Aufstand am 17. Juni

DDR-Opfer bekommen ein Mahnmal zwischen Hauptbahnhof und Bundestag

Opfern kommunistischer Gewalt-Herrschaft soll gedacht werden. 

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Dieter Dombrowski (CDU) ist seit 2015 Bundesvorsitzender der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Union_der_Opferverb%C3%A4nde_Kommunistischer_Gewaltherrschaft">Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft</a>.
Dieter Dombrowski (CDU) ist seit 2015 Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft.Maurizio Gambarini / dpa

Für das vom Bundestag beschlossene Mahnmal für die Opfer von kommunistischer Gewaltherrschaft ist nach Angaben der Opferverbände ein Standort in Deutschland gefunden. Der Bund, das Land Berlin und der Bezirk Berlin-Mitte hätten sich darauf verständigt, es im Berliner Spreebogen zu errichten, berichtete der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Dieter Dombrowski, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es handele sich um eine Grünfläche zwischen dem Bundestag und dem Berliner Hauptbahnhof.

Ortstermin in Berlin für Mahnmal

Es habe vor wenigen Wochen einen gemeinsamen Ortstermin von Bund, Land und Bezirk gegeben, berichtete Dombrowski. „Und alle sind sich einig, dass dies Standort Nummer eins ist“, sagte er. Dombrowski geht nun davon aus, dass es bis zum 70. Jahrestag des 17. Juni 1953 eine Standortbezogene Ausschreibung geben wird. „Ab da sind zwei Jahre bis zur Fertigstellung des dreidimensionalen Mahnmals realistisch“, meinte der UOKG-Vorsitzende. „Der Beirat hat den Bund und den Bezirk Berlin-Mitte gebeten, sich über weitere Schritte zu verständigen“, sagte Dombrwoski.

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Um den 17. Juni 1953 hatten an etwa 700 Orten in der DDR bis zu eine Million Menschen gegen härtere Arbeitsbedingungen und für Freiheitsrechte demonstriert. Der Aufstand wurde von sowjetischen Truppen niedergeschlagen. 55 Menschen wurden getötet, etwa 10.000 verhaftet.

Der Deutsche Bundestag hatte die Einrichtung des Mahnmals im Dezember 2019 beschlossen. Damit soll der Opfer und ihrer Verfolgung gedacht und die Erinnerung an Unrecht und Verbrechen wachgehalten werden. Das Konzept dafür wurde von einem Beirat erarbeitet und im Dezember 2020 vorgestellt. Sobald der Ort feststeht, soll in einem Wettbewerb über die künstlerische Gestaltung des Mahnmals entschieden werden.

Langer Kampf für ein Mahnmal der DDR-Opfer

Mit dem Mahnmal soll „zukünftigen Generationen die Gefahren und Folgen totalitärer und diktatorischer Systeme bewusst gemacht werden, um die Wertschätzung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit weiter zu schärfen“, heißt es in dem Antrag für das Mahnmal. Vor drei Jahren beschloss der Bundestag die Errichtung eines solchen Mahnmals. 

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„Seit über zehn Jahren setzt sich die UOKG mit ihrer Mahnmalinitiative intensiv für die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft ein. Dass der Deutsche Bundestag nun einen Errichtungsbeschluss gefasst hat, ist das Ergebnis harter Überzeugungsarbeit und der Umstand, dass an den entscheidenden Stellen die richtigen Personen sitzen. Nahezu alle Länder im Osten Europas, Russland inbegriffen, haben zentrale Mahnmale für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland an diese Opfer gebührend erinnert.“, sagte Dieter Dombrowski damals.