Kai Wegner bedrängt?

Der Bürgermeister-Bodyguard soll einen Politiker geschlagen haben!

Berlins Junge-Union-Chef Harald Burkart wurde angeblich vom Personenschützer des Regierenden Bürgermeisters geschlagen! Wieso? Er soll Kai Wegner bedrängt haben.

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Ein Personenschützer des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner soll einen anderen Politiker geschlagen haben.
Ein Personenschützer des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner soll einen anderen Politiker geschlagen haben.Stefan Zeitz/Imago

Prügelvorfall an Berlins Spitze! Im Sommer unternahm der Regierende Bürgermeister einen Besuch des Motzstraßenfests in Schöneberg – eigentlich ein harmloser Anlass, aber hier kam es wohl zu einem gewaltsamen Zwischenfall ...

Der Personenschützer des Regierenden Bürgermeisters ging auf einen Politiker los!

Richtig gelesen: Kai Wegners Bodyguard ist auf einen anderen Politiker losgegangen! Aber von vorne ... Im Sommer dieses Jahres besuchte der Regierende Bürgermeister das Motzstraßenfest (15. / 16. Juli 2023) – das jährlich stattfindende lesbisch-schwule Straßenfest. Hier wollte Wegner wohl ein paar entspannte Stunden verbringen, die Köstlichkeiten an den Ständen probieren und sich natürlich in seiner Stadt sehen lassen. Begleitet wurde er von Personenschützern des Landeskriminalamts – das ist bei öffentlichen Auftritten mit vielen Menschen üblich. Doch bei dem eigentlich netten Anlass kam es zu einem Zwischenfall! Der Tagesspiegel schildert mit Verweis auf mehrere Zeugenberichte:

Junge-Union-Chef Harald Burkart hat das Straßenfest ebenfalls besucht, den Regierenden Bürgermeister entdeckt und wohl eine Chance für ein persönliches Gespräch gesehen. Doch das ging offenbar gehörig schief! Als der 28-Jährige auf Wegner zuging und auf ihn einredete, sah der Bodyguard des Regierenden Bürgermeisters in ihm eine Bedrohung: Burkart soll Berlins Chef bedrängt haben. Ob verbal oder auch physisch, ist unklar. So oder so habe Wegners Personenschützer dann entschieden, eine harte Maßnahme zu ergreifen – und habe den JU-Vorsitzenden „mit einem kräftigen Schlag auf den Rücken abgedrängt“!

Aber war der Regierende Bürgermeister wirklich in Gefahr? Die Berliner Senatskanzlei teilte dazu mit, Wegner habe „keine körperliche Auseinandersetzung dieser Art wahrgenommen“ und sich „zu keinem Zeitpunkt bedrängt gefühlt“. Hört man sich dieses Statement so an, könnte der Bodyguard im Alleingang gehandelt und überreagiert haben.

Das Motzstraßenfest im Juli 2023, hier soll sich der Vorfall zwischen Wegner und Burkart zugetragen haben.
Das Motzstraßenfest im Juli 2023, hier soll sich der Vorfall zwischen Wegner und Burkart zugetragen haben.Jürgen Held / Imago

So erlebte Burkart den Vorfall

Der B.Z. liegt Burkarts Version der Geschichte vor. Zunächst habe ihm Wegner noch die Hand gereicht, Burkart habe sich ihm dann als neuer JU-Chef vorgestellt. Da sei die Stimmung sofort gekippt. Wegner habe gesagt: „Ich schicke euch den Bundesjustiziar, friere eure Konten ein.“

In diesem Augenblick habe der 28-Jährige auf dem Rücken „eine Hand gespürt“, darauf folgte ein Schlag. „Ich bin nach vorne getaumelt, Zeugen meinten, es sei einer aus dem Wegner-Begleittross gewesen“, erinnert sich Burkart.

Polizei bestätigt einen Vorfall mit dem Regierenden Bürgermeister

Die Berliner Polizei bestätigte einen Vorfall mit der Verwicklung von Kai Wegner, nannte dabei aber nicht Burkarts Namen. Eine Sprecherin schilderte gegenüber t-online: „Dabei wurde wiederholt ein Gesprächsversuch durch eine dem Regierenden Bürgermeister bekannte männliche Person unternommen. Diese Person wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass Herr Wegner zu keinem Gespräch bereit sei und jeglicher weiterer Kontaktversuch zu unterlassen ist. Dieser Aufforderung kam die Person nicht nach, woraufhin der Regierende Bürgermeister abgeschirmt und die Person abgedrängt wurde.“

Jetzt ist abschließend natürlich noch eine spannende Frage: Wird die Aktion Konsequenzen haben – für den Personenschützer oder aber den Junge-Union-Chef? Der Polizei liege nach derzeitigem Kenntnisstand „keine Strafanzeige“ bezüglich dieses Sachverhalts vor. Offenbar hat man entschieden, die Sache auf sich beruhen zu lassen.