Der Broadway ist zurück in Berlin! Im Admiralspalast zieht mit „Die Schöne und das Biest“ wieder Leben ein
Seit Beginn der Corona-Pandemie blieb die Bühne geschlossen - doch nun ist man trotz steigender Zahlen optimistisch. Chef Maik Klokow verriet dem KURIER, was die Zuschauer erwartet.

In den vergangenen Wochen ist das Kulturleben auch in Berlin überall wieder angelaufen – und nach langer Pause nun auch in Mitte, im Admiralspalast in der Friedrichstraße. Seit Beginn der Corona-Pandemie herrschte hier Pause – und auch wenn die Zahlen wieder steigen, ist man hier optimistisch, dass sich der Vorhang nun wieder regelmäßig öffnen kann. am Donnerstag zieht mit dem Disney-Musical „Die Schöne und das Biest“ hier endlich wieder der Broadway ein! Im ehemaligen „Metropol“ hat sich inzwischen sogar einiges getan, verrät Maik Klokow, Chef der „Mehr BB Entertainment“, dem KURIER.
Im Admiralspalast in Mitte wurde in der Pause renoviert und umgebaut
Er hätte allen Grund, den Optimismus zu verlieren – doch das kommt für den Theaterproduzenten nicht infrage! „Der Optimismus ist immer geblieben, sonst könnte man den Job gar nicht machen“, sagt Maik Klokow dem KURIER. „Die vergangenen 19 Monate waren eine schwere Zeit, aber wir haben sie auch genutzt, viele Dinge vorzubereiten, Neues umzusetzen. Im Bereich Tourneetheater geht es jetzt wieder los – und auch der Admiralspalast ist für das kommende Jahr gut gebucht.“
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Das Haus in Mitte schloss zu Beginn der Corona-Pandemie, machte im Gegensatz zu anderen Bühnen, die die Lockdown-Pausen sofort nutzten, auch nicht wieder auf. „Wir haben in der Zwischenzeit vieles renoviert, beispielsweise die Stühle komplett ausgetauscht und erneuert“, verrät der 56-Jährige.
Der Aufwand im Hintergrund: Gigantisch! „Es mussten wahnsinnig viele Veranstaltungen verschoben werden.“ Mehr als 3.000 Events, mehr als 3,5 Millionen Tickets seien im gesamten Unternehmen betroffen gewesen. Ein eigenes Callcenter kümmerte sich um die Abwicklung. Spannend dabei: „Teilweise haben nur 3,5 Prozent der Zuschauer das Geld zurückverlangt.“

Foto: zVg/Jochen Quast
Nun geht es aber endlich wieder los. Am Freitag (19. November) etwa feiert im Admiralspalast das Stück „Die Schöne und das Biest“ Premiere, ein Disney-Musical, auf die Bühne gebracht vom Budapester Operettentheater. Riesige Bühnenbilder, aufwendige Kostüme: Die Show läuft in Berlin bis einschließlich 4. Dezember. „Danach kommt ,Berlin Berlin‘ zurück, eine Revue, die in der ersten Spielzeit nach drei Tagen ausverkauft war“, sagt Klokow.
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Und auch im nächsten Jahr seien Highlights geplant, etwa eine Konzertreihe von Max Raabe und seinem Palast-Orchester. Zudem sind Großproduktionen wie die „Rocky Horror Show“, das Musical „We Will Rock You“ und „Cats“ zu Gast.

Doch nicht nur in Berlin plant Klokow großes: In Hamburg bringt das Unternehmen etwa das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ auf die Bühne. Ein ganzes Theater wurde dafür umgebaut, die Produktion kostete mehr als 40 Millionen Euro – und als im März 2020 Premiere gefeiert werden sollte, kam Corona. „Das hat sich angefühlt, als wären wir einen Marathon gelaufen und kurz vor dem Ziels sagt jemand: Nee, das war nicht richtig, bitte nochmal von vorn“, sagt Klokow. „Aber man muss professionell damit umgehen.“ Aktuell laufen seit dem 4. Oktober wieder die Proben.
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Doch zunächst ist der Admiralspalast dran. Für die Berliner Institution glaubt Klokow übrigens an eine rosige Zukunft: „Von den Theatern, die frei verfügbar sind, ist es das beliebteste, nicht nur aufgrund der Historie, auch aufgrund der Größe“, sagt der Bühnen-Boss.

Und: Das Haus wurde in der Corona-Zeit zumindest nicht ganz im Stich gelassen. „350.000 Euro haben wir bekommen, das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Man müsse im internationalen Vergleich sagen, dass Deutschland die Krise gut gemeistert hat. „Auch wenn die Hilfen nicht immer gleich dort angekommen sind, wo man sie gebraucht hätte.“
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Auch bezüglich des Publikums ist er guter Dinge. „Bei Starlight Express in Bochum durften wir zuletzt 1200 Zuschauer reinlassen – und waren ausverkauft“, sagt Klokow. „Die Menschen wollen wieder Theater sehen, auch wenn es organisatorisch aufwendiger ist.“
Für die Zuschauer gelten aber auch hier die typischen Hygiene-Regeln – ob 2G oder 3G entscheidet der jeweilige Veranstalter. „Darüber hinaus werden natürlich Masken getragen – und wir haben die Reinigungszyklen angepasst“, sagt Klokow. Infos und Tickets zu den Veranstaltungen gibt es im Netz unter www.admiralspalast.theater