Dauergäste im Tierheim: Das traurige Schicksal der Listenhunde
Hunde wie Pommes sind kaum oder gar nicht zu vermitteln, denn hohe Auflagen und Steuern schrecken Interessenten ab. Die Tierheime füllen sich.

Die traurigen Augen von Pommes sprechen viel über sein Leid. Der beinahe achtjährige Rüde ist bereits seit zwei Jahren in den Händen des Tierheims Wiesenburg und findet einfach kein Heim. Das Problem: Pommes ist ein American Staffordshire Terrier. Seine Rasse zählt in Brandenburg zu den sogenannten Listenhunden.
Laut der Kampfhundeverordnung des Landes Brandenburg sind die Halter dieser Hunde gleich zu mehreren Auflagen verpflichtet: Sie zahlen oft höhere Steuern, brauchen eine Haftpflichtversicherung für das Tier und dürfen außerhalb des eigenen Besitzes nur an der Leine geführt werden. Wer mit dem Hund vor die Tür geht, muss mindestens 18 Jahre alt sein.

Immer mehr Listenhunde landen in den Tierheimen, werden dort alt
Für Pommes birgt die Kampfhundeverordnung jedoch noch ein weiteres Problem: Der Hund darf in Brandenburg nicht vermittelt werden. In Berlin sei dies immerhin unter Auflagen noch möglich. „Wir erleben seit Jahren, dass immer mehr Hunde nach unüberlegter Anschaffung im Tierheim landen, häufig mit Beißvorfällen“, berichtet Gordon Ebeling vom T.I.E.R.E. e.V. „Genau diese Hunde machen inzwischen den Großteil des Alltags bei uns aber auch in anderen Tierheimen aus.“
Und das Problem ließe sich auch nur schwer lösen, denn die Tiere hätten kaum Vermittlungschancen. Rasseliste, hohe Hundesteuern und weitere Auflagen machten die Hunde zu echten Tierheimhütern.

Mit richtiger Pflege werden viele Tiere zu echten Vorzeigehunden
Auch Pommes ist nun bereits seit zwei Jahren im Tierheim. „Er ist hier wirklich ein Musterschüler“, berichtet Saskia Schmöker. „Er lässt sich sogar von ihm unbekannten Menschen sicher handeln. Wichtig ist, dass man bereits Erfahrung mit Hunden hat und Pommes im Alltag Orientierung bietet.“
Man sei selektiv bei der Auswahl eines Halters für Pommes. Viele Interessenten für Hunde wie ihn sind aufgrund ihrer Lebensumstände nicht geeignet. „Wir sehen ihn nicht in einem trubeligen Haushalt. Er möchte eine oder zwei Bezugspersonen, die möglichst viel Zeit für ihn haben, einen ruhigen Alltag.“, so die Pflegerin. Pommes sei sogar sehr kuschelig und schlafe gern. Auch Spaziergänge müssten längst keine Marathons mehr sein.
Die Hundefreunde des Tierheims Wiesenburg wollen endlich ein neues Hause für den gehorsamen Hund finden. „Wir haben ehrlich Sorge, dass er bei uns stirbt, obwohl wir so hart mit ihm gearbeitet haben und wirklich alle Probleme wegtrainieren konnten“, sagt Saskia Schmöker. Ein Schicksal, das auf immer mehr Hunde zutrifft.

Vermittlungsaufruf für Pommes
Es hatten sich in letzter Zeit einige Menschen für unseren Pommes gemeldet, es war aber so, dass der Vermittlungstext teilweise falsch verstanden wurde. Daher möchten wir Pommes nochmal vorstellen.
Vorweg: Pommes kam ursprünglich auf Grund von Beißvorfällen und einer illegalen Haltung zu uns ins Tierheim. Das heißt, dass ein gewisses Maß an Hundeerfahrung vorhanden sein MUSS.
Bei uns und insbesondere bei seiner Bezugsperson Saskia ist Pommes mittlerweile VÖLLIG unauffällig. Auch verschiedenste Ehrenamtler haben unkompliziert Umgang mit Pommes.
Der American Staffordshire Terrier Rüde ist 7 Jahre alt und kastriert. Er ist stubenrein, sehr sauber, liebt es unter der Bettdecke oder auf dem Sofa zu schlafen, begnügt sich aber auch mit einem Hundekorb - Hauptsache weich.
Mit Management und guter Anleitung ist Pommes
- verträglich mit anderen Hunden
- verträglich mit Kindern
- unauffällig bei anderen Tieren wie Katzen oder Geflügel
- neutral und freundlich bei Joggern, Fahrradfahrern, Menschengruppen und allen anderen erdenklichen Szenarien
- ein hervorragender Beifahrer im Auto
- bleibt eine gewisse Zeit alleine (nach Eingewöhnung)
- kennt die Hundebox
- bleibt auf seinem Platz
- verteidigt ggü. Menschen weder Futter noch Spielzeug
- sehr gehorsam und am Menschen orientiert
All das ist dann der Fall, wenn man vorausschauend durch die Welt geht. Pommes ist kein Selbstläufer und möchte Dinge nicht alleine klären. Vertraut er, ist er der ruhigste, freundlichste Hund, den man sich wünschen kann. Pommes hat viel gelernt und ist ein Traumhund. Er möchte nach über 2 Jahren Tierheim endlich ausziehen.
Sein ideales Zuhause stellen wir uns eher ruhig vor, eine oder zwei Bezugspersonen reichen Pommes. Das Tragen eines Maulkorbs sollte kein Problem darstellen, sondern als das angesehen werden, was es ist - ein Stück Freiheit für den Hund.
Wir begleiten Pommes neue Menschen gerne intensiv auf dem Weg mit ihrem neuen Partner Hund und stehen stets mit Rat und Tat zur Seite. Irgendwo da draußen muss es doch Menschen geben, die Hund können uns sich in diesen Traumkerl verliebt haben.
Pommes ist selbstverständlich geimpft, gechipt und entwurmt.
Bei Interesse sendet uns gerne eine Bewerbung hier auf Instagram oder Facebook oder telefonisch oder per WhatsApp unter der 01637596678. Standort: 14827 Wiesenburg