Der Preußenpark verwandelt sich jeden Sommer in eine Fressmeile mit thailändischen Spezialitäten.
Der Preußenpark verwandelt sich jeden Sommer in eine Fressmeile mit thailändischen Spezialitäten. imago/Stefan Zeitz

Es ist Berlins Klein-Thailand: Im Sommer ist der Streetfood-Markt Thaipark mit seinen exotischen Speisen und Getränken beliebt bei Touristen und Berlinern. Doch um die jahrelang nur geduldeten Straßenküchen im Preußenpark gab es immer wieder Streit wegen Lärm und Müll. Es gab genervte Anwohner, das Ordnungsamt führte Razzien durch. Doch jetzt soll es eine Lösung geben.

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Hähnchenspieße, frittierte Schweinerippchen und andere Spezialitäten wird es in Berlin wie gewohnt auch in diesem Jahr im international bekannten Thaipark geben. Der Streetfood-Markt im Preußenpark bleibe erst einmal bestehen, wie er ist, sagt Oliver Schruoffeneger (Grüne), Grünflächen-Bezirksstadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Preußenpark: Künftig dürfen keine Speisen mehr verkauft werden

Künftig solle der Park allerdings nur noch für den Aufenthalt und nicht mehr für den Verkauf von Speisen genutzt werden. Wie? Essen ja, verkaufen nicht, wie soll das gehen? Die Idee des Stadtrats: Es soll geprüft werden, auf welchen benachbarten Grundstücken der Verkauf stattfinden könne, so der Stadtrat. Infrage kämen etwa ein Parkplatz oder ein Parkstreifen.

Scharfe Suppen, Thai-Hühnchen: Alles, was das Asia-Herz begehrt, wird hier angeboten. Allerdings gibt es hier weder Wasser noch Strom, was Kühlung und Hygiene erschwert.
Scharfe Suppen, Thai-Hühnchen: Alles, was das Asia-Herz begehrt, wird hier angeboten. Allerdings gibt es hier weder Wasser noch Strom, was Kühlung und Hygiene erschwert. imago/Stefan Zeitz

Das heißt: Der Thaipark soll umziehen. „Der Preußenpark wird als Park wiederhergestellt. Wir werden einen neuen Standort für den Thai-Markt möglichst in der näheren Umgebung finden“, heißt es in einer Vereinbarung der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.

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Wann die Prüfung stattfinde, stehe noch nicht fest. „Vielleicht im nächsten Jahr“, sagte Schruoffeneger. Der politische Wille, dass der Thaipark als Veranstaltung bestehen bleibe, sei da.

Fast 16.000 Unterstützer kämpfen für den Verbleib des Thaiparks am alten Ort

Die Straßenküchen im Park sind seit Jahren umstritten. Immer wieder gab es Ärger wegen des Lärms und Mülls, etwa bei genervten Anwohnern. Außerdem gebe es weder Wasser noch Strom, was Kühlung und Hygiene erschwere, sagt Schruoffeneger. Kontrolleure des Ordnungsamtes prüften, ob die Auflagen eingehalten würden.

Polizisten gehen über den sogenannten Thaipark im Preußenpark im Stadtteil Wilmersdorf.
Polizisten gehen über den sogenannten Thaipark im Preußenpark im Stadtteil Wilmersdorf. dpa/Carstensen

Unterstützer des Markts haben dagegen eine Online-Petition gestartet: „Gerade die Lage im Grünen macht dessen Charme aus“, heißt es da über den Markt. Die Marktfläche sei bereits verkleinert worden, um Umwelt und Anwohner zu schützen. Bis Sonntagmorgen wurden online bereits knapp 16.000 Unterschriften gesammelt.

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Seinen Ursprung hat der Markt nach Angaben des Thailändischen Vereins in Berlin in den 90er-Jahren. Damals trafen sich Asiaten aus verschiedenen Ländern mit ihren Familien im Park, um zusammen zu essen und Neuigkeiten auszutauschen.