Am Montag dürften am BER viele Flüge ausfallen.
Am Montag dürften am BER viele Flüge ausfallen. dpa/Zinken

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr: Am Montag wird wieder am BER gestreikt, wieder fallen alle Flüge aus. Ging es beim Warnstreik im Januar um Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste, geht es diesmal um die Sicherheitskräfte. Auch auf den Flughäfen in Hamburg, Hannover und Bremen wird gestreikt.

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Inzwischen hat man das Gefühl, am BER wird mehr gestreikt als geflogen. Denn auch als im Februar an anderen deutschen Flughäfen gestreikt wurde, war Berlin betroffen. Allein am 17. Februar fielen 56 Flüge aus, vor allem nach Frankfurt, München und Stuttgart.

BER am Montag: Alle Flüge gestrichen

Verdi hat zum Arbeitskampf am Montag aufgerufen. Hintergrund sind die bislang erfolglosen Tarifverhandlungen mit dem Luftsicherheitsverband BDLS. 300 streikende Sicherheitsmitarbeiter reichen, um den kompletten Flughafen lahmzulegen. Der BER hat deshalb bereits reagiert und sämtliche rund 200 Abflüge für Montag gestrichen. Betroffen sind etwa 27.000 Passagiere. Auch das Sicherheitspersonal an den Flughäfen in Hamburg, Hannover und Bremen legt die Arbeit nieder.

Am Hauptstadtflughafen BER soll der Warnstreik Montagfrüh um 3.30 Uhr beginnen und um 24 Uhr enden. An den Flughäfen in Hannover und Bremen sei davon auszugehen, dass am Streiktag Passagierflugzeuge weder starten noch landen könnten. Am Hamburger Flughafen hat Verdi rund 2000 Beschäftigte mit Beginn der Nachtschicht am Sonntag gegen 22 Uhr zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. 

Nichts ging mehr: Auch am 25. Januar gab es am BER schon einen ganztägigen Warnstreik durch die Gewerkschaft Verdi. 35.000 Passagiere waren betroffen.
Nichts ging mehr: Auch am 25. Januar gab es am BER schon einen ganztägigen Warnstreik durch die Gewerkschaft Verdi. 35.000 Passagiere waren betroffen. Imago/Zeitz

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Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem BDLS in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erreichen.

Die Gewerkschaft fordert für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde über eine Erhöhung immer wieder verhandelt, betont Verdi. Zuletzt sei Anfang 2019 vereinbart worden, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden laut Verdi im Januar aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt. Wegen der Pandemie seien die Verhandlungen vom BDLS nicht weitergeführt worden.

Ab 8 Uhr streiken die Verdi-Mitglieder vor dem BER-Terminal

Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der Gewerkschaft zufolge der BDLS bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt.

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Nach Angaben der Gewerkschaft werden sich die Streikenden am Montag ab 8 Uhr vor dem BER-Terminal auf dem Willy-Brandt-Platz versammeln. Verdi rechnet mit rund 300 Teilnehmern.