das Fest liegt immer zwischen Ende Oktober und Mitte November. „Wir versuchen in diesen Zeiten zu eröffnen, damit wir den Leuten die Möglichkeit geben, dass sie alle zu Besuch kommen können.“
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In Berlin sollen rund 7000 Hindus leben, aus Ländern wie Indien, Sri Lanka und Bangladesch. In mehreren deutschen Städten gibt es schon Tempel, darunter bereits einen im Neuköllner Ortsteil Britz.