Der große Überblick: Blackout in Berlin – hier finden Sie in Ihrem Kiez Anlaufstellen für den Notfall
Die Bezirke sind unterschiedlich weit in der Einrichtung der Kat-Leuchttürme. Hier sollen Bürger Infos, Hilfe und Strom bekommen, wenn tagelang gar nichts mehr gehen sollte.

Wie bereitet man sich auf einen möglichen Blackout vor? Vor allem, wenn es länger dauert, als nur ein paar Stunden? Der Berliner Feuerwehr-Chef und langjährige Präsident des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme, hat erst vor Kurzem in der Morgenpost zusammengestellt, was man im Fall eines Blackouts zu Hause haben sollte.
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Hier gibt es Strom bei Stromausfall in Berlin
Wir haben in den Berliner Bezirken nachgefragt, an welchen Anlaufstellen im Falke eines Falles Hilfe zu bekommen wäre. Acht von zwölf Bezirken haben Auskunft zu ihren Katastrophenschutz-Leuchttürmen gegeben. Lesen Sie unten, wo sich im Ernstfall in ihrem Kiez eine Anlaufstelle finden.
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Tipps: Vorsorgen für den Notfall Blackout
Generell gilt, wer zu Hause für sich selber sorgen kann, ist besser dran: Diese Ausstattung hilft, um bei einem längeren Stromausfall über die Runden zu kommen.
1. Trinkwasservorrat für eine Woche: zehn Liter pro Person, dazu H-Milch und Säfte
2. Lebensmittelvorrat ohne Kühlung: etwa Pumpernickel-Brot, Knäckebrot, Haferflocken, Fleisch in Dosen, Fischkonserven, Gemüse und Obst im Glas.
3. Zu empfehlen: ein Campingkocher mit Brennstoff für mindestens zwölf Brennstunden.
4. Arzneimittel für mindestens zehn Tage.
5. Diese Vorräte sollte man anlegen: Batterien für Taschenlampen und Radio, Kerzen, Streichhölzer, Toilettenpapier, Hygieneartikel, Pflaster, zwei Rollen Mülltüten (30 Liter), Bargeld
6. Kurbelradio, warmer Schlafsack
7. Im Zweifelsfall: zu Hause bleiben, also sich nicht in das Verkehrs-Chaos stürzen und Benzin und Zeit verschwenden.
8. Jeder kümmert sich um sich und seine Familie. Nachbarn helfen Nachbarn. Der Staat kann sich im Falle eines umfassenden Blackouts nicht um jede individuelle Sorge kümmern. Betreuungsbedürftige Menschen sollten sich sofort freiwillig unter www.notfallregister.de registrieren.
Bei Bedarf den nächsten „Katastrophen-Leuchtturm“, also den nächsten Informations- und Versorgungspunkt, aufsuchen. Da ohne Strom auch keine Notrufe 112 oder 110 abgesetzt werden können, gibt es bei diesen Versorgungspunkten Hilfe im Notfall. Also etwa Strom zum Laden von Akkus, Getränke und natürlich auch Informationen. Bitte schon jetzt informieren, wo sich der nächste Versorgungspunkt im Katastrophenfall befindet, rät Albrecht Broemme.
Hier finden Sie in den Berliner Bezirken Katastrophenschutz-Leuchttürme und Anlaufstellen im Notfall:
Kat-Leuchtturm in Lichtenberg
In Lichtenberg sind folgende bezirkliche Notfall-Treffpunkte vorgesehen: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, Dienstgebäude AF60, Alt Friedrichsfelde 60, Dienstgebäude EEK, Egon-Erwin-Kisch-Str. 109
Als bezirkliche Notfall-Infopunkte sind folgende Grundschulen vorgesehen: Konrad-Wolf-Str 11, Sandinostr. 8, Liebenwalderstr. 20-22, Atzpodienstr. 19, Lincolnstr. 67, Römerweg 120, Paul-Junius-Str. 69, Blockdammweg 60 (dzt. Baustelle – nach der Eröffnung der Schule betriebsbereit), Alt Friedrichsfelde 66
Bürger werden durch Flyer, Internetseite und Schilder an den vorgesehenen Gebäuden (noch nicht ganz fertig) informiert.
Die Notfall-Treffpunkte sind über mehrere Tage autark, es gibt Photovoltaikmodule und Batteriesysteme, um tagsüber Strom zu generieren, welcher nachts zur Beleuchtungs- und Kommunikationsversorgung genutzt wird. Um Energie zu sparen, kommen neuartige thermoisolierte Zelte zum Einsatz, sowie Umluftheizungen für die Zelte mit einem Energieeinsparpotential von ca. 25 Prozent gegenüber herkömmlichen Katastrophenschutzzelten, so das Bezirksamt Lichtenberg.
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Kat-Leuchtturm in Friedrichshain Kreuzberg
In Friedrichshain-Kreuzberg sind die Informationen bisher weniger konkret:
Für die Krisenkommunikation mit der Bevölkerung werden Katastrophenschutz-Leuchttürme eingerichtet, heißt es aus dem Bezirksamt. Darüber hinaus verfügen die größten Verwaltungsstandorte im Bezirk über eine Notstromversorgung, die zumindest zur Aufrechterhaltung der wesentlichsten Dienstleistungen des Bezirksamts beitragen soll. Im Bezirk sind zwei Katastrophenschutz-Leuchttürme geplant, für jeden Ortsteil einer. Wo diese sich genau befinden, wollte das Bezirksamt aber nicht öffentlich machen: „Aus Gründen der Objektsicherung sollen die exakten Standorte nicht vorab veröffentlicht werden“, heißt es.
Im Ernstfall solle es Rundfunkansagen und öffentliche Aushänge geben, um die Leuchtturmstandorte bekannt zu machen. Außerdem soll es ergänzend zu den wenigen Leuchtturmstandorten Kiez-nahe Anlaufstellen geben (sog. Katastrophenschutz-Informationspunkte), die zivilgesellschaftlich getragen werden sollen. Dort werden die Standorte der Leuchttürme bekannt sein.
Die Leuchtturmstandorte verfügen über fest installierten Notstrom, der für mindestens 72 Stunden ausreichend sein wird. Außerdem werden Vereinbarungen zur Nachbetankung getroffen werden, so das Bezirksamt au Anfrage des Kurier.
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Kat-Leuchtturm in Marzahn-Hellersdorf
In Marzahn-Hellerdorf gibt es bisher zwei Anlaufstellen im Bezirk, die im Bedarfsfall aufgebaut werden. Sie befinden sich am Standort Helene-Weigel-Platz 8 (Rathaus Marzahn) und in der Riesaer Straße 94 (Hellersdorf).
Bezüglich der Information kommt es auf die spezifische Situation bzw. Lage an, schreibt das Bezirksamt: Soweit sich eine Krise ankündigt, kann frühzeitig über die Medien durch die Innenverwaltung informiert werden. Bei einem unangekündigten Stromausfall sei dies natürlich nicht möglich. Hier wird über den Rundfunk (UKW, DAB) informiert.
Zur Stromversorgung stünden mobile Notstromaggregate zur Verfügung. Diese sind auch nachzubetanken.
Kat-Leuchtturm in Mitte
Für den Bezirk Mitte gilt: Die Katastrophenschutzleuchttürme befinden sich derzeit im Aufbau. Es müssen noch technische Details und einheitliche Abläufe geklärt werden. Im Bezirk Mitte sind drei Kat-Leuchttürme an den drei Rathausstandorten Mitte, Wedding und Tiergarten vorgesehen. Die technischen Komponenten, die zentral für alle Berliner Bezirke durch die Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport beschafft werden, sind bereits geliefert und werden durch bezirkseigene Beschaffungen ergänzt.
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Die Krisenvorsorge bei Energieengpässen kann nur berlinweit einheitlich unter Federführung der zuständigen Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe erfolgen. Die Senatsverwaltung ist diesbezüglich bereits mit den Energielieferanten im Austausch.

Es ist geplant, in den Katastrophenschutzleuchttürmen Informationsangebote an die Bevölkerung zu machen. Dies umfasst dann beispielsweise Informationen zur Dauer des Stromausfalles, aber auch Informationen über geöffnete Apotheken und mögliche Hilfsangebote.
Kat-Leuchtturm in Treptow -Köpenick
Nach einem Stromausfall 2019 in Köpenick verfügt Treptow-Köpenick schon länger über einen Kat-Leuchtturm, der den Bürgerinnen und Bürgern im Krisenfall als Informations- und Anlaufstelle dient sowie die Notstromversorgung zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes im Bezirksamt sicherstellt.
Bereits vor dem Stromausfall im Februar 2019 wurde ein Katastrophenschutz-Leuchtturm für das Bezirksamt Treptow-Köpenick geplant. Dieser wurde 2020 am Dienstgebäudestandort in der Hans-Schmidt-Straße in Adlershof eingerichtet. Hier gibt es eine Netzersatz-Dieselanlage zur Stromerzeugung.
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Hier soll es möglich sein, dass im Falle eines Stromausfalls Bürgerinnen und Bürger Informationen erhalten und ihre Handys aufladen können. Dafür wurden zusätzliche Elektroladepunkte errichtet.
Kat-Leuchtturm in Steglitz-Zehlendorf
Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf sollen im Bedarfsfall sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme an bis zu drei Standorten eingerichtet werden: Rathaus Steglitz, Schloßstraße 37,
Rathaus Zehlendorf, Kirchstraße 1/3, Rathaus Lankwitz (Sozialamt), Hanna-Renate-Laurien-Platz 1.
Je nach Situation ist vorgesehen, in betroffenen Ortsteilen zusätzlich weitere Informationspunkte einzurichten. Diese werden aber nur eingeschränkt Leistungen anbieten können, voraussichtlich nur relativ statische Informationen und Verweise auf die Katastrophenschutz-Leuchttürme sowie andere Hilfsangebote, heißt es aus dem Bezirksamt.

Das Bezirksamt beabsichtigt die Veröffentlichung von Informationen zum Bevölkerungsschutz auf der bezirklichen Internetseite bei Berlin.de. Dort werden auch die geplanten Standorte der Katastrophenschutz-Leuchttürme und der Informationspunkte bekanntgegeben. Sie sollen auch über die Informationskanäle der Pressestelle des Bezirksamts, insbesondere über die sozialen Medien und über Handzettel oder Flyer bekanntgegeben werden. Die Standorte sollen möglichst vorab in der Bevölkerung bekannt sein.
Die Katastrophenschutz-Leuchttürme werden eine Notstromversorgung mittels mobiler Stromaggregate haben. Am Standort Rathaus Zehlendorf gibt es zusätzlich eine Netzersatzanlage, die auch für den Betrieb des dortigen Katastrophenschutz-Leuchtturms genutzt wird. Gegebenenfalls wird ein Nachtanken der Stromaggregate bzw. der Netzersatzanlage organisiert.
Kat-Leuchtturm in Neukölln
In Neukölln ist die Ausstattung für die Kat‑Leuchttürme im Bezirksamt zwar vorhanden, allerdings ist die Inbetriebnahme noch von einem technischen Gesamtkonzept der Senatsverwaltung für Inneres abhängig. Anders formuliert: Wir haben zwar die Hardware, warten aber noch auf die „Software“ für ein einheitliches Ausrollen in den Bezirken, heißt es aus dem Bezirksamt Neukölln.
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Die Kat-Leuchttürme befinden sich im Rathaus Neukölln, Karl‑Marx‑Str. 83, Bat‑Yam‑Platz 1 (Gropiusstadt), am Buckower Damm 20 (Britz) und in der Neuhofer Str. 41 (Rudow).
Am Rathaus Neukölln besteht ein fest installiertes Notstromaggregat. Dieses ist für ca. 32 Stunden betriebsbereit und kann aber - wenn es genug Diesel gibt - grundsätzlich unbegrenzt laufen. An den weiteren drei Standorten bestehen mobile Aggregate. Die Nutzungsdauer hängt von der jeweiligen Nutzung ab, das Bezirksamt rechnet mit 12 Stunden bei 75%-iger Auslastung.
Kat-Leuchtturm in Tempelhof-Schöneberg
Im Bezirk Tempelhof Schöneberg sind die Kat-Leuchttürme am Rathaus Schöneberg, Rathaus Tempelhof und am Gemeinschaftshaus Lichtenrade vorgesehen.
Diese Standorte sollen durch Kennzeichnung an den Gebäuden, ggf. durch die Veröffentlichung einer Pressemitteilung und durch Bekanntgabe auf der Internetseite des Bezirks der Bevölkerung im Vorfeld bekanntgegeben werden.
Die beiden Rathäuser sind mit fest installierten Notstromaggregaten ausgestattet, das Rathaus Schöneberg mit einer Laufzeit von 55 Stunden und das Rathaus Tempelhof mit einer Laufzeit von 120 Stunden. Für das Gemeinschaftshaus Lichtenrade wurde im Rahmen der Beschaffung der Ausstattung für die Kat-Leuchttürme seitens der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport ein mobiles Notstromaggregat beschafft, das eine Laufzeit von 12 Stunden mit einer Tankfüllung erzielen kann.
Kat-Leuchtturm in Reinickendorf
Das Bezirksamt Reinickendorf informiert auf Nachfrage: Im Bezirk Reinickendorf gibt es im Falle eines Stromausfalls fünf bezirkliche Katastrophenschutz-Leuchttürme, die je nach Standort mit mobilem oder fest installiertem Notstrom versorgt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger werden durch ein bezirksübergreifend einheitliches Verfahren über die Standorte und die Hilfsangebote der einzelnen Katastrophenschutz-Leuchttürme informiert, die Abstimmung hierzu läuft bereits. Wo sich die Standorte befinden, wurde nicht mitgeteilt.
Kat-Leuchtturm Charlottenburg Wilmersdorf
Das Bezirksamt plant derzeit die Errichtung von zwei Katastrophenschutzleuchttürmen im Bezirk. Diese wären zum einen das Rathaus Charlottenburg und zum anderen das Dienstgebäude Hohenzollerndamm 174-177.
Über die bezirklichen Katastrophenschutz-Leuchttürme hinaus sind 11 Anlaufstellen (Katastrophenschutz Informations- und Interaktionspunkte geplant, die durch die Bürgerinnen und Bürger selbst betrieben werden sollen. Die genauen Standorte sind allerdings noch nicht geklärt.
Wie die Bürger von den Standpunkten im Notfall erfahren, ist noch nicht ganz geklärt. „Vorstellbar wäre eine präventive Bekanntgabe durch Flyer oder eine reaktive Bekanntgabe durch Lautsprecherdurchsagen von Lautsprechfahrzeugen. Die zentrale Öffentlichkeitsarbeit liegt jedoch auf Seiten des Senats“, so das Bezirksamt Charlottenburg- Wilmersdorf.
Das Rathaus Charlottenburg und das Dienstgebäude Hohenzollerndamm sind Notstromversorgt und können zwischen 72 Stunden und 14 Tagen für Teile der Gebäude Strom liefern.
Kat-Leuchtturm in Pankow
Aus dem Bezirskamt Pankow heißt es: „Im Flächenbezirk Pankow ist die Einrichtung eines Kat-L in den Bereichen Pankow, Prenzlauer Berg, Weißensee und Buch vorgesehen. In den Kat-L sollen vor allem Informationen an die Bevölkerung ausgegeben, Notrufe entgegen genommen und Hilfebedarfe und -angebote koordiniert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen allerdings noch zentral durch das Land (Hauptverwaltung) bereitzustellende Informationen und Komponenten. “ Es werde aktuell in allen Bezirken intensiv an einer potentiellen Einsatzfähigkeit dieses Angebotes gearbeitet. „Die geplanten Standorte werden wir erst in der Öffentlichkeit kommunizieren, wenn eine Einsatzfähigkeit dieser Anlaufstellen gegeben ist.“ Fest steht aber jetzt schon, dass es an den geplanten Standorten eine Notstromversorgung in einem Fall über eine feste Netzersatzanlage gibt, an den anderen Standorten wird auf mobile Notstromaggregate zurückgegriffen.
Der Bezirk Spandau hat auf die Kurier-Anfrage bezüglich der Kat-Leuchttürme bisher nicht reagiert.