Mit diesem Kupferrohr-Trick versuchen Berlins Klimakleber jetzt die Polizei zu leimen.
Mit diesem Kupferrohr-Trick versuchen Berlins Klimakleber jetzt die Polizei zu leimen. Letzte Generation

Sie scheuen keine Mühen und kennen jeden Trick. Jetzt haben Berlins Klimakleber sich was Neues einfallen lassen, um Berlin zu leimen.

Lesen Sie auch: Sieben Fehler beim Wäschewaschen, die fast jeder macht – sie auch? >>

Die Aktionen der Letzten Generation nerven weiter, und den Klimaaktivisten gehen die Ideen nicht aus, um zu verhindern, dass die Polizei die Straßenblockaden schnell auflöst. Neben dem Einsatz von Sekundenkleber verwenden sie nun eine Mischung aus Quarzsand und Kleber. Selbst Speiseöl genügt nicht mehr: Die Polizei muss vermehrt Fahrbahnen aufschneiden, um die Aktivisten von der Straße zu entfernen.

Lesen Sie auch: Neue ADAC-Pannenstatistik: DIESE Autos bleiben besonders häufig liegen >>

Jetzt aber wird es noch wilder: Zuletzt sahen sich sogar die Technikexperten der Berliner Polizei gezwungen aufzugeben. Sie mussten die Feuerwehr um Unterstützung bitten und einen Kran anfordern, weil zwei Klimaaktivisten mit einem Kupferrohr am Gestänge ihrer Mietwagen auf der Stadtautobahn A100 festgebunden waren.

Der Tagesspiegel berichtet darüber und konnte Einblick in die interne Anleitung der Letzten Generation für diese neue Taktik erhalten. Auch die Polizei zeigt sich erstaunt: „Die Kreativität der Blockierer scheint endlos zu sein. Es werden ständig neue Taktiken entwickelt, um den Verkehr so lange wie möglich zu blockieren und das Entfernen von der Fahrbahn zu erschweren“, sagte eine Sprecherin, die der Tagesspiegel zitiert.

Lesen Sie auch: Verkehrs-Chaos in Karlshorst: Stau-Falle und kein Ende in Sicht >>

Die Klimakleberin Carla Hinrichs, Sprecherin von Letzte Generation, benutzte bei ihrer letzten Aktion noch die alte Methode.
Die Klimakleberin Carla Hinrichs, Sprecherin von Letzte Generation, benutzte bei ihrer letzten Aktion noch die alte Methode. Paul Zinken/dpa

Aber wie funktioniert das genau? Die Klimaaktivisten nennen diese Technik „Fingerlock“. In der internen Anleitung heißt es dazu: „Der Metallfingerlock ermöglicht es, einzelne Personen an einem Objekt (Geländer, Säule) festzubinden oder mehrere Personen miteinander zu verbinden (Menschenkette, Menschenkreis).“

Klimakleber nutzen jetzt den „Fingerlock“

Das Ziel ist klar definiert: „Das Lösen gestaltet sich im Vergleich zum Ankleben deutlich schwieriger, da die Hände nicht fixiert sind. Meißeln oder ähnliche Methoden funktionieren nicht.“ Die Konsequenz ist eine „erhöhte Störung“. Zudem ist der Fingerlock „einfach herzustellen“.

Die Klimaaktivisten empfehlen für den Fingerlock ein gebogenes Rohrstück. Vorher sollten die Fingerkuppen mit Gewebeband, auch bekannt als Panzertape, umwickelt werden – andernfalls sei es laut der Anleitung „schmerzhaft“, so der Tagesspiegel. Zuerst werden der Zeige- oder Mittelfinger in das Rohr gesteckt. Anschließend wird der Kleber von der anderen Seite in das Rohr gegeben.

Das Rohr wird dann um einen Gegenstand positioniert, sodass nur noch der Daumen hineingesteckt werden muss und der Gegenstand gewissermaßen umschlossen ist. Die Klimaaktivisten empfehlen, die Hand an ein „möglichst dickes Rohr“ zu befestigen, um den Bewegungsspielraum zu minimieren. Das „erschwert das Lösen oder Aufsägen erheblich“ und verursacht die „bisher größte Störung“.

Die bisherige Erfahrung zeige, dass „Fingerkuppen gut zusammenkleben“. Es wird aber empfohlen, sich in einer „guten Position“ anzukleben und nicht über Herzhöhe zu gehen, um „sehr lange in der Position“ sitzen zu können und damit die Hand nicht zu belasten.

Es dauert 1,5 Stunden, um die Klimakleber vom Rohr zu befreien

Bei der Blockade musste das Rohr durchtrennt werden. Doch die Polizei konnte nicht agieren, da sich die Aktivisten mit dem Rohr am Rand des Gestänges befestigt hatten. Aus diesem Grund hob die Feuerwehr das Fahrzeug an, sodass die Rohre durchgesägt werden konnten.

Für die Klimakleber ist die Klebeaktion damit aber noch nicht vorbei, wie auch in der Anleitung betont wird. Ein Foto vom letzten Einsatz zeigt die Hand einer Klimaaktivistin. Am Daumen und Mittelfinger sind die beiden Hälften des durchtrennten Rohrs zu sehen, allerdings  noch mit Panzertape umwickelt.

Lesen Sie auch: Sprechen Sie schon Neudeutsch? Schauen Sie doch mal, ob Sie diese Worte kennen!>>

Es kann dann eine Weile dauern, bis die Aktivisten die Rohrstücke loswerden. In der Anleitung heißt es dazu: „Wenn der Rohrbogen geteilt ist, kann Aceton hinzugefügt werden, um die Finger voneinander zu lösen und die Rohrstücke vom Finger zu entfernen.“ Alternativ könne man sie „in Öl einweichen und mit einem Kabelbinder darin herumstochern“. Die bisherige Erfahrung zeige, dass „es etwa 1,5 Stunden dauert, um einen Finger zu lösen“.