Der Berliner Thaipark darf bleiben – aber nur für ein Jahr
Der grüne Stadtrat Oliver Schruoffeneger sucht jetzt nach Nachbargrundstücken für den Verkauf von Speisen, Tausende Unterstützer kämpfen für den Verbleib im Preußenpark.

Es ist Berlins Klein-Thailand: Im Sommer ist der Streetfood-Markt Thaipark mit seinen exotischen Speisen und Getränken beliebt bei Touristen und Berlinern. Doch um die jahrelang nur geduldeten Straßenküchen im Preußenpark gab es immer wieder Streit wegen Lärm und Müll. Es gab genervte Anwohner, das Ordnungsamt führte Razzien durch. Doch jetzt soll es eine Lösung geben.
Lesen Sie auch: Live-Ticker: Wo die Klima-Kleber am Sonntag die Stadt blockieren>>
Hähnchenspieße, frittierte Schweinerippchen und andere Spezialitäten wird es in Berlin wie gewohnt auch in diesem Jahr im international bekannten Thaipark geben. Der Streetfood-Markt im Preußenpark bleibe erst einmal bestehen, wie er ist, sagt Oliver Schruoffeneger (Grüne), Grünflächen-Bezirksstadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Preußenpark: Künftig dürfen keine Speisen mehr verkauft werden
Künftig solle der Park allerdings nur noch für den Aufenthalt und nicht mehr für den Verkauf von Speisen genutzt werden. Wie? Essen ja, verkaufen nicht, wie soll das gehen? Die Idee des Stadtrats: Es soll geprüft werden, auf welchen benachbarten Grundstücken der Verkauf stattfinden könne, so der Stadtrat. Infrage kämen etwa ein Parkplatz oder ein Parkstreifen.

Das heißt: Der Thaipark soll umziehen. „Der Preußenpark wird als Park wiederhergestellt. Wir werden einen neuen Standort für den Thai-Markt möglichst in der näheren Umgebung finden“, heißt es in einer Vereinbarung der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.
Lesen Sie auch: Berlin kapituliert vor dem Sumpfkrebs: Er breitet sich immer weiter aus>>
Wann die Prüfung stattfinde, stehe noch nicht fest. „Vielleicht im nächsten Jahr“, sagte Schruoffeneger. Der politische Wille, dass der Thaipark als Veranstaltung bestehen bleibe, sei da.
Fast 16.000 Unterstützer kämpfen für den Verbleib des Thaiparks am alten Ort
Die Straßenküchen im Park sind seit Jahren umstritten. Immer wieder gab es Ärger wegen des Lärms und Mülls, etwa bei genervten Anwohnern. Außerdem gebe es weder Wasser noch Strom, was Kühlung und Hygiene erschwere, sagt Schruoffeneger. Kontrolleure des Ordnungsamtes prüften, ob die Auflagen eingehalten würden.

Unterstützer des Markts haben dagegen eine Online-Petition gestartet: „Gerade die Lage im Grünen macht dessen Charme aus“, heißt es da über den Markt. Die Marktfläche sei bereits verkleinert worden, um Umwelt und Anwohner zu schützen. Bis Sonntagmorgen wurden online bereits knapp 16.000 Unterschriften gesammelt.
Lesen Sie auch: Die Angst fährt mit: 591 Gewalt-Attacken an Brandenburger Bahnhöfen>>
Seinen Ursprung hat der Markt nach Angaben des Thailändischen Vereins in Berlin in den 90er-Jahren. Damals trafen sich Asiaten aus verschiedenen Ländern mit ihren Familien im Park, um zusammen zu essen und Neuigkeiten auszutauschen.